5.

1.9K 190 26
                                    

Den ganzen restlichen Tag konnte ich mich nicht mehr auf meine Arbeit konzentrieren.
Egal was ich machte, meine Gedanken hingen immer an Herr Oh, wie er meine Stirn küsste und ich daraufhin rot anlief.

Nachdenkend stützte ich meinen Kopf auf meiner Hand ab und schaute aus dem Fenster.

Kleine Tropfen sammelten sich auf der Scheibe zusammen und liefen gemeinsam hinunter.

Die Stadt war komplett von Trübheit verschluckt.
Dichte Wolken lagen über den Häusern und färbten sich immer mehr in ein dunkles grau.

Ein leises, trauergefülltes Seufzen wich von meinen Lippen, als plötzlich Soohyun zu mir trat und sanft ihre Hand auf meine Schulter legte.

"Du sitzt hier schon so lange. Was ist denn los? Deine Augen sind so trüb, wie die Wolken am Himmel", flüsterte sie, da Chanhyuk gerade produktiv war und eine, für ihn perfekte, Zeichnung anfertigte.

"Es ist so seltsam", murmelte ich in meine Handfläche, schenkte ihr dabei kurz einen Blick, bevor ich wieder aus dem Fenster schaute und die Autos auf den nassen Straßen beobachtete.

"Was ist seltsam?"
Sie zog sich einen Stuhl zu mir, sodass sie sich neben mich setzen konnte.

"Der Chef. Er.. er"
Ich brachte es nicht über die Lippen, wusste nicht mal, wie ich es Soohyun erklären sollte.

Vielleicht hätte ich auch komplett meinen Mund halten sollen, da ich dieses Mädchen doch erst seit heute kannte.

"Was tut er?"

Fest kaute ich auf meiner Lippe herum, sah sie dabei entschuldigend an.
"Ach. Nicht so wichtig", wisperte ich, erhob mich dabei von meinem Stuhl.

Ich griff nach meiner Jacke, die ich über meinen Stuhl gehangen hatte und verließ das Zimmer mit den Worten: "Ich bin gleich wieder zurück!"

Mit schnellen Schritten lief ich zum Fahrstuhl, drückte dabei auf den Knopf.

Doch wie sollte es auch anders kommen?
Als wäre ich in so einem schlechten Liebesfilm, stand Herr Oh genau vor mir mit einigen Papieren im rechten Arm, sobald sich die Fahrstuhltür öffnete.

Eine Frau stand noch vor ihm, doch diese stieg schon beim nächsten Stockwerk aus, sodass wir komplett alleine waren.

Meine Wangen glühten vor Nervosität und ich wusste weder, was ich sagen, noch was ich tun sollte.

"Ist wohl Schicksal, dass wir aufeinander treffen", schmunzelte er.
Diese Art, wie er seine Stimme erhob, ließ mich augenblicklich am ganzen Körper erschaudern.

Plötzlich fasste er mich an meiner Schulter an, wodurch ich vor Schreck meine Jacke fallen ließ.
"Ach Baekhyun. Hätte ich gewusst, dass du so schreckhaft bist", lachte er kurz auf, hob für mich aber meine Jacke auf, da ich noch immer in einer Schockstarre war.

Das alles hier kam mir so verdammt seltsam vor.
Behandelt ein Chef wirklich so seine Angestellten?
Behandelt mich Herr Oh so, wie es eigentlich sein sollte?

Fest drückte ich meine Jacke an mich und schluckte einmal laut.
"Ich muss dann auch schon. Bis Morgen!", grinste der Chef, als er mich nochmals von oben bis unten beäugte.
Ein Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen, als er auch schon den Fahrstuhl verließ und ich komplett alleine war.

Diese Blicke..
Sie verdrehen mir komplett den Kopf...

Meinen Kopf lehnte ich gegen die Wand des Fahrstuhls und ich räusperte mich kurz.

Ich sollte am besten alles vergessen, was hier gerade geschehen war.

---

50 Shades of Sehun || SebaekWo Geschichten leben. Entdecke jetzt