Kapitel 20
Liam's Sicht
'Liam, ich liebe dich', wieder und wieder hallten ihre Worte in meinem Kopf, bis sie mich an sich zog und ihre Lippen endlich wieder auf meine presste.
Dieser Kuss schmeckte nach Salz, wegen der Tränen, schmeckte süß, nach der Liebe, bitter, nach der verlorenen Hoffnung und Trauer, doch nichts konnte die Kraft der Freude darin übertrumpfen. Es war der schönste Kuss meines Lebens. So viele Emotionen waren darin, ihre und meine.
Ich konnte es nicht nicht fassen, sie erinnerte sich! Sie wusste wieder wer ich war, was passiert war, einfach alles. Nun würde alles wieder gut werden.
Ich küsste sie so gefühlvoll, liebevoll und doch leidenschaftlich, wie es mir nur möglich war. Meine Gefühle waren einfach unbeschreiblich! Es war als würde ein Feuerwerk in mir explodieren, dass alle Angst und Trauer davon sprengte, um Platz für die Freude und liebe zu schaffen.
Sanft legte ich meine Hände um ihr Gesicht und rückte näher zu ihr. Ich setzte mich auf ihre Bettkante, ohne ihre Lippen auch nur eine Millisekunde von meinen zu entfernen. Sie legte ihre Hände in meinen Nacken und zog mich zu sich, bis ich letztendlich auf ihr, mit meinen Händen neben ihrem Gesicht gestützt im Krankenbett landete. Ich küsste sie leidenschaftlich und leckte mit meiner Zunge sanft über ihre Lippen, sodass sie mir Einlass gewährte und unsere Zungen miteinander kämpften. Ihre Hände wanderten in meine Haare, um diese zu zerzausen, während meine hingegen immer wieder ihrem Körper auf und ab fuhren.
Irgendwann löste sie sich leicht, um nach Luft zu schnappen, während ich ihr Gesicht mit Küssen bedeckte, was ihr unter schnellem Atem ein leises Stöhnen entlockte. Sie legte sie ihre Hände um mein Gesicht und zog mich in einen weiteren unfassbar schönen Kuss.
Olivia's Sicht
Jetzt standen wir also zu dritt vor Zimmer 318 der Intensivstation und warteten. Warteten auf nichts wieder und wieder nichts. Ein Schleier der Angst lag über meinem Augen, der mich alles nur noch verschwommen wahrnehmen ließ.
Was wenn sie es nicht schaffen würde?
Jedesmal, wenn ich mir diese Frage stellte, war es als bekäme ich einen Schlag in den Bauch. Die Angst sie zu verlieren, lies mich aufkeuchen vor Schmerz. Ich konnte nicht länger warten! Ich musste wissen was mit ihr war.
Nachdem ich zu diesem Entschluss kam, legte ich meine Hand vorsichtig auf die Türklinke des Raumes, aus Angst er könnte mir weiteren Schmerz zufügen, was jedoch total absurd war. Ein letztes mal atmete ich tief durch kniff die Augen zusammen, bevor ich die Türklinke herunter drückte und langsam die Türe öffnete.
Wider meiner erwarten, war es in dem Zimmer jedoch nicht still, sondern ich hörte ungleichmäßigen Atem, aber nicht nur einen sondern mindestens zwei!
Keine Sekunde später, fand ich mich vor ihrem Krankenbett wieder und dass was ich sah, war das letztes, an das ich gedacht hätte. Ich hatte mir ausgemalt, sie nicht mehr atmend in ihrem Bett liegen zu sehen, mich anlächelnd, sitzend, lachend oder schlafend, aber niemals hätte ich daran gedacht sie unter einem Jungen liegend und ihn küssend zu sehen!
Ich weiß nicht ob es mich schockte, glücklich oder einfach nur sprachlos machte, ich konnte es nicht einordnen. Jedoch war es wie ein weiterer Schlag in meinen Magengrube.
Hinter mir vernahm ich ein Lachen, und wie jemand scharf die Luft einzog, während ich nur wie angewurzelt da stand.
Langsam, mit jedem weiteren Lachen von Lily schien mein Verstand wieder aufzutauen, bis ich wirklich realisierte, was dort gerade vor mir geschah.
Ich realisierte, dass meine Tochter lebte, und es ihr offensichtlich mehr als gut ging!
Irgendwie überkam es mich, denn plötzlich fing auch ich an zu Lachen und voller Freude zu rufen: "wie schön, dass es dir wieder gut geht!"
Erschrocken erstarrten die beiden in ihrer Bewegung und der junge Mann, der soeben noch auf meiner Tochter lag, lies sich neben sie rollen, um ihr Blickfeld nicht weiter zu versperren, und selbst zu sehen was gerade geschah.
Ich beachtete ihn kaum, denn alles was ich in diesem Moment noch sah, war meine Tochter, auf die ich Freude strahlend zurannte und sie fest in meine Arme Schloss, so gut man das mit einem liegenden Menschen eben tun kann.
"Ich habe mir solche Sorgen gemacht!" , seufzte ich in ihr Haar und drückte sie ein weiteres mal fest an mich, bevor ich sie wieder freigab, um nun auch Lily und Marc die Chance zu geben, Caroline wieder in ihre Arme zu schließen.
Nach einer Weile, beruhigte sich die ganze Situation etwas und ich betrachtet zum ersten mal dem jungen, der soeben noch meine Tochter geküsst hatte und nun noch immer mit hochroten Kopf, aufgrund der Tatsache, dass wir ihn erwischt hatten, dastand.
Ich nutze die Gelegenheit, in der er wieder zu Caroline sah, um ihn genauer zu mustern. Er war ziemlich groß und gut gebaut, denn seine Muskeln zeichneten sich deutlich unter seinem schwarzen, eng anliegenden t-Shirt ab und auch an seinen Armen, die vom Shirt freigegeben wurden, konnte man genau sehen wie die Muskeln hervortraten, wenn er sich bewegte.
Er war hübsch, das musste man wirklich sagen!
Ich erwischte mich selbst dabei, ihn anzustarren und konnte den Gedanken nicht leugnen, ihn gerade vor dem Altar, um die Hand meiner Tochter anhaltend zu sehen.
Lächelnd trat ich auf ihn zu.
"Hallo, ich denke, wir haben völlig vergessen und gegenseitig vorzustellen.. Da sich alle anderen hier schon zu kennen scheinen", sagte ich immer noch lächelnd zu dem jungen Mann und gab ihm die Hand.
"Oh, ja stimmt... Ich bin Liam, tut mir leid, dies alles so geschehen ist, wie es nun mal ist", stellte er sich etwas unsicher, aber dennoch freundlich und schüttelte meine Hand vorbildlich.
"Freut mich dich kenne zu lernen! Ich bin Olivia, Carolines Mum, wie es nur schwer zu verkennen ist", lachte ich, um die Situation etwas zu lockern.
Er klang in mein lachen mit ein und so auch Caroline, de die ganze Situation beobachtet hat.
"Weshalb lacht ihr überhaupt?, fragte sie letztendlich unter unserem Gelächter, woraufhin Liam und ich einen Blick wechselten und bloß mit den Schultern zuckten.
"Olivia? Vielleicht sollten wir Caroline und ihren Freund noch mal etwas alleine lassen", meldete sich nach einer Weile Marc, mein Ex-Mann zu Wort. Im Grunde genommen hatten wir ein gutes Verhältnis, hauptsächlich für Caroline, aber er hatte mittlerweile ja auch wieder sein Glück gefunden und damit war er vielleicht nicht unbedingt länger der einzige. Aber ich schweife ab.
Als mir jedoch seine Frage erneut durch den kopf, verstand ich was er da sagte! Liam war Carolines Freund! Der Gedanke entlockte mir ein freudiges Grinsen. Aber wieso wusste Marc bereits davon und ich nicht? War sie etwa zusammen mit Liam bei ihm und Chelsea gewesen, bevor der schreckliche Unfall geschah?
Langsam setzte ich die Puzzleteile in meinem kopf zusammen und mir wurde klar was nun wirklich geschehen war. Wie schrecklich musst sich Liam fühlen, wenn es wirklich so war, das er den Unfall gebaut hatte? Ich wusste, dass ich in jedem Fall noch einmal mit Caroline darüber reden musste, sofern dies möglich war.
"Ihren was???", hörte ich Lily empört und doch unglaublich glücklich und euphorisch fragen. Sie sprang sofort auf, um sich über Caroline zu Lehnen und ihr direkt in die Augen zu schauen.
"Deine was??", fragte sie erneut aufgeregt, diesmal etwas leiser.
"Freund!", antwortete Caroline mit einem stolzen Grinsen und schnappte nach Liams Hand, um diese mit ihrer zu verschränken.
Ich beschloss mich mit Marc auf den Weg nach draußen zu machen und später noch einmal vorbeizuschauen und die drei erstmal alleine zu lassen.
Hallihallöle meine lieben 💗💗
Es tut mir echt leid dass ich so lange nicht mehr geupdatet habe.. Aber (!) ich hab die Geschichte überarbeitet und jetzt steht alles in der Vergangenheitsform 🙈
Hoffe dass ihr das Chap mögt und fleißig abstimmt und Kommis schreibt 🙈💕
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Only in my eyes
Roman d'amourCaroline ist anders. Sie ist anders als alle Menschen, denn sie sieht etwas, das sonst niemand sieht. Caroline sieht Seelen. Ein einziger Blick in die Augen eines Menschen und sie kennt seine Geschichte. Doch was wenn sie nicht die einzige ist, die...