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„Du musst mit Ömer reden", sagte Tamer ich sah ihn giftig an. „Was soll ich mit ihm reden?", zischte ich.
„Den Jungen geht es schlecht", sagte er seufzend. „Du bist sein bester Freund, kümmere du dich um ihn!" Ich stand auf und wollte ins Zimmer. Ich musste mir echt eine Wohnung anschaffen.
„Du bist seine bessere Hälfte und das weißt du!" Meine Augen wurden glasig. Es stimmte. Ich war immer für ihn da. Wir waren mehr als nur Cousins. Aber ich betonte das Wort waren.
„Leyla ist mir genauso wichtig. Ich kann nicht neben Ömer stehen!"
Elyesa war schwanger und sie würden auch bald heiraten. Ich schluckte. Ömer weigerte sich dagegen, doch mein Onkel gab Ömer keine andere Möglichkeit als sie zu Heiraten.
Asiye Yenge wollte immer Leyla als Schwiegertochter, genau so wie mein Onkel. Doch Ömer verdiente sie nicht. Er verdiente Elyesa.
Es vergingen genau drei Wochen. Meine Eltern hatten mich angerufen, mich angeschrien, dass ich zurück zu mein Onkel gehen sollte. Doch ich weigerte mich. Nach dem Telefonat fielen sehr viele Tränen, doch Tamer wischte sie weg. Er wurde selber verrückt. Mal war bei Ömer und unterstützte ihn bei den Vorbereitungen und abends war er an meiner Seite.
„Es tut mir leid, ich bin echt müde von dem ganzen. Ich wollte es nicht an Dir rauslassen.", sagte ich und er lächelte. „Kein Problem Öyküm", gemeinsam setzten wir uns auf dem Sofa und ich legte mein Kopf auf sein Schoß.
„Seni cok seviyorum", sagte ich und richtete mich. „Bende seni cok seviyorum", sagte er lächelnd. Er küsste mich auf die Wange.
Zwei Tage vergingen. Leyla kam heute nach Tagen wieder in die Stunde. Ich wartete vor der Schule auf sie. Ich sah wie sie aus einem Wagen Ausstieg. Der Wagen war mir fremd, doch die Person nicht. Das war Can, der Bruder von dem Mann der Cousine.
Er sah sie so gefühlvoll an. Leylas Blick war jedoch gefühlskalt. „Bis Dann", sagte Leyla leise und kam auf mich zu.
Can sah ihr hinterher, danach winkte er mir kurz zu und stieg in sein Wagen.
„Hey", sagte sie und umarmte mich. In dieser Umarmung steckten so viele Nachrichten, die ich entziffern konnte.
„Wieso hat er dich gebracht?", fragte ich. „Ich habe bei meiner Cousine gepennt und er war zum Frühstück da" Ich nickte und gemeinsam betraten wir die Klasse. Elyesa war zum Glück nicht anwesend. Leyla hätte sie nicht beachtet, doch würde Elyesa ihr Herz brechen.
„Hast du mit deiner Cousine darüber geredet?" Sie verstand sofort was ich meinte. Sie nickte. Ich sah sie erwartungsvoll an. „Sie war nicht überrascht. Aber sie meinte dass Tamer genauso schuldig ist und ich ihn endlich abschreiben soll, vor jeden", seufzte sie.
Als der Lehrer kam hörten wir auf zu sprechen.
„Wie lange willst du noch bei Tamer bleiben, komm zu mir", sagte Leyla. „Sobald ich eine Wohnung gefunden habe. Obwohl Asiye Yenge war gestern bei mir. Sie hat mich gebeten zu kommen. Sie meinte dass sie die Lasten Zuhause nicht alleine tragen kann." Wir hatten Zuhause immer alles zusammen gemeistert. Ich versuchte immer ihr Fels in der Brandung zu Sein. Immer die Ruhe zu bewahren.  Doch sie wollte mich einen anderen hergeben, einen wildfremden Mann, obwohl sie wusste, wie sehr ich Tamer liebte.
Nach der Schule verabschiedete ich mich von Leyla und wollte eine Wohnung besichtigen, bis Ömer anrief. „Öykü ich brauche dich" Weinte er? „Bist du Zuhause?"   „Ja", krächzte er. Sofort fuhr ich mit einem Taxi zu ihm. Das Haus sah schrecklich aus. Über all lagen Gläser, die kaputt waren. Die Vasen waren kaputt. Ich eilte zu Ömer, dessen Spiegel zugeschlagen war. Seine Hand sah so schlimm aus. „Ömer!" Ich zog ich ihn ins Bad und hielt seine Hand ins  Wasser. „Ich liebe Leyla. Ich kann nicht eine andere heiraten", sagte er. Mein Herz brach in tausend Stücken. „Was", brach ich raus. „Sie will das Kind auf die Welt setzten, ihre Eltern machen ihr Druck. Ich muss sie Heiraten", seufzte er.
„Ist es dein Kind?" Er zuckte mit seinen Schultern. „Ich erinnere mich an nichts Öykü! Ich raste aus!", brüllte er. Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn, er verstummte bis ich ihn Weinen hörte. „Wieso bin ich so ein Hund. Ich habe alles zerstört. Ihre Hoffnung, meine Geliebte Leyla. Ich habe alles zerstört" Als er weinte schloss ich meine Augen. „Wein, lass alles raus", sagte ich und streichelte seine Haare. „Ich kann nicht mehr in den Spiegel blicken Öykü"
Ich blieb bis er einschlief. Danach ging ich runter und räumte das Haus auf. Esna sah mich an. „Wieso bist du hier?", fragte sie mich. „Ömer", sagte ich. Sie nickte. „Bist du mit Tamer glücklich?", fragte sie mich. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt. Ich drehte mich zu ihr um. „Liebst du ihn?" Vielleicht war es viel zu spät für die Frage. Doch ich konnte mir nie vorstellen, dass Esna mal jemanden lieben konnte außer sich selbst.
„Ich liebe ihn, Öykü. Aber er liebt dich. Jeder liebt dich" Welche Ironie.
„Hasst du mich deswegen so sehr?" Sie sah mich an. „Du lebst mein Leben Öykü. Du wirst von meinen Eltern geliebt als wärst du ihre Tochter, als wäre Ömer dein Bruder und ich eine Außenstehende. Ich musste mir immer anhören, wie toll du bist, was für ein gutes Herz du besitzt. Doch ich? Ich war immer böse, weil ich immer als Rebellin abgestempelt worden bin! Ich habe ebenfalls ein Herz! Doch Tamer hat mich nie gesehen, er hat mich nicht mal beachtet, immer ignoriert. Verstehst du jetzt vielleicht wieso ich dich so sehr hasse, liebe Cousine?!" Ihre dunklen Augen, die mich voller Hass ansahen.
„Ich kann nichts dafür. Es ist nicht meine Schuld. Du hast ein Problem Esna, du siehst nicht wie sehr dich deine Eltern lieben. Du bist blind." Nach diesen Worten wollte ich aus dem Haus. Bis mein Onkel vor mir stand. „Öykü?" „ich war wegen Ömer hier, bin sofort weg" Sagte ich. „Warte." Ich sah ihn an. „Hier nimm das Geld" reichte er mir eine Tüte wo anscheinend Geld war. „Nein Danke.", sagte ich. „Du hast Anspruch auf das Geld, jetzt nimm" „Ich bin nicht auf dein Geld angewiesen", sagte ich und verließ das Haus. Ich rief ein Taxi und fuhr zu Tamer. Er war noch nicht Zuhause, weswegen ich ihm was kochte. Danach lernte ich für meine Schule.
„Öyküm", kam er zu mir. Ich lächelte und stand auf. Er umarmte mich. „Wie war dein Tag?", fragte ich. „Ich war in der Uni, schlimmer kann es nicht sein", seufzte er.
Es klingelte und ich öffnete die Tür. „Hast du mir Essen gemacht", rief Tamer. „Ja" Ein älterer Mann stand vor mir. „Öyküm kim geldi" Tamers Miene veränderte sich schlagfertig. „Was suchst du hier?"

ROSENKRIEGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt