Kapitel 27

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Maya

Beim Frühstück ist Dean sehr schweigsam. Ich habe das Gefühl, als würden ihm Millionen Gedanken durch den Kopf gehen. Wir wissen beide, was jetzt auf uns zukommt. Dean muss mir die Wahrheit erzählen.

"Alles Okay?", frage ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen.

Dean nickt und lächelt kurz. "Lass uns essen." Er setzt sich energisch hin und reibt sich die Hände. Dieser Mann ist von zwei Dingen besessen : dem Essen und mir.

Er legt mir ein warmes Brötchen auf den Teller. "Los iss! Du musst essen." , sagt er ernst und beißt genüsslich in sein Salamibrötchen, welches viel mehr aus Salami als aus Brötchen besteht.

"Dean, hast du nicht etwas vergessen?" Er soll endlich mit der Sprache rausrücken und mich nicht weiter hinhalten. Ich hab diesem Mann gestern Abend meine Jungfräulichkeit geschenkt, da sollte er endlich mal alle Karten auf den Tisch legen und mir sagen, wer er eigentlich ist.

Er schaut mir kauend in die Augen und signalisiert mit einer Handbewegung, dass er mir gleich antworten wird, sobald er den Mund nicht mehr voll hat. In der Zwischenzeit greife ich nach der Butter. Mein Magen knurrt wie verrückt aber ich bin ehrlich gesagt viel zu aufgeregt, um jetzt richtig zu essen.

Er rührt in seinem Kaffee, was dieses nervige Klirren auslöst. "Ich werde dir gleich alles erzählen, ich dachte nur, wir könnten vorher in Ruhe frühstücken." Er nimmt einen Schluck. Dean hat dort vier Löffel Zucker reingehauen.

Ich verdrehe meine Augen. "Ist das dein Ernst? Ich will es jetzt wissen!"

"Okay. Aber du sollst was von dem Rührei essen, sonst fange ich nicht an zu erzählen!"

Demonstrativ klatsche ich mir eine große Portion Rührei auf den Teller. "Los jetzt!", rufe ich ungeduldig

Er leckt sich über die Lippen. "Also... Das alles begann,  als ich Caroline zum ersten Mal gesehen habe."


Fünf Jahre Später

Maya

Der Wecker reißt mich brutal aus meinem tiefen Schlaf. Schon seit Wochen nahm ich mir vor den Weckton zu wechseln,
Komme aber irgendwie nicht dazu. Mit zugekniffenen Augen greife ich nach meinem Handy. Es ist 7:30 Uhr. Nachdem ich mir meine Augen gerieben und mich gestreckt habe, stehe ich auf und schlüpfe in meine kuschelweichen Hausschuhe.

Ich schaue aus dem Fenster und genieße die Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht. Es ist März und überraschend warm für Berlin. Das kann sich jedoch binnen von 24 Stunden schlagartig ändern. Gestern hat es noch in strömen geregnet und die Temperaturen lagen bei nur 8-10 °.

Mein Handy klingelt. Bevor ich rangehe spuke ich die Zahnpasta in das Waschbecken.

"Hallo?"

"Good Morning in the Morning!", Jolinas Schrille Stimme tut mir im Ohr weh.

"Guten Morgen", erwidere ich und suche derweil nach der Zahnseide.

"Wollte dir nur bescheid sagen, dass ich es heute erst so gegen 18 Uhr schaffe, ist das trotzdem Okay? Musste die Schicht mit einer Kollegin tauschen, die hatte noch was gut bei mir."

"Ja kein Problem, dann lass und zur  18.30 Vorstellung gehen." Wir verabschieden uns und legen schließlich auf. Nachdem ich zehn Minuten lang orientierungslos vor dem Kleiderschrank stand, habe ich mir endlich ein Outfit ausgesucht. In dem großen Wandspiegel betrachte  und gewöhne ich mich langsam an den modischen Longbob, für den  ich mich nach monatelangem grübeln, letztendlich doch entschieden habe. Mein Outfit beinhaltet eine schwarze High-Waisted Jeans mit Rissen an den Knöcheln, dich ich mit einem Denim Hemd und dezenten Goldschmuck kombiniere. Das ist eines meiner Lieblings Uni-Outfits. Bequem und modisch zugleich.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 23, 2020 ⏰

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