Our lovely little secret

Ein Angebot

Meine Woche war schrecklich verlaufen. Meine Eltern hatten sich über die sechs in Biologie unglaublich aufgeregt und nun hätte ich Hausarrest. Es hatte mich schon die ganze Zeit über deprimiert. Zum Glück hatte ich Lena, die mir zur Seite stand. Sie machte mir den Vorschlag, dass ich Frau Berger einfach fragen könnte, ob ich den Test nicht nochmal schreiben dürfte. "Du kannst ja sagen, dass dein Freund dich verlassen hat, oder so", hatte sie vorgeschlagen. "Pf...ja genau. Mein 'Freund'", hatte ich geantwortet. Lena hatte gelacht. "Ist ja nur eine schnelle Lüge, dann denk dir was eigenes aus!" "Zum Beispiel, dass ich eine Treppe runtergefallen bin und mir eine unbewusste Gehirnerschütterung zugezogen habe, die meine Biologiekenntnisse ausgelöscht haben?" "Warum würde ich dir das sogar zutrauen?"

Ich ging also in der nächsten Biostunde zu Frau Berger. Als ich in diese wunderschönen Augen sah, viel es mir allerdings wieder schwer zu sprechen. "Ähm...Frau Berger, könnte ich vielleicht...Bitte...den Bio Test wiederholen, ich war letzte Woche...ziemlich neben der Spur, ich hatte...persönliche Gründe." Sie sah von dem ihrem Buch hoch zu mir. Dann lächelte sie missmutig. "Tut mir leid, Ana. Das ist leider nicht möglich, ich muss mich um schon langsam um die Noten für euer Zeugnis kümmern." "Okay, trotzdem dem Vielen Dank." Betrübt griff ich nach Lenas Arm und zog sie mit mir aus dem Raum. Ich wollte hier nur raus. Ich stand schon fast im Türrahmen, als Frau Berger plötzlich meinen Namen rief. Da ich Lenas und Lena meinen Arm festgehalten hatte, zog sie mich schnell aus dem Türrahmen heraus zu sich und drehte mich zu Frau Berger um. Ehrlich gesagt war ich ihr eigentlich relativ dankbar dafür. "Ana, also, ich dachte, ich könnte dir vielleicht ein bisschen Nachhilfe geben, also, nur, wenn du am Dienstag in der siebten Stunde Zeit hast. Sicherlich könnten wir so noch ein bisschen was an deiner Zeugnisnote machen. Also, was sagst du?" "Ähm...", stotterte ich. Nichts hätte ich lieber getan als anzunehmen, aber eigentlich war diese Stunde ja für Lena reserviert. Wir verbrachten sie schon seit drei Jahren gemeinsam und ich wusste nicht, ob Lena nicht vielleicht enttäuscht sein könnte. Doch Lena war es, die meine Gedanken unterbrach. "Natürlich hat sie Zeit, Ana kommt mit dem Stundenplan nie so ganz klar, sie vergisst ihn immer!" "Ach, stimmt ja, klar, ich hab Zeit", fügte ich schnell hinzu. "Na dann, sehe ich dich nächste Woche in diesem Raum!", sagte Frau Berger und Lena und ich verabschiedeten uns und liefen schnell aus dem Raum. Und im Flur begann ich vor Freude auf und ab zu hüpfen.