Wie ein Traum

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"Verstehst du das? Ich blick da irgendwie nicht durch...", sagte ich verzweifelt zu Lena und gab ihr mein Matheheft. Sie schaute sich die Aufgabe an und zog die Stirn in Falten. "Ähm ja...also, du musst die Wurzel davon nehmen und dann-", sie stoppte, blickte auf und grinste. "Hallo Mira!" Mein Kopf schoss hoch und tatsächlich stand sie vor mir. Es war ein ausgesprochen kalter Dezembertag und sie sah mit ihrem weißen Pulli und der weißen Mütze aus, wie ein Schneehase. Ich musste über diesen Vergleich lächeln. "Hallo Lena!" Sie drehte den Kopf zu mir und ihr zartes Lächeln wurde zu einem Breiten. "Hey!", sagte sie zu mir. "Hey...", murmelte ich. Ich war mal wieder vollkommen erschlagen von ihrer Präsenz, von ihrer Stimme, von ihren blauen Augen, von allem an ihr. "Geht's dir gut?", fragte sie mich. Ich nickte. "Ziemlich gut." Über meine Lippen huschte plötzlich ein kleines Grinsen, sie verstand es. "Mir auch", sagte sie und wandte sich dann wieder von mir ab und ging weiter. "Uhhhhhhhhhhh", raunte Lena mir zu. "Ach, sei doch leise!", murmelte ich und stupste sie mit meinem Ellbogen an, doch sie lachte nur. "Du hast mir noch gar nicht von deinem Wochenende erzählt! Was ist denn jetzt genau passiert?" Ich begann, ihr von dem Erlebten zu berichten bis sie mich mittendrin unterbrach. "Du wirst verfolgt und klingelst deshalb erst einmal bei unserer Lehrerin?" "Ich hatte panische Angst, okay?" "Also hättest du auch bei unserem Mathelehrer geklingelt, wenn du in seiner Nachbarschaft gelandet wärst?" "Bitte was?!" Sie lachte. "War nur so ein Gedankenspiel, red weiter!"
Ich kam zu der Stelle, an der ich ihr erzählte, wie Mira und ich uns geküsst hatten und erkannte, dass Lena sich ehrlich für mich freute. "Endlich!", sagte sie. "Das war ja auch nur eine Frage der Zeit, das das mit euch was wird!" Sie wurde plötzlich wieder etwas ernster. "Und was meinst du, was das jetzt mit euch beiden wird?" Ich musste selbst einen Moment nachdenken. Was sollten wir jetzt tun? Es war klar, dass wir es nicht einfach allen erzählen und Händchen haltend rumlaufen konnten. Aber würden wir uns immer nur bei ihr verstecken müssen oder würden wir jetzt auf Dates gehen? Würden wir es locker angehen oder würden wir eine heimliche Beziehung führen?
"Ich weiß es nicht, ich weiß nicht, wie es funktionieren wird und wie wir weitermachen werden. Aber ich weiß, dass es funktionieren wird! Ich bin jetzt einfach noch viel zu glücklich um mir überhaupt etwas anderes vorstellen zu können!"

Our lovely little secretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt