Our lovely little secret

Nachhall

Noch am Morgen danach konnte ich kaum glauben, was passiert war. Ich war zu Hause geblieben, weil mir noch immer übel war. Wie meine Mutter festgestellt hatte, war unser Brot bereits länger abgelaufen. Ich lag in meinem Bett, ein Eimer neben mir, und dachte über den gestrigen Abend nach. Ich hatte Frau Berger- nein, ich hatte Mira getroffen. Als Lena und ich nach Hause gefahren waren, war ich immer noch komplett aufgeladen. Die ganze Fahrt über redete ich. Ich deutete ihre Worte, ihr Verhalten, alles, was Mira an dem Abend getan hatte. "Glaubst du wirklich, dass sie mich besonders findet? Ich meine klar, sie mag mich, aber doch nur als Schülerin, oder? Ich bin nicht so besonders, dass sich einfach eine Lehrerin in ihre Schülerin verliebt, oder?" Lenas Antwort darauf war mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. "Ana, glaubst du wirklich, dass eine Lehrerin einer Schülerin, die sie nur mag auf die Toilette hinterherläuft um ihr die Haare zurück zu halten? Dass sie sie überhaupt so genau beobachtet, dass sie weiß, dass ihr etwas fehlt. Dass sie ihr private Nachhilfe gibt. Einer Schülerin, die sie nur mag würde sie eine Nachhilfelehrerin empfehlen. Weißt du, wohin sie uns gerade mitgenommen hat? In ihre fucking Wohnung! Ana, mach endlich mal deine Augen auf und hör mit diesen dummen Zweifeln auf!"
Es war irgendwie hängen geblieben. Ich musste mit all diesen Sorgen aufhören und endlich wieder klar denken. Und der beste Start dafür war sicherlich eine Tasse Kaffee. Ich ging runter, um mir einen Kaffee zu machen. Schon als ich wieder die Treppe hochging, hörte ich ein Brummen. Mein Handy, dass ich auf meinen Nachttisch gelegt hatte, hörte nicht mehr auf zu vibrieren. Ich machte das Display an. 6 Nachrichten von Lena.
Lena: Ana?
Lena: Ana?
Lena: Aaaaanaaaa?
Lena: Äna?
Lena: Änäwämelämadingdong?
Lena: Änabänäna?

Ich antwortete ihr grinsend.

Ana: Ja?
Lena: Gute Besserung von Frau Berger.

Dann ging sie offline. Ich musste schon zugeben, dass meine beste Freundin etwas sonderbar war.