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„Tamer, ich wollte nach Dir Sehen. Oglum", sagte sein Vater. Er sah ihn traurig an. „Na da hast du mich gesehen, jetzt kannst du gehen", sagte Tamer. Ich sah ihn mahnend an. „Tamer" Er schaute mir in die Augen. Von wegen er würde mich nicht verstehen. Tamer seufze und ging weg. Ich stand da noch an der Türschwelle und sah seinen Vater an. „Wollen Sie reinkommen?" Er lächelte nickend. Er betrat das Haus und ging ins Wohnzimmer. Anscheinend hatte er mit Tamers Reaktion gerechnet. Denn so war Tamer. Er konnte seine Wut weder noch zügeln, aber seine Wut bestand weil seine Liebe soviel war. Dieser Junge fühlte so viel. Ich ging in die Küche und machte den Vater einen Kaffee. Als ich im Wohnzimmer war, stand der Vater an der Terasse. Das Wetter war recht angenehm. Ich überreichte ihm seine Tasse, weswegen er die Tasse dankend annahm.
„Du bist also seine Freundin?", lächelte er. Ich nickte leicht. „Adam ediyorsun bizim keratayı" (Du machst ein Mann aus ihm) Als ich nicht verstand was er meinte, sah ich ihn an. „Er ging oft feiern, schleppte Frauen ab. Doch alles hat anscheinend aufgehört", wollte er mir das erklären und ich nickte. Gott sei Dank hatte es aufgehört. Wie sollte ich denn damit klarkommen, wenn er noch feiern gehen würde?
„Tamer hasst mich, mein eigener Sohn. Er hatte keine leichte Kindheit. Ich habe alles versucht, doch bin jedes Mal gescheitert", sagte er, was mir ein Schlag ins Gesicht verpasste. Wieso Hasste Tamer seinen Vater so sehr? Wenn er doch so aufrichtig war und alles versucht hatte. Wieso verteidigte er meine Eltern, die nie an meiner Seite standen?!
Ich unterhielt mich noch einwenig mit seinem Vater. Timur hieß er. Doch meine Gedanken waren bei Tamer. Er würde niemals runterkommen, so stur wie er war.
„Ich gehe dann mal", sagte er. „Ich versuche die Tage wiederzukommen. Pass bitte auf ihn auf. Er tut sich selber viel Unrecht" Ich nickte und begleitete ihm bis zur Tür. Danach flitzte ich die Treppen hinauf. Ich schlug die Tür auf. Er saß gelassen vor seinem Fernseher. „Tamer, ist das dein Ernst", fragte ich ihn entsetzt. „Was?" Er sah mir wütend in die Augen. „Das frage ich dich! Wie kannst du mit meinem Feind an einem Tisch sitzen!", brüllte er voller Zorn. Er stand auf und kam mir näher. „Ich habe dir vertraut, verdammt" Mit einem mal Schlug er gegen die Wand, an die ich angelehnt war. Ich versuchte mich nicht einschüchtern zu lassen und sah ihn fest in die Augen. „Den Mann den du als Feind siehst ist dein Vater Tamer!" Ich sprach weiter. „Sus!" Er packte seine Trainingstasche und knallte die Tür hinter sich. Ich zuckte zusammen und saß mich auf sein Bett. Warum musste er alles so kompliziert machen?
Ich ging erstmal duschen. Danach rief ich Leyla an, doch sie ging nicht ran. „Ich arbeite Öykü" Verwundert las ich Ihre Nachricht. Denn sie hatte es gar nicht nötig zu Arbeiten. Ihr Vater war Anwalt, verdiene sehr gut und die Mutter ebenfalls.
Ich wartete bis Tamer kam. Doch es war schon sehr spät. Ich schrieb ihm doch die Nachricht hatte nur ein Haken.
...
Ich spürte eine Hand die meine Haare streichelten. Als ich meine Augen öffnete, sah ich in seine dunklen Augen. Er wollte seine Hand wegziehen, doch ich zog ihn zu mir. „Bize bunu yapma", sagte ich. (Tu uns das nicht an) ich umarmte ihn. Er hatte geduscht, das doch ich an seinem Duschgel.
„Ich kann ihn nicht verzeihen.", sagte er kopfschüttelnd. „Er spielt Dir jetzt den Engel vor, er ist ein Monster Öykü" „Vielleicht hat er sich geändert Tamerim" Ich sah ihn sanft in seine Augen. Danach gab ich ihm einen sanften Kuss auf seine Stirn. „Dieser Hass tut deinem Herzen nicht gut, vielleicht ist es das beste wenn du ihm verzeihst" Danach zeigte ich auf mein Schoss, weswegen er sich sofort hinlegte. „Iyiki varsin" Ich lächelte. „Niemals hätte ich gedacht, dass eine Frau mich so beruhigen kann und das mit Liebe", ergänzte er lächelnd. Ich küsste seine Wange. So kraulte  ich ihm stundenlang seine Haare und sein Gesicht. Bis er einschlief und ich mich zu ihm legte.
Als ich meine Augen öffnete, war Tamer schon wach. Er beobachtete mich. Ich schämte mich und brach nur ein „Günaydin" raus. Er lachte. „Günaydin", sagte er und hielt mein Gesicht in seinen Händen.
Heute war es Samstag, das hieß, dass wir länger liegen bleiben konnten. Doch als ich auf mein Handy sah, war es schon 12 Uhr. „Es ist schon 12, lass uns aufstehen" Als ich aufstehen wollte, zog er mich zu sich. Doch ich wehrte mich. „Hadi, steh auf Tamer." Ich ging kurz ins Bad und lächelte als ich sah, dass Tamer die komplette rechte Seite für mich leer geräumt hatte. Genau so wie in seinem Kleiderschrank. Er wollte, dass ich mich stets wohl fühlte.
Ich gewöhnte mich echt an seine grenzenlose Nähe. Doch es war nicht richtig. Ich musste endlich eine Wohnung finden.
Ich putzte meine Zähne und reinigte mein Gesicht. Danach lief ich runter in die Küche, wo ich uns beiden Frühstück vorbereitete.

„Dankeschön für deine Mühe, Öyküm", küsste er mich auf die Wange. Seine dunklen, fast schwarzen Augen sahen liebevoll und sanft in meine blauen Augen.

„Gerne.", piepste ich. Nach dem Frühstück räumte wir alles auf.

„Tamer..", sagte ich. Er war am Zocken. Als er die Ernsthaftigkeit meiner Stimme hörte, hörte er sofort mit dem Spielen auf.
„Noldu güzelim?" (Was ist passiert, meine Schöne)

„Tamer, ich will mich nicht zu sehr daran gewöhnen hier mit dir zu Leben." Er sah mich an und dachte nach. „Ich verstehe dich, wir sind nicht verheiratet, nichts was Dir die Sicherheit gibt, dass ich bei dir bleibe oder. Du vertraust mir nicht. Du hast Recht, aber Öykü ich liebe dich. Du willst hier nicht Wohnen? Okay. Dann suchen wir Dir eine Wohnung hier in der Nähe. Hauptsache dein Herz trägt keine Lasten und keine Sorgen." Ich lächelte und küsste seine Schläfe. Er schloss liebevoll seine Augen. „Ich liebe dich auch. Ich vertraue dir mehr als jemand anderes in meinem Leben. Ich kann nicht mal meiner Familie trauen Tamer. Du bist mein Halt, mein Fels. Es geht mir echt nur darum, dass es sich nicht gehört. Wir sind nicht verheiratet und das wie wir leben, dass passt einfach nicht. „Şimdi evlenelim dessem, benimle evlenirmisin?" (Wenn ich jetzt sagen würde, dass wir heiraten sollen, würdest du es?"

ROSENKRIEGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt