Kapitel 18

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Maya
Samstag Morgen (nach dem JGA)

"Dean, ich glaube ich muss wieder kotzen!", jammere ich und setze mich hastig auf. Mir ist heiß und meine Augen schmerzen. Ich hasse Alkohol. Er läuft zu mir. Ich weiche seinem Blick aus, weil ich mich vor seinen zornigen Augen fürchte. Deans Augenbrauen ziehen sich zusammen, die Falte sticht heraus, er sieht einfach nur unheimlich aus.

Behutsam bringt er mich zur Toilette. Derweil versuche ich mit aller Mühe, mir das  Kotzen zu verkneifen. Doch lange kann ich es nicht mehr zurückhalten. Schnell knie ich mich vors Klo und lasse der Kotze freien Lauf. Es ist mir so peinlich. Nicht wegen des Brechens sondern, weil ich genau das vermeiden wollte und Dean mich genau davor gewarnt hat. Ich schäme mich für mein kindisches Verhalten, doch andererseits bin ich jung und solche Dinge passieren jedem Mal. Er hält mir mit einer Hand die Haare zurück und mit der anderen hält er meine Stirn fest, was sehr angenehm ist. Seine Hände sind immer kühl und jetzt ist das genau das Richtige.

Nachdem ich mir zum dritten Mal heute Nacht die Zähne geputzt habe, bringt mich Dean wieder zurück ins Bett. "Es tut mir leid." Ich setze mir meinen Hundeblick auf. Er funktioniert oft aber nicht immer. Dean schweigt. "Hier trink!" Er hält mir ein Glas Wasser hin.


DER TAG AN DEM DEAN MAYA'S ELTERN KENNENLERNT (Sonntag Nachmittag)

Maya

Aufregung plus Angst plus Sorge plus Vorfreude plus Erleichterung plus Angst plus Angst plus Angst. Das ist es, was ich gerade verspüre.
Ich habe schon einen Teller beim Abtrocknen zerbrochen, mich beim Paprika schneiden, geschnitten und seit zwei Tagen nicht richtig geschlafen. Dean lernt gleich meine Eltern kennen. Es geht alles so verdammt schnell! Erst Gestern haben wir meinem Vater von ihm erzählt und vierundzwanzig Stunden später stehen sie sich gegenüber. Es ging nicht anders wir wollten das so schnell wie möglich hinter uns bringen, um endlich in der Lage zu sein eine stinknormale Beziehung führen zu können. Ein Wunder, dass meine Eltern so spontan einverstanden damit waren. Andererseits liegt es natürlich auch in deren Interesse den ersten Freund ihrer Tochter schnellstmöglich kennenzulernen. Es war einfach der Horror meinem Vater diese Schocknachricht zu überbringen. Außerdem hatte ich meinen ersten Kater wegen des Junggesellinnenabschieds am Tag zuvor.

"Maya, verteilst du bitte das Besteck!?" Meine Mutter holt mich aus meiner Trance. Sie schaut mich genervt an, während sie sich die Hände an der Schürze abtrocknet. Sie ist genau so aufgewühlt wie ich. Sie kann es nur viel besser überspielen.

Ich nicke heftig. "Ich mach das schon!", sagt Kiana und nimmt ihr das Besteck ab. Gott sei Dank ist sie hier. "Beruhige dich doch mal, Maya. Dein Vater wird ihn schon nicht auffressen." Sie verdreht ihre Augen und widmet sich wieder ganz der Küchenarbeit. 

Plötzlich stupst mich Kiana an. "Reiß dich jetzt mal zusammen!", flüstert sie.

Dean ist perfekt. Er hat einen Strauß Blumen für meine Mutter, Pralinen für meinen Vater und leckeren Cheesecake für uns Alle mitgebracht. Er schlägt sich ganz gut, obwohl mein Vater es ihm wirklich nicht leicht macht. Kiana und er scheinen sich überraschend gut zu verstehen. Wobei auch sie ihn genauestens unter die Lupe nimmt. Das Hühnchen riecht köstlich, doch ich bekomme kaum einen Bissen runter.

"Ich Danke Ihnen nochmal dafür, dass Sie Maya gerettet haben." Meine Mutter sieht Dean dankerfüllt an.  "Ich würde es immer wieder tun. Ich liebe sie..." Er sieht mich an. Sprachlos starre ich auf meinen Teller. Stille... "Und Bitte, siezen sie mich nicht. So alt bin ich nun auch wieder nicht!", Er zwinkert ihr zu. Kiana lacht laut auf und das mit Absicht um der unangenehmen Stille ein Ende zu setzen. Guter Versuch, Schwester. Marcel schaut überrascht zu ihr und grinst.

Love Lesson (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt