Kapitel 22

1K 32 7
                                    




Silvester

MAYA

10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1. Happy new Year!!! 

Der erste Neujahrskuss meines Leben. Es ist so aufregend. Dean schiebt mir seine Zunge in den Mund. Drängend doch liebevoll zugleich. Mein Unterleib fängt an zu pochen. Das Adrenalin schießt durch meinen Körper. Dieser Mann ist atemberaubend. Dieser Augenblick perfekt.

Ich blende die Jubelschreie, das Feuerwerk und den ganzen Lärm komplett aus. Wir stehen auf dem Balkon von Sam und Kim's Wohnung. Ursprünglich hatten die Beiden geplant eine kleine Runde zu sich einzuladen, um das neue Jahr zu feiern. Doch es ist plötzlich ganz anders gekommen. Stattdessen sind jetzt um die dreißig Leute in der Wohnung. Freunde von Sam, Freunde von Kim. Freunde von Dean und ein paar Nachbarn vom selben Haus.

"Happy New Year!", schreit Kim euphorisch und schließt mich fest in die Arme. Sie hält in ihrer linken Hand eine Wunderkerze mit der sie gefährlich nah an meinen Haaren rumfuchtelt.

"Kim die Wunderkerze!", ruft Dean laut, damit sie ihn versteht. Sein Blick ist genervt.

Sie schlägt sich die Hand vor dem Mund und lacht. "O, deine Haare! Sorry!" Sie ist so betrunken, dass es schon wieder lustig ist. Sie hält Sam die Kerze hin, damit er sie ihr abnimmt.

Wir beglückwünschen uns alle und stoßen auf ein erfolgreiches, gesunden und frohes neues Jahr, an.

Wo ist Dean? Ich kann ihn nirgends finden. Es ist schon kurz nach drei. Doch die Party ist noch im vollen Gange. Einige sind bis jetzt noch unten auf der Straße mit ihrem Silvesterböllern beschäftigt, andere spielen die klassischen Partyspiele oder lassen die Sau auf der Tanzfläche raus. Na toll, aufs Aufräumen morgen freue ich mich schon besonders. Ich lasse meinen Blick übers Wohnzimmer schweifen. Kein Dean in Sicht.

Also gehe ich in die Küche, wo ich Sam entdecke, der gerade den Inhalt der Chipstüte in eine Schüssel kippt und sich nebenbei mit seinen zwei Kumpels unterhält.

Als er mich erblickt, wendet er sich mir zu. "Hey Maya, alles klar?"

Ich nicke und lächle knapp. "Ja. Ich suche Dean. Hast du ihn gesehen?"

"Der fährt mal kurz eben Samantha nach Hause. Sie hat wohl zu tief ins Glas geschaut."
Er schüttelt abfällig seinen Kopf. Kim hat mir erzählt, dass Sam sie nicht leiden kann. Willkommen im Club, Sam...

"Hey Babe, alles gut?" Dean zieht sich seine Jacke aus und hängt sie an den Ständer. Die Musik ist laut der Flur ist voller verstreuter Schuhe. Ich bin sauer und will hier weg.

Er schaut mich mit gerunzelter Stirn an. "Was ist los?" Seine Haare sind feucht vom Schnee.

Mit verschränkten Armen stehe ich vor ihm und halte mich mit Mühe zurück. Ich will keine Szene machen. Zumindest nicht hier. Mein Herz hämmert gegen meine Brust.

Schnell greife ich mir seine Hand, die übrigens so kalt wie ein Eiszapfen ist und führe ihn ins Badezimmer. Er lacht verwirrt als ich die Tür hinter uns schließe und ihn wieder so böse anstarre. Er treibt mich in den Wahnsinn.

"Was soll das, Maya?" Sein schiefes Lächeln macht mich noch aggressiver. Er kommt mir näher.

"Wo warst du?" Ich hebe mein Kinn hoch. Eine Geste die eher zu einem Gangster passt. Er reißt die Augen auf. Dean findet es witzig.

"Beantworte meine Frage." Sein Atem ist kalt. Ich stehe dicht vor ihm.

"Ich habe dir eine Nachricht geschrieben. Habe Samantha nach Hause gefahren. Sie wohnt gleich hier in der Nähe." Er schaut mich endlich ernst an. Warum zum Teufel nimmt die Alte sich kein Taxi?

Love Lesson (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt