Kapitel 6
Ich rannte. Ich rannte immer weiter. Als ich einen Schritt aus der Haustüre machte, kullerte mir die erste Träne übers Gesicht und ich konnte es nicht mehr halten. Heulend und schluchzend rannte ich davon. Ich wusste nicht wohin ich sollte, also rannte ich einfach gerade aus. Hinter mir hörte ich Liam, der mir nach rannte und meinen Namen rief. Immer wieder erklang mein Name in meinen Ohren, gerufen, von der Stimme, die ich begann zu lieben.
Ich erreichte einen Park und ließ mich völlig erschöpft auf eine der Bänke sinken. Ich keuchte und versuchte mir die Tränen wegzuwischen, aber ich hatte keine Chance, da sie immer wieder kamen. Ich konnte einfach nicht aufhören.
"Caroline, bitte!"
Nach einer gefühlten Millisekunde, stand Liam vor mir. Aus dem Augenwinkel, konnte ich erkennen, dass sein Gesicht verzweifelt war. Es tat mir weh ihn so zu sehen.
"Caroline, bitte", wiederholte er seine Worte, leise flüsternd. Er kniete sich langsam vor mich hin und hob meine Kopf leicht an, damit ich ihm ins Gesicht sah. Zärtlich wischte er mir eine weitere Träne von der Wange.
"Caroline, was ist passiert?"
"Liam, es ist nicht wegen dir..." Ich schluchzte immer noch und konnte kaum reden.
"Ich habe es mir doch versprochen...", flüsterte ich in mich hinein.
"Caroline, was habe ich falsch gemacht?"
"Ich weiß es nicht... Ich ich.." Weitere Tränen Liefen über meine Wangen.
"Du musst es mir nicht sagen, Caroline. Ich will nur nicht, dass du wegen mir weinen musst"
Und schon hatte er sich neben mich auf die Bank geschmissen und zog mich auf seinen Schoß. Ich legte meinen Kopf an seine Brust und heulte mich aus. Es tat gut. Er tat mir gut. Seine Wärme beruhigte mich. Er umarmte mich und wir saßen, fest umschlugen und ich heulend da. Wir saßen eine Weile, bis mein Körper beschlossen hatte, dass nun keinen Tränen mehr kamen. Auch er bemerkte, dass ich mich beruhigt hatte und drehte vorsichtig meine Kopf so, dass ich ihn wieder anschaute. Er kam mir näher und küsste mich wieder. Erst nur sanft, doch ich erwiderte den Kuss und er wurde stärker. Es war einfach unbeschreiblich mit ihm! Ich war so sorglos und genoss jede Sekunde mit ihm. Ich glaube ich hatte mich richtig verliebt.
Langsam lösten wie uns wieder von einander und ich legte meinen Kopf auf seine Brust, um sein Aftershave wieder zu riechen. Zärtlich küsste er meine Haare und bedeckte meinen Hals mit Küssen. Er liebkostete meinen Kopf, bis seine Lippen sich wieder um meine schlossen und wir uns leidenschaftlich küssten. Ja, er küsste einfach unbeschreiblich gut. Da dämmerte mir wieder der Gedanke, mit wie vielen er das wohl schon gemacht hatte. Dabei stand er immer im Mittelpunkt der Beziehung und wenn sie mal Schluss gemacht hat, war es nicht schlimm für ihn, denn er konnte ja immer noch sich selbst lieben und sein Aussehen bewundern.
"Was habe ich vorhin falsch gemacht?", fragte er nun.
"Nichts..."
"Du musst mir nicht sagen was los ist. Ich möchte nur wissen, was ich falsch gemacht habe und was ich ändern kann" So langsam, wurde mir etwas bewusst. Ja es stimmte.Liams Sicht
"Du musst mir nicht sagen was los ist. Ich möchte nur wissen, was ich falsch gemacht habe und was ich ändern kann", sagte ich sanft. Ich schaute sie an und auf einmal riss sie sich los und schrie mich an.
"Ganz ehrlich, denk mal dran, dass vielleicht nicht immer du an allem schuld bist! Es geht nicht immer nur um DICH! Schon mal darüber nachgedacht?! Du denkst immer nur an dich! Anstatt mich einfach zu fragen, ob es mit etwas Früheren zu tun hat oder ich es erzählen möchte, nein, du denkst mal wieder nur an dich und stellst dich in den Mittelpunkt! Kein Wunder, das mir jeder, der weiß, dass ich auf dich stehe, sagt ich solle es lassen, weil dein Ego einfach viel zu groß ist. Du kannst nur dich lieben! Dein perfektes Aussehen und deinen Standpunkt! Du liebst dich selbst viel zu stark, um jemand anderes zu lieben! Dann umspielst du jede mit deinem Macho-Getue, damit du sie am Ende nur flachlegen kannst und sie dann fallen lässt! Nicht mit mir, Liam Matthews! Nicht mit mir! Merk dir das! Du bist so ein eingebildeter Spast! Genau wie jeder Mann! Arschloch!"
Was?!
So hatte ich sie ja noch nie erlebt! Es traf mich hart, dass sie so über mich dachte. Das machte mich traurig.
"Aber Caroline, so war das doch nicht gemeint!", ich versuchte sie zu beruhigen und wollte sie zurück zu mir ziehen, aber sie wehrte ab.
"Lass es! Lass es Liam! Ich will deine Rede nicht hören! Erzähl sie irgendeiner Bitch, aber lass mich in Ruhe!"
"Aber,..", ich wollte sie festhalten, aber sie riss sich los. Oh nein, das wollte ich nicht! Nein, bleib bitte...
"Ich dachte du wärst anders, Liam! Aber ich habe mich getäuscht!", flüsterte sie traurig und schaute mir in die Augen, kurz bevor sie sich entgültig aus meinem Griff befreite und los rannte. Ich rannte ihr hinterher. Ich wollte sie nicht verlieren! Ich liebe sie!
Als sie merkte, dass ich ihr folgte, blieb sie stehen, drehte sich um und schrie mich wieder an.
"Bleib stehen! Lass mich! Und wehe, du bleibst nicht da wo du bist!"
Wie angewurzelt blieb ich stehen. Ich wollte ihr nachrennen, aber ich wusste, dass es nichts nutzen würde. Mein Herz wollte, dass ich renne aber mein Hirn sagte nein und es gewann die Oberhand. Nein Caroline! Nicht! Bitte... Ich hatte es vermasselt. Jetzt dachte sie ich bin das größte Arschloch der Welt. Scheiße Liam! Was machst du nur?So meine Lieben, ich hoffe das Kapitel gefällt euch! ❤️ Ich habe mal einen sichtwexhsel eingebaut und freu mich über Feedback.
Immer schön abstimmen nicht vergessen.
Eure L.
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Only in my eyes
RomanceCaroline ist anders. Sie ist anders als alle Menschen, denn sie sieht etwas, das sonst niemand sieht. Caroline sieht Seelen. Ein einziger Blick in die Augen eines Menschen und sie kennt seine Geschichte. Doch was wenn sie nicht die einzige ist, die...