Kapitel 24

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MAYA

"Was redest du da?" Er legt seine Hand auf meine Schulter. "Warum weinst du?"

"Hör mir zu, Dean. Du wirst mir jetzt alles erzählen. Jedes Detail..." Krampfhaft schnappe ich nach Luft. "...Mir auf...auf jede verdammte Frage antworten. Sonst bin ich weg. Das meine ich ernst." Meine Lippen Zittern.

"What the fuck, Maya?" Sprachlos sieht er mich an. "Hey, beruhige dich."
Sofort schlage ich seine Hand weg. "Fass mich nicht an!" Und drehe mich um. Er folgt mir ins Schlafzimmer.

"Sag mir was los ist!" Jetzt wird Dean wütend.

"Das ist los, Dean!", schreie ich und trete auf die Riesen Kiste ein. Sein Blick ist starr auf die Kiste gerichtet. Auf anhieb spannt er seinen gesamten Körper an.

Er atmet schwer aus und fährt sich durch die Haare.

"Was soll das, Dean? Bist du ein Serienmörder? Ein undercover Cop? Oder einfach nur krank?" Ich greife mir ins Haar und schüttle langsam meinen Kopf.
"Ich kenne dich gar nicht." Das wird mir mit jeder Sekunde bewusster.

"Du hättest das nicht sehen sollen." Das ist das einzige was ihm dazu einfällt? Er nähert sich mir.

"Komm nicht näher, Dean.", warne ich ihn. "Sag es mir einfach!"

"Ich kann nicht, Maya." Er schließt seine Augen.

"Dean bitte, tu mir das nicht an. Ich kann das nicht mehr ertragen. Wenn du mich liebst, sag es mir." Ich lasse mich auf den Boden sinken. "Ich frage dich ein letztes Mal..."

"Das einzige, was ich dir sagen kann ist, dass du dir keine Sorgen machen musst. Diese Dinge habe ich einfach nur als Sicherheit im Haus..." Er schluckt mühselig.
Mit seiner gigantischen Statur steht er vor mir. Wie kann ich mit jemanden zusammen sein, der mich nicht einmal genug respektiert, um mir die Wahrheit zu sagen? Vertrauen ist doch die Grundlage jeder Beziehung, doch Dean vertraut mir nicht. Wie soll es dann weiter gehen? Ich habe das ungute Gefühl, dass unsere Beziehung an einem seidenem Faden hängt, der mit jeder weiteren Lüge dünner und dünner wird. Es ist eine Frage der Zeit bis dieser reißt und unsere Liebe stirbt.

"Ich will dich nur beschützen." Er setzt sich vor mich hin.

"Halt die Klappe, Dean. Ich kann den Scheiß nicht mehr hören, Okay?" Meine Stimme ist eine Mischung aus schrillen Schreien und verzweifeltem Heulen. "Beschützen! Vor was? Vor wem?"
Seine grünen Augen leuchten grell. Meine Worte zeigen keine Wirkung, deshalb versuche ich sein Schweigen mit einem flehenden Blick zu durchbrechen. Ihn zu zwingen mir zu antworten. Los Dean, du musst mir einfach die Wahrheit sagen.

DEAN

Wer die Wahrheit wissen will, den sollte man vorher fragen, ob er sie ertragen kann, Ein Zitat, das so eben wie ein Blitz in mein Gedächtnis eingeschlagen ist. Es stammt von Ernst R. Hauschka. Kann Maya die Wahrheit ertragen? Sie bedeutet mir zu viel, um sie wieder anzulügen. Ich muss ihr eine Antwort liefern. Auch wenn es nur die Halbwahrheit ist. Ich brauche sie und wenn sie die Wahrheit braucht, um mit mir zusammen zu sein, dann bin ich bereit sie ihr zu sagen. Dennoch weiß ich, dass es dann kein zurück mehr gibt. Wir überschreiten eine Grenze nach der sich alles ändern wird. Der vernünftige Teil in mir wütet und schreit, will dass ich Maya gehen lasse, um sie zu schützen. Doch der selbstsüchtige Teil will sie fest bei sich behalten und nie wieder los lassen. Sie ist meine zweite Chance, meine Chance auf ein normales und glückliches Leben. Meine Chance die Vergangenheit wieder gut zu machen. Wenn ich sie verliere, verliere ich auch diese letzte Chance.

"Maya...Ich will dich nicht verlieren." Ich nehme ihre kalte Hand und küsse sie. Diesmal zieht sie, sie nicht von mir weg.

"Wirst du nicht, wenn du mich endlich dort rein lässt. Ganz reinlässt." Sie klopft mit ihren Fingerspitzen auf meine linke Brust. Ihre Tränen reflektieren mein Versagen, meine Selbstsucht und diese verdrehte Verbindung die wir haben. Scheiße man, sie ist noch so jung. Ich habe Angst, dass sie diese Unbeschwertheit, die ich an ihr so liebe, verlieren wird. Wegen mir.

Love Lesson (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt