Prolog: Only in my eyes

5.1K 54 5
                                    

Prolog: Only in my eyes

"18. Oktober, meine Mutter starb an Krebs. Mein Herz fühlt immer noch tiefe Trauer"
Noch eine die mich mit ihren Depressionen belästig! Es nervt! Das ist zu viel für mich! Ich kann das nicht mehr ertragen! Ich lasse mich ganz einfach in eine Irrenanstalt einweisen. Mir glaubt ja eh keiner und dann muss ich mir wenigsten nicht immer neue Geschichten aus den Seelen von Leuten, die mir über den Weg laufen anhören.
Nicht, dass ich es direkt hören würde, aber es ist, als würden sie mir die Erlebnisse selbst erzählen. Und ich weiß, sie können nichts dafür. Es liegt alleine an mir.

Ich bin anders als alle anderen Mädchen in meinem Alter. Oder besser gesagt, anders als alle Menschen auf dieser Erde. Ich gehe zwar auch in die 10. Klasse der Francis High in San Fransisco und lebe mit meiner Mum in einer kleinen Wohnung in der Innenstadt, aber das war es dann auch schon an normalen Sachen über mich. Mein Aussehen ist so ein Mittelding. Ich habe rotblondes langes Haar und ein paar unauffällige Sommersprossen, und bin groß und schlank. Doch eine Sache sticht heraus: meine Augen. Sie passen nicht zu meiner wohlgeformten Nase und dem herzförmigen Mund. Sie leuchten förmlich, als würden sie einen anspringen wenn man sie anstarrt! Fast schon ein neongrün, das so anziehend wirkt, dass es wirklich abnormal ist. Wahrscheinlich passt das dann auch damit zusammen, was jetzt kommt: ich sehe Seelen. Ja richtig, die Seelen von Menschen. Und nein, nicht erst wenn sie tot sind, sondern ich muss den Menschen nur ins Gesicht schauen und schon schweifen meine Augen in ihre und schauen in das Innerste des Menschen, die Seele. Diese erzählt mir dann die schönsten Erlebnisse des Menschen, wann es war und wie er sich dabei gefühlt hat. Aber das ist nicht alles, denn ich sehe auch die schlimmen und traurigen Erlebnisse. Und zwar in 'Full-HD'. Damit will ich sagen ich erlebe sie mit, in den schlimmsten Momenten bin ich der Mensch selbst.
Manchmal glaube ich mir dann selbst nicht mehr, denn wer von euch glaubt denn schon, dass das normal ist? Ich bezeichne mich dann selbst als verrückt und versuche es zu verdrängen, denn wem bitteschön soll ich davon erzählen? Meiner Mum?! Damit sich mich einliefert und sagt: "Helfen sie mir! Meine Tochter wurde vom Satan befallen! Tun' sie etwas!" Nein, niemals. Und auch nicht meiner beste Freundin, sonst hab ich sie nicht mehr.
Das einzig positive daran ist, ich kann es abstellen. Wenn auch nur für kurze Zeit, aber ich kann. Das heißt, ich kann so tun als wäre ich ein normales 16 jährigen Mädchen. Für bis zu zwei Stunden!
So ist es mir gelungen ein einigermaßen normales Leben zu führen und unterzutauchen. Ich habe eine beste Freundin und viele mehr, aber nur wenn ich es abstelle. Wenn nicht bin ich auf mich gestellt, ganz alleine. Ich muss damit klar kommen, wenn sie mich mit ihren Storys bewerfen...Wahrscheinlich tut es ihnen gut es los zu werden, deshalb fühlen sich auch alle in meiner Anwesenheit gut. Außer ich. Ich muss all das ertragen und darf mir nichts anmerken lassen.Aber naja, was will ich schon ändern?

Und übrigens, da ist dieser Junge. Matthews, so nennen ihn alle. Wie immer muss es natürlich der beliebteste Mensch auf Erden sein, in den ich Dummkopf mich verliebe!
Sein Name ist Liam Matthews. Nur das besondere ist, ich kann seine Seele nicht sehen. So sehr ich mich auch konzentriere, ich komme nicht hinter die eisblaue Wand seiner Augen! Und immer wieder lenkt er von ihnen ab und weicht aus, betont sein blondes Haar und den immer-braunen durchtrainierten Body. Es ist nicht nur sein Aussehen, das mich anzieht. Es ist als wäre ich frei, als würde ich fliegen, wenn ich in seiner nähe bin. Es ist unbeschreiblich. Ja, unbeschreiblich...ohne Beschreibung, ein Rätsel, als wäre er ein Geheimnis,...das Geheimnis meines Lebens...

Only in my eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt