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An dem Tag blieb ich stets in mein Zimmer. Ömer brachte mir was zu Essen, was ich nicht anrührte. Denn ich hatte keinen Hunger. Da ich meine Zeit nicht verschwenden wollte setzte ich mich an meinem Schreibtisch und fing an zu Lernen. In dieser Woche würde ich drei Klausuren schreiben. Obwohl ich sehr gut vorbereitet war, wollte ich etwas machen.
Das Verhalten meiner Tante machte mich traurig und enttäuschte mich zugleich.
Sie wollte mir meine Liebe nicht gönnen, weil Esna Tamer liebte. Sie nahm sich als Ausrede, dass er ein Player wäre.

„Du isst das jetzt!", herrschte mich Ömer an. Ich schätzte ihn sehr. Wie er mich behandelte. Wir hatten diese Geschwister Beziehung, obwohl er nur mein Cousin war. Wir waren zusammen aufgewachsen. Leider Gottes hatte er sich ins negative geändert, dass er feiern ging und oft Alkohol trank. Jedoch änderte es nichts an seinem Charakter und seinem Verhalten zu mir.

„Ich habe keinen Hunger" Ich aß selten wenn es mir nicht gut ging. Ich bekam nie etwas runter.
„Guck mal wie dünn du bist, wie ein Stock" Solche vergleiche machte er oft. Doch ich nahm sie mir nicht zu Herzen.

In dem Moment rief meine Mutter an. Sie versuchte mich derzeit oft zu erreichen, jedoch ging ich nie ran.

„Geh ran", hörte ich Ömer sanft sagen. Er verließ mein Zimmer, damit ich in Ruhe reden konnte.

„Ja?", ging ich ran.

„Kızım yapma böyle.. Cok üzülüyorum" (Mach nicht so. İch werde sehr traurig)

"Ben üzülmedim mi? Beni yalnız bıraktınız. Pat diye uçak biletinizi aldiniz, gittiniz. Cok normal değil mi?" Ich hörte wie sie tief ein und aus atmete.

"Anne ich habe keine Kraft zu diskutieren. Wir reden wann anders" Sie verabschiedete sich von mir und legte auf.

Ich wollte anfangen zu Weinen. Doch ich hatte mir versprochen, niemals für meine Eltern zu Weinen. Nicht nach dem ich so oft geweint hatte.
Manche würden sagen, ich übertreibe. Doch es war nicht so. Ich hatte viel zu lange geschwiegen. Ich hatte einen Vater, der sich nie um mich gekümmert hatte. Und eine Mutter die sich nie die Verantwortung nahm.
Vielleicht sollten nicht alle Personen Eltern werden. Vielleicht verdiente es nicht jeder, Mutter zu werden.
...
Ich hörte wie es klingelte und blieb in mein Zimmer. Als die Tür geöffnet wurde sah ich Leyla. Die auf mich sprang und mich umarmte. Dies bräuchte ich gerade. Ihre Energie.
„Öyküm" Sie zerdrückte mich, weswegen ich laut lachte.
„Komm mach dich fertig. Wir gehen gemeinsam mit Ömer was trinken"

Es war mittlerweile 18 Uhr. Ich sah sie fragend an. Würde er auch kommen?
Sie nickte lächelnd.
„Es war mein Plan, aber pshht bedanken kannst du dich später", lächelte sie. Leyla war schon fertig angezogen.
Ich zog mir ein Jeanshemd und eine schwarze Hose an. Darunter meine Huraches von Nike.
Meine Haare öffnete ich, so dass sie mir bis zur Hüfte gingen. Schminken tat ich mich nicht.
Ömer klopfte. „Seit ihr fertig?" Sein Blick blieb bei Leyla stehen. „Willst du so gehen?", fragte er sie. Verwundert darüber sah ich zu Leyla.
„Hä was ist denn verkehrt an meinem Outfit?", fragte sie.   „Da werden viele Jungs sein", sah er sie ernst an. Leyla jedoch zuckte mit ihren Schultern. „Ich ziehe mich immer so an. Passiert schon nichts" Ich klopfte gedanklich auf ihre Schulter. Da es nichts gab, was sie falsch machte. Egal wie sehr ich mein Cousin mochte. Er war ein Idiot. Sah die Liebe vor seinen Augen nicht. Er war geblendet, geblendet von der falschen Welt.
Gemeinsam gingen wir die Treppen hinunter.
„Amca wir gehen ins Café" Meine Tante sah mich verwundert an, da ich ihr sonst immer alles sagte. Doch ab heute würde ich ihr meine andere Seite zeigen.
„Passt auf euch auf", sagte mein Onkel und wir nickten.
Ich war so aufgeregt, da ich ihn gleich sehen würde.
Wir stiegen ins Auto und fuhren in eine Shisabar.
„Wie geht es dir Leyla?", fragte Ömer. Verwundert sah sie zu ihm. „Gut Danke und selbst?", fragte sie. Ömer lächelte nickend. „Ebenfalls" Ich lächelte ebenfalls. Vielleicht waren sie doch für einander bestimmt?
Als wir ankamen parkte Ömer. Zu dritt betraten wir die Bar. Ich fühlte mich sofort unwohl, da ich die Blicke spürte. Ich wollte weg. Doch senkte meine Blicke. Ömer stand beschützerisch neben uns.
„Wieso sind wir hier hin gekommen?", fragte Leyla zischend. Ich zuckte mit meinen Schultern und sah sie nur an.
Wir saßen uns in eine ruhige Ecke und bestellten schon mal vor. Ich wollte nicht shisan und bestellte mir nur eine Sprite. Tamer kam nach zwei Minuten ebenfalls, die mir jedoch wie Stunden vorkamen.
„Aşkım", begrüßte er mich. Ich spürte wie mein Herz schneller fing zuschlagen. Er nannte mich das erstes Mal so. Ich spürte diese Röte auf meinem Gesicht und sah ihn nur an. Er jedoch lächelte, somit kamen seine weißen schönen Zähne zur Geltung.
Er gab mir sanft einen Kuss auf die Wange und saß sich neben mich.
Tamer und Ömer redeten über das Studium, während ich an meine Tante nachdachte. Sollte ich lieber in eine Wohnung? Meine Eltern wären dagegen.
Aber wann hatte ich mich durchgesetzt?
„Wo bist du mit deinen Gedanken", flüsterte er mir ins Ohr. Es verpasste mir eine Gänsehaut. Ich spielte mit meinen Fingern während sein Blick zu meinen Händen wanderte und er sie in seine Hand nahm.
„Was bedrückt dich Öykü?", sah er mir tief in die Augen.
Wie bemerkte er dies? War ich eine so schlechte Schauspielerin ? Oder war einfach viel zu aufmerksam?
Als ich Schwieg wurde er immer liebevoller.
„Wir sind eins. Ich will wissen was dich bedrückt", sprach er weiter.
„Meine Tante", fing ich an. Doch wurde unterbrochen, durch eine Stimme dich ich nicht zu jemanden ordnen konnte.
„Tameeer", sah ich das blonde Mädchen vor mir.
„Wo warst du mein Held?", ging er auf ihn zu. Und ich erdrückte seine Hand regelrecht.

ROSENKRIEGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt