Klopfgeräusche, als ich meine Knöchel gegen die weißlackierte Tür schlug und vom anderen Ende eine Antwort erwartete.
Mich verfolgte dieses bekannte Gefühl, seitdem ich im Bus saß und mich fest an meine Akte klammerte.
Diesmal war sie rein, ohne jegliche Werke und Zeichnungen. Nur wenige, nötige Unterlagen, die mir im Fahrstuhl beinahe runterfielen, hätte mir ein hilfsbereiter Mann nicht dabei geholfen.,,Danke", brachte ich noch von mir, so nervös ich auch war.
Alles wie damals.Ein Blick durch die Gänge, um die richtige Tür finden zu können,
die mich zu ihm bringen würde.,,Herein!"
Erschaudert presste ich meine Lippen aufeinander, sodass sich eine gerade Linie abbildete, wie bei einem bekanntlichen Emoji.
Niemals hätte ich damit gerechnet, wieder an dieser Stelle zu stehen, wo ich doch noch vor einigen Wochen meinen Start als Designer versuchte.
Es verlief alles so gut, dass ich mir doch kaum Sorgen um die Bezahlung machte.
Zu perfekt. Ich wurde verschluckt von der Verfälschung eines Ideals, die ich Tag ein, Tag aus ertrug.Mit zittrigen Händen öffnete ich die Barriere zwischen uns, als ich ihn bereits erblickte.
Im Sessel sitzend, mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.
Der Anzug, der seinen Körper so sehr betonte, dass es mich dejávúmäßig verschlang.Ein zweites Mal spielte es sich alles vor mir ab. Wer hätte schon ahnen können, dass es irgendwann so weit kommen würde?
Nicht mal ich plante es.
Alles war so verschieden, aber doch so gleich in dem Moment, wo er vor mir stand und mich zu sich bat.Feste krallte ich mich an das
Federmäppchen in meiner einen Hand, knetete dieses, um meine Nervosität nicht anmerken zu lassen, als sich unsere Blicke trafen.,,Setz' dich, Baekhyun."
Sanft und beruhigend, auf gar keinen Fall zwingend, sprach er diese Worte und zeigte auf den Stuhl vor sich, der dennoch mit Leder überzogen war, um dem Raum seine Veredlung nicht zu entnehmen.
Es blieb stilvoll eingerichtet, so wie die Klamotten, die hier produziert wurden.Für ein kleines Nicken reichte meine Kraft, um danach vor ihm Platz zu nehmen.
,,Freut mich, dass du dir so schnell Zeit nehmen konntest."
,,Selbstverständlich", sagte ich, presste ein kleines Lächeln hervor, obwohl mir die Situation zutiefst unangenehm war.
Zu sehr erinnerte es mich an meinen ersten Arbeitstag, dieses Klopfen, diese Nervosität, ja, selbst sein Tonfall.Mein Gehirn wollte diesen Menschen einfach nicht ausschließen, obwohl er so viel Leid über mich erbracht hatte.
Psychisch würde ich dennoch nicht in der Lage sein, eine Entschuldigung von ihm anzunehmen.Zu tief schnitt er die Wunden, traf dabei auf mein blutendes Herz, was für ihn brannte.
Verdammt, ich liebte diesen Jungen zu sehr.,,Also-"
Bevor er sprechen konnte, unterbrach ich ihn, denn meine Gefühle ließen mich panisch werden, dass selbst meine Hände zu schwitzen begannen, sodass mein Mäppchen fast zu Boden rutschte.
,,Warte!... I-ich, es überfordert mich gerade alles ein wenig. Diese Situation hier... Sie erinnert mich so an damals."
Er blieb wirklich sehr ruhig und verlor dabei sein Lächeln nicht.
,,Es ist völlig okay. Ich wollte dich niemals kränken, Baekhyun. Lass dir Zeit und atme kurz tief durch, noch hast du nichts unterschrieben"
Der Arbeitsvertrag, ich vergaß komplett, weshalb ich überhaupt hier war. Gerade das war doch das Wichtige, was ich heute erledigen wollte, nur dafür war ich hierher gereist, musste in einem Hotel vorerst übernachten, um meine Wohnung in Seoul kündigen zu können.
Alles würde ich hinter mir lassen, sobald ich diesen Vertrag unterschreiben würde. Nicht nur Negativität würde verblassen, sondern auch meine Freundschaften, die ich in der Hauptstadt pflegte.
,,Fahr' bitte fort, Luhan", murmelte ich nur noch, da hielt er mir mit kleinen Erklärungen den Stift hin.
Meine Gedanken wollte ich so sehr verdrängen, so schwer mir das auch fiel. Nicht jetzt sollte Soohyun in meinen Kopf stoßen, denn ich würde sie dafür bemitleiden, dass sie ihren einzigen Freund durch einen Perversling verloren hatte.
Nicht nur sie, sondern auch ich.
Mein Herz schrie jetzt schon nach ihr, obwohl ich sie erst gestern gesehen hatte.Dort besuchte sie mich noch im Krankenhaus vor meiner Entlassung, brachte mir Ramyeon vorbei, knuddelte mich so lange durch, wie ich es wollte.
Fürsorglich wie sie war, brachte sie mir sogar einen Tee aus der Krankenhauscafeteria und packte meine Sachen für den nächsten Tag zusammen.
Als ich ihr jedoch am späten Abend erzählte, dass ich wegen Sehun Seoul verlassen würde und mir bereits einen neuen Job gesucht hatte, gerade das bei der Konkurrenz, brach sie in Tränen aus und verließ mich. Wortlos und schluchzend.
Je näher ich die Spitze des Kugelschreibers zum Blatt führte, desto elender fühlte ich mich, Soohyun einfach so im Stich zu lassen, sowie mein ganzes Leben, aufgrund eines einzigen Menschen.
,,Das ist die Chance auf ein neues Leben für dich, Baekhyun", grinste Luhan nur noch sobald ich das Feld bereits berührte.
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50 Shades of Sehun || Sebaek
FanfictionEin einziger Job, der mein Leben komplett veränderte. Dabei fing vor genau 5 Jahren alles so friedlich an. Und alles lag einfach nur an meinem Chef, Herr Oh, der nicht nur im Betrieb die Kontrolle über mich hatte, sondern auch im Bett. --- Achtung! ...