6

1.2K 48 1
                                    

"Mit wem schreibst du?", fragte Leyla. Ich lächelte und sah zu ihr.
Ohne was zu sagen verstand sie mich.
"Tamer?", fragte sie und ich nickte.
"Wir haben seit 3 Monate Kontakt Leyla. Er ist so anders", lächelte ich.
"Jedes Arschloch kann sich ändern"
"Ich habe Angst Leyla"
Sie zog ihre Augenbrauen zusammen.
"Vor was Öykü?"
"Was wenn es nur ein Spiel für ihm ist?"
"Nein, Öykü. So darfst du nicht denken"
Ich sah sie an.
"Mein Leben ist keine Serie Leyla. Ich will nicht träumen"
"Wenn du dich immer in geschützten Orten versteckst, kann dir nichts atemberaumendes passieren. Du darfst dich nicht verstecken"
1 Tag später
Mein Handy klingelte. Sein Name stand auf meinem Display.
"Geh ran" sprach meine beste Freundin voller Mut. Ohne sie wäre ich aufgeschmissen.
"Ja?"
"Öykü", hörte ich meinen Namen aus seinem Mund.
"Tamer?"
"Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht stören" Er ließ mich nicht Ausreden und legte auf.
Ich sah einfach so meinen Handy an.
Da Leyla bei mir übernachtete sah sie mich fragend an.
Auf einmal fing mein Herz an schneller zu Schlagen.
Als ich Tamer zurück anrief drückte er mich weg.
Das war nicht seine Art. Er hatte total verzweifelt gesprochen, als sei er am Ende.
Ich konnte hier nicht einfach rum sitzen.
"Ich gehe zu Tamer", zog ich mir meine Schuhe an. Leyla sah mich einfach nur an. Sie kam gerade nicht so richtig klar, aber sie wollte die Situationen nicht noch mehr verwirren.
"Komm ich fahr' dich" ich nickte und gemeinsam gingen wir die Treppen hinunter.
Meine Tante redete mit ihrer Schwester am Telefon. Sie sah uns an. Als sie merkte, dass wir raus wollten, sah sie uns streng an.
"Aliye warte mal kurz canim", sie tat das Telefon bei Seite.
"Seid ihr bewusst wie spät es ist?", zeigte sie auf die Uhr. Es war kurz vor 1 morgens.
"Teyze gitmemiz lazim" (Wir müssen Reden)
Mein Herz schrie, dass ich zu Tamer musste. Ich musste. Er brauchte mich.
Meine Tante sah mir tief in die Augen. Als sie merkte wie gestresst ich war wurde ihr Blick sanfter. Ich wünschte manchmal, dass sie meine Mutter wäre. Zwar war sie die Frau meines Onkels und behandeltete mich wie ihre leibliche Tochter.
"Okay. Geht. Aber versucht schnell wieder zu kommen"
Ich nickte und schnell verließen wir das Haus.
Ich navigierte Leyla den Weg und sie fuhr die Straßen entlang.
Als wir vor diesem großen Haus ankamen stieg ich aus.
"Ich warte hier"
"Leyla geh du lieber"
Ich sah in ihre grünen Augen.
"Sicher?" Ich nickte.
"Tamam" Ich drehte mich um und ging zur Tür.
Ich klingelte und klingelte, doch keiner öffnete mir die Tür.
Leyla war schon längst weg.
Ich ging um den Haus herum und kletterte übers Haus ins Garten.
Ich hoffte insgeheim, dass die Balkon Tür offen war.
Ja und sie war offen zu meinem Glück.
Mein Herz schlug so schnell, meine Hände zitterten.
Ich hörte etwas sehr laut Zerbrechen.
Ich lief die Treppen hoch und suchte ihn.
Meine Augen fanden ihn.
Er saß so verloren auf dem Boden. Sein großer Spiegel war kaputt, er hatte mit seiner Faust drauf geschlagen.
Tamer hatte mich noch nicht gesehen. Als ich seine blutige Hand sah, bekam ich Tränen. Ab dem Zeitpunkt merkte ich, er war mir wichtig! Er war mir so wichtig.
"Tamer ne yaptin" (was hast du gemacht)
Meine Stimme zitterte. Er sah mich nicht mal an. Es machte mir Angst. Er war mit Wut gefüllt, er war mit Hass gefüllt.
Er hatte Schmerzen und ich wollte ihm seine Schmerzen nehmen.
Ich blieb an seinen Gesicht hängen mit meinen Fingern, die am Zittern waren.
Er schloss seine rot gelaufenen Augen.
Mit einem mal umarmte er mich.
Ich erwiederte seine Umarmung.
"Ich weiß ich bin ein Arschloch, doch ich schwöre dir bei Gott; Ich wollte nicht so sein. Wollte keine Herzen brechen, aber mein Herz ist gebrochen Öykü. Ich kann nicht mehr. So tun als wäre ich okay. Nein, das bin ich nicht." Seine Stimme jagte mir eine Gänsehaut ein. Meine Umarmung wurde fester und ab da an gab ich diesem Autor Recht.
"Alles wird gut" Er schüttelte sein Kopf.
"Nein! Wird es nicht"
Ich sah in seine Augen. Was war passiert?
"Wir beide werden es gemeinsam schaffen Tamer"
Für einen Moment stockte er. Danach schüttelte er seinen Kopf.
"Ben seni kirarim."
(ich werde dich verletzten)

ROSENKRIEGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt