Kapitel 16

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MAYA

Ich wache von dem Klingeln meines Handy's auf. Das erste, was mir in die Gedanken kommt: Warum zu Teufel habe ich es nicht auf lautlos gestellt? Genervt greife ich danach. Natürlich, es ist Mama nur sie könnte auf die bescheuerte Idee kommen, mich hemmungslos um 8 Uhr Morgens anzurufen. Das Risiko mich aufzuwecken stört sie hierbei keineswegs.
Ich lasse es Klingeln. Ich rufe sie gleich zurück. Vollkommen unsausgeschlafen kneife ich meine Augen zusammen. Es ist viel zu hell hier drin. Instinktiv drehe ich mich zu Dean um, doch leider ist er nicht vorzufinden. Stattdessen erblicke ich einen riesengroßen Bund weißer Tulpen, die auf dem Nachttisch liegen. Ich bemerke wie sich mein Mund vor Überraschung öffnet. "Wow.", murmle ich und krabble auf Deans Bettseite. Voller Freude bewundere ich diesen wunderschönen Strauß.
"Überrascht?" Höre ich Dean Fragen. Er steht an der Tür gelehnt. In seiner rechten Hand hält er seinen Rasierer. Ich nicke zufrieden, springe aus dem Bett und renne ihm förmlich in die Arme. Kurz wird mir schwindelig. Kleiner Tipp: Man sollte gleich nachdem man aufwacht keine abrupten Bewegungen machen.
Es ist schon verblüffend, wie man eine Frau mit solch kleinen aber gleichzeitig romantischen Gesten glücklich machen kann. Eigentlich ist es so einfach aber die meisten Männer checken es einfach nicht.
"Danke, danke, danke!" Mit jedem "Danke" drücke ich ihm einen fetten Schmatzer auf die Lippen.
"Bitte, bitte, bitte!", antwortet er lachend. "Und sorry, sorry, sorry, dass ich gestern so ein Arsch war." Schuldbewusst sieht er mir in die Augen. Er meint die Situation im Laden. Das weiße Spitzenkleid. "Ist schon vergessen" Ich schmiege mich an ihn. Obwohl wir gestern trotz des Vorfalls einen einigermaßen schönen Tag hatten, waren wir doch distanzierter. Da wir beide solche Dickköpfe sind haben wir gestern nicht wirklich miteinander kommuniziert. Was im Kino ja von Vorteil ist aber Abends beim Essen war es unerträglich. Als wir im Hotelzimmer ankamen rief ich Jolina an, um mich nach ihr zu erkundigen nachdem wir fast eine Stunden telefoniert haben, bin ich sofort ins Bett gegangen. Dean verließ das Hotelzimmer als ich noch telefoniert habe. Er schien es nicht für Nötig mir dann wenigstens eine Nachricht zu schicken, um zu erklären wo er hin gegangen ist. Dank meiner Müdigkeit bin ich dann ohne Dean anzurufen oder ihm zu schreiben einfach eingepennt. Gut geschlafen habe ich jedoch nicht.
"Ich muss mich auch entschuldigen, ich hätte dich nicht den ganzen Tag so ignorieren müssen aber ich war einfach so wütend. Es tut mir auch leid."
Er stimmt mir mit einem heftigen Nicken zu.
"Du bist echt nachtragend!" Er wundert sich bestimmt, warum ich mich gestern Abend nicht mal mehr bei ihm gemeldet habe.
"Egal. Vergessen wir das jetzt. Wo bist du nach dem Essen eigentlich hingegangen?" Neugierig stelle ich ihm diese Frage.
Er überlegt kurz. "Ich war mit Katrin was Trinken.", antwortet er lässig.
Mir fällt die Kinnlade herunter. "Wer zur Hölle ist Katrin?", rufe ich vollkommen verwirrt. Plötzlich fängt mein Puls an zu rasen. Dean lacht sich kaputt. "Die hab ich an der Bar gestern Abend kennengelernt. Ne Süße Blondine." Mit gerunzelter Stirn greife ich mir seine Schulter.
"Was redest du da? Willst du mich verarschen?" Ernst sehe ich ihm ins Gesicht.
"Komm runter du Furie, ich wollte dich nur veräppeln.", erklärt er grinsend. In diesem Moment würde ich ihm am Liebsten eine reinhauen. Ich schüttle genervt meinen Kopf und verschränke die Arme. "Warum musst du mich immer verarschen, ärgern oder nerven?"
"Weil du unbewusst darauf stehst." Er wackelt mit seinen Augenbrauen. "Ja total!", rufe ich sarkastisch.
"Sarkasmus steht dir nicht, hab ich dir schon mal gesagt." Sein selbstgefälliges Grinsen kann er sich echt sparen. Genervt drehe ich mich um. Ich weiß, dass er mich aufhalten wird, mich an sich ziehen wird und wir wieder wild rummachen. Ob ich mich wehre oder nicht es läuft immer darauf hinaus. Wie geahnt tut er genau das.

"Ich war im Fitnessstudio hier im Hotel.", sagt er schnell bevor er mich küsst. Beruhigt erwidere ich den Kuss und wandere mit meiner Hand zu seiner Erektion.


DEAN

Ich genieße es in vollen Zügen meine Maya so nah es geht bei mir zu haben. Ihr nasses Haar klebt an meiner Brust, der Schaum läuft fast über den Badewannenrand. Es brennen Kerzen und Rosenblätter schwimmen im Wasser. Echt romantisch muss ich sagen. Unglaublich zu was mich dieses Mädchen treibt. Über das Preis-Leistungsverhältniss dieses Hotels kann man echt nicht meckern.
Ich gebe ihr einen Kuss auf den Kopf. Daraufhin streicht sie mit beiden Händen über meine Beine. Meine Hand wandert zu ihrem Bauch, ich kneife rein. "Wow! Ist das etwa eine kleine Speckfalte?", rufe ich triumpfierend. Vielleicht hat sie ja endlich wenigstens einen Kilo zugenommen.
Maya lacht und hält meine Hände fest. "Das ist kitzelig, hör auf!" Ich lasse los.
Sie pustet mir Schaum ins Gesicht. Schnell kneife ich meine Augen zusammen.
"Wir sind quitt!", sage ich und hebe meine Hände. Sind wir nicht. Später werde ich mich, wenn sie es am wenigsten erwartet, rächen.

Love Lesson (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt