Kapitel 2

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Kapitel 2

"Wohin wollen wir gehen? Ins Asia's?", fragte mich Lily.

"Ja gute Idee. Ich liebe asiatisches Essen!", stimmte ich ihr bei der Suche nach einem passenden Restaurant zu.

Lily war meine beste Freundin, ging in meine Klasse und wir ergänzten und praktisch in allem was wir taten und sagten. Ich liebte sie, einfach weil sie perfekt war.

Schon oft hatte ich mit dem Gedanken gespielt, ihr von meinem Geheimnis zu erzählen, doch die Angst sie dabei zu verlieren, war zu groß. Eigentlich musste mir Lily nichts erzählen, da das ihre Seele schon tat, aber trotzdem war ich ihr aufmerksamster Zuhörer. Lily hatte schon vieles durchgemacht. Sie musste umziehen, weil ihr Vater ermordet wurde als sie 5 war und ihre Mutter Angst hatte sich weiterhin in der Nähe des frei herum laufenden Mörders zu befinden. Lily musste ihre ganze Kindheit zurücklassen und mit dem schrecklichen Gedanken im Kopf 'Das könnte der Mörder meines Vaters sein' leben.

Auch wenn ich manchmal Mitleid mit ihr hatte, hatte sie das keines Weges nötig, denn sie tat als wäre nichts, denn wahrscheinlich waren sie, ihre Mutter und ich auch die einzigen, die von dem Mord ihres Vaters wussten. Und damit zählte ich als unbekannt, denn wie sollte ich ihr denn erklären, dass ich wusste, das ihr Vater ermordet wurde, wenn sie nichts vom Seelenblicken wusste?

Als wir im Asia's ankamen, waren noch einige Plätze frei und wir waren ganz für uns. Wir setzten uns an unseren Stammplatz an der großen Fensterfront mit dem Blick auf die Straße und bestellten unser Lieblingsessen. Wir traschten über alles mögliche, die Bitches in unserer Klasse, die Deutsch Klausur oder die heißesten Boys der Schule.

Nach einer Weile ging uns der Gesprächsstoff aus und Lily begann mich zu mustern. Da fiel mir das Muttermal wieder ein. Auch Lily schien es jetzt zu bemerken, denn sie blinzelte und schaute wieder genau auf die Stelle.

"Sag mal, Caroline, bist du heute mit deinem Kayal ausgerutscht?", fragte sie.

"Nein, wieso? Was ist da?", fragte ich zurück und tastete vorsichtig die Stelle des Muttermals ab.

"Du hast da so ein braunes Herz, aber es ist neu. Können Muttermale über Nacht kommen? Und können sie perfekt herzförmig sein?!", fragte sie entgeistert.

"Mhh.. Keine Ahnung es ist mir heute morgen auch komisch vorgekommen, aber bis jetzt hatte ich ehrlich gesagt noch keine Zeit darüber nachzudenken", antwortete ich ihr.

"Ja, echt merkwürdig. Aber es scheint ein Muttermal zu sein...", entgegenete sie mir.

"Naja egal, lass uns über was anderes reden, ok?"

"Jap, du hast recht. Du Caro, hast du am Freitag Zeit?"

"Ja klar. Wieso was ist da?", fragte ich.

"Ehmm.. Du kennst doch Mike, oder? Er hat am Freitag Geburtstag und hat mich zu seiner Party eingeladen", erklärte sie mir und wurde dabei ein bisschen rot.

"Ja klar kenn ich Mike. Und darfst du noch Leute mitbringen?"

"Jip, ich denke schon", schmunzelte sie.

Mike ist so ziemlich der zweit süßeste Junge der Schule und zufälliger Weise auch Liam's bester Freund. Außerdem ist Mike Lily's neuer Lover und dass er sie eingeladen hat, fand ich total süß und ich freute mich riesig für sie!

Der Kellner kam, gab uns unser Essen und musterte mich mit einem innigen Blick. Doch dann war es zu spät, meine Augen schweiften zu seinen und ich konnte es nicht aufhalten. Es passierte einfach, obwohl ich es abgestellt hatte!

"нey dad, wacн aυғ!", wecĸe ιcн мeιnen vaтer, der wäнrend deм ғlυg nacн ғranĸreιcн мιттen ιм geѕpräcн eιngeѕcнlaғen ist. "нмм.. laѕѕ мιcн..", вrυммт er vor ѕιcн нιn. "neιn, wacн jeтzт aυғ! dυ wollтeѕт мιr von parιѕ erzäнlen!", ĸonтere ιcн. "aвer daғür нaвen wιr docн nocн den ganzen ғlυg zeιт! jeтzт laѕѕ мιcн ѕcнlaғen!", gιвт er von ѕιcн, aвer ιcн laѕѕe nιcнт nacн."docн! dυ erzäнlѕт мιr jeтzт davon! вιттe!" "nagυт, wenn dυ dann endlιcн aυғнörѕт zυ nerven!" wer nervт denn нιer вιттe?! вιn ιcн мιттen ιм geѕpräcн eιngeѕcнlafen?! neeeιιn! also... "nυn gυт. alѕo ιn parιѕ, gιвт eѕ den eιғғelтυrм, wιe dυ вeѕтιммт ѕcнon weιßт. мan ĸann dorт нιnaυғғaнren υnd üвer ganz parιѕ ѕcнaυen! υnd aυßerdeм gιвт eѕ daѕ loυvre, daѕ ιѕт eιne pyraмιde aυѕ glaѕ υnd dorт ιѕт eιn мυѕeυм...", вegιnnт er. geѕpannт нöre ιcн ιнм zυ υnd verѕυcнe мιr ѕo vιel wιe мöglιcн zυ мerĸen, docн alleιne ѕcнon an deм naмen loυvre ѕcнeιtert eѕ. "мöcнтen ѕιe nocн eтwaѕ zυ drιnĸen?", υnтerвrιcнт υnѕ dιe ғlυgвegleιтerιn. "neιn danĸe, wιr нaвen nocн genυg", geвe ιcн ιнr zυr anтworт, alѕ plöтzlιcн daѕ ғlυgzeυg anғängт zυ wacĸeln. daѕ wacĸeln wιrd ιммer ѕтärĸer υnd aυcн dιe ғlυgвegleιтerιn wιrd nervöѕ. ѕo langѕaм pacĸт aυcн мιcн dιe panιĸ υnd ιcн ғrage мeιnen vaтer, oв daѕ norмal ιѕт, aвer aυcн er ιѕт ѕeнr вeυnrυнιgт. plöтzlιcн мacнт daѕ ғlυgzeυg eιnen ѕтυrzғlυg υnd alle paѕѕagιere deѕ A380 вegιnnen zυ ѕcнreιen docн dann ғängт ѕιcн daѕ ғlυgzeυg wιeder, waѕ dιe ѕιтυaтιon тroтzdeм nιcнт вeѕѕerт, denn der lυғтdrυcĸ wιrd ѕтärĸer υnd dιe ѕaυerѕтoғғмaѕĸen ғallen нerυnтer. мeιn ѕcнlιммѕтer alвтraυм ιѕт waнr geworden! ιcн ѕιтze ιn eιneм aвѕтürzenden ғlυgzeυg! "papa?! papa, waѕ ιѕт нιer loѕ?! нιlғe!", rυғe ιcн ängѕтlιcн мeιneм vaтer zυ. docн da paѕѕιerт eѕ, der pιloт verlιerт dιe ĸonтrolle υnd wιr raѕen υnĸonтrollιerт aυғ dιe erde zu. alle passagiere schreien! "нιlғe! нιlғe!! тυт docн eтwaѕ!!", rufe ιcн. dann wιrd eѕ мιr ѕcнwarz vor aυgen υnd daѕ leтzтe woran ιcн мιcн erιnnern ĸann, ιѕт das мeιn vaтer ѕagт: "lυĸe, вleιв вeι мιr!"

"Oh mein Gott!! Caroline wach auf! Bitte! Ohmeingottohmeingottohmeingott!! Hey, hörst du mich? Caro?!", plapperte Lily völlig entgeistert. Ihr Gesicht war direkt über mich und ich starrte sie an.

"W..wa..was ist los?", stotterte ich immer noch ganz benebelt.

"Oh mein Gott! Du lebst! Oh, ich hab mir solche Sorgen gemacht!", flüsterte sie.

"Wieso? Was ist passiert?" fragte ich, aber Lily ignorierte mich und redete unaufhörlich weiter.

"Liam schau mal! Da! Es leuchtet! Was ist das?!"

"Hey, kann mir mal bitte einer sagen, was hier los ist?! und was macht Liam hier?", sagte ich nun schon etwas klarer.

"Oh Caroline... Du bist in Ohnmacht gefallen, als der Kellner uns das Essen gebracht hat. Du bist einfach umgekippt und warst weg! 20 Minuten! und ich habe mir solche Sorgen gemacht!", antwortete Lily mir nun endlich. Und auch ihr war die Erleichterung, dass es mir gut ging, deutlich ins Gesicht geschrieben.

"Und was macht Liam hier?"

"Er ist gerade am Fenster vorbei gelaufen und hat gesehen, wie du umgekippt bist. Er ist sofort rein gekommen, um sich um dich zu kümmern!" Mein Blick wanderte durch die Masse, die sich um mich versammelt hatte. Während ich mich langsam aufrichtete blieb mein Blick an Liam hängen, der direkt vor mir kniete.

"Liam! Sie blutet! Am Arm!", schrie Lily jetzt auf einmal. Ja, mein Arm tat weh. Ich schaute langsam an meinem Arm herunter und entdeckte eine tiefe Schnittwunde an meinem Handgelenk. Da packte Liam meinen Arm und legte sofort Hand an. Er machte einen kleinen Druckverband aus Servietten um mein Handgelenk und schaute mir dann tief in die Augen. Einige Sekunden, saßen wir nur so da und starrten uns an. Keine einzige Information seiner Seele ging hervor, denn seine eisblauen Augen blockierten jeden Versuch etwas herauszufinden.

"Was hat das grüne Leuchten ihres Muttermals damit zu tun?!", hörte ich Lily fragen. Ich riss mich von Liam's Augen los und starrte dafür nun Lily mit weit aufgerissenen Augen an.

"Was hast du da gerade gesagt?! ES hat geleuchtet?!", fragte ich und deutete auf das herzförmige Muttermal oder das besser gesagt herzförmige etwas.

"Ja!"

"Vielleicht hast du dir das nur eingebildet, Lily", besänftigte Liam sie.

"Nein! ich bin mir so sicher!" entgegnete sie aber.

"Mach dir keine Sorgen, Caroline. Es wird alles wieder gut.Wir fahren jetzt zum Arzt und lassen deine Wunde untersuchen, ok?" wendete sich Liam nun an mich und die Art wie er meinen Namen aussprach, war so atemberaubend, das ich ihn nur anstarren und nicken konnte.

"Fährst du mit, Lily?"

"Ja natürlich", sagte die noch immer aufgebrachte Lily. Liam half mir aufzustehen und stützte mich auf den Weg zu seinem Auto, wo er mich nun sanft absetzte. Wieder und wieder machte mein Herz einen kleinen Freudensprung.

Er musterte mein Gesicht, dann wendete er sich ab und setzte sich auf den Fahrer sitz. Ich genoss die Momente seiner Nähe sehr, denn er gab mir das Gefühl, als ginge es mir bestens, als wäre ich frei von allem Schmerzen und Erinnerungen.

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Only in my eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt