Ich stürmte in das Zimmer, alles war dunkel, es roch nach Blut. Es war das Wohnzimmer der Wohnung wo ich und meine Familie drin wohnten. Als ich sie auf dem Boden liegen sah schrie ich leise auf. Nein nein nein. Das kann nicht sein. Ich rannte zu ihr und mir war egal das ich Blut an meinen Klamotten hatte, ich hob ihren schwachen Körper in meine Arme und hielt die Wunde zu. Ihr Kopf kippte nach hinten und sie war definitiv bewusstlos.
" Papa ! " schrie ich und weinte. Ich rief immer wieder nach ihm. Jedoch kam nur mein Bruder. Er starrte uns erstmal an, als er sie in meinen Armen erkannte. Ich sah ihn an.
" Wo ist Papa ? " fragte ich panisch und er überlegte.
" Er muss doch arbeiten. Ich ruf ihn an " sagte er und holte sein Handy aus seiner Hosentasche. Wenig später hörte ich wie mein Bruder erklärte das er schnell nach Hause kommen musste und am besten seine ganze Ausrüstung zum nähen und so auch gleich mitbringen musste. Er legte auf und setzte sich auf das Sofa. Er beobachtete mich.
" Nein. Nein. Lucy bitte " weinte ich stark und strich ihr durch die Blut verklebten Haare.
" Das kannst du mir nicht antun, bitte wach auf. Bitte " bettelte ich und rüttelte sie, doch nichts Geschah.
" Ich hab doch versprochen das ich immer bei dir bleibe, das ich dich aufhalten werde " in dem Moment war mir egal das mein Bruder auch da war.
" Du hast mir doch versprochen das du das in den Griff kriegst. Du kannst jetzt nicht einfach gehen. Bitte, ich brauche dich noch " weinte ich und rüttelte sie. Ich hörte ein Auto parken und wenig später eine Autotür die zugeschmissen wurde. Dann nur wenige Sekunden später unsere Wohnungstür. Mein Vater kam reingestürzt und kam sofort zu uns. Ich nahm die Hand von ihrem Arm weg und offenbarte so 6 sehr tiefe Schnitte ganz oben am Handgelenk.
" Wie lange ist das her ? " fragte er und ich zuckte mit den Schultern.
" Sie hat mir um 21:00 Uhr ' Leb wohl ' geschrieben. Ich hab es aber erst um 22:10 Uhr gelesen und bin sofort hier her. Das hat ne halbe Stunde gedauert und jetzt sind vielleicht 20 Minuten vergangen. Also 2 Stunden denke ich mal " sagte ich und mein Vater seufzte. Dann kontrollierte er ihren Herzschlag und sah mich dann an.
" Sie ist tot " sagte er knapp und ich schrie. Schrie so laut ich konnte.
" Nein nein das kann nicht sein ! " versuchte ich Papas Worte ungesehen zu machen, doch es änderte nichts. Ich fühlte ihren Puls, nichts. Ich fühlte ihren Herzschlag, ebenfalls nichts. Mein Vater versuchte herauszufinden wie lange ihr tot her war. Dann brachte er sie sofort ins Krankenhaus. Ich kam mit.Dort sagten sie das sie noch nicht lange tot sei, doch man könne bei zu viel Blutverlust nichts mehr tun. Ich musste mich irgendwie festhalten, es ging nicht mehr. Hatte sie noch gelebt als sie in meinen Armen lag ? War sie in meinen Armen gestorben ? Ich hielt meinen Kopf und sah auf den Boden. In dem Moment zerbrach alles.
" Sie hat Suizid begangen oder ? " fragte mein Vater und ich nickte.
" Ja. Genau das hat sie... so wie sie es immer vorhergesehen hatte " flüsterte ich und mein Vater nahm mich in den Arm. Ich habe gerade meine Freundin verloren, ich habe die Einzige Person verloren auf die ich mich immer verlassen konnte. Die mir nichts übel genommen hat. Die mich so glücklich gemacht hat. Ich habe sie verloren. Ich habe einer der wichtigsten Personen in meinem Leben verloren. An ihre Krankheit. Ich wollte schreien und um mich schlagen, ich wollte schluchzen und weinen und ich wollte Alkohol trinken. So viel das ich Schlief. Sofort. Aber solange mein Vater mich im Arm hatte konnte ich nicht.
" Sie ist gerade mal 16 Jahre alt geworden " weinte ich. Und ich schwor mir in dem Moment das ich Luke umbringen werde, wenn ich ihn finde.
" Sie hat es nicht geschafft. Sie war so stark... sie war so stark und hat alles so gut Geschafft ... wieso sie ? Wieso sie ? " ich weinte heftig. Sie war stark gewesen. Sie hatte sich immer wieder hochgezogen und gekämpft. Sie hat alles gemacht was sie sollte ohne etwas zu zeigen. Sie hat sich nicht komplett unterkriegen lassen ... bis heute. Mein Vater brachte mich zum Auto und wir fuhren nach Hause.
" Ihr Eltern .. " sagte ich als wir fast ankamen. Mein Vater fuhr dann zu ihr nach Hause.
Ich klingelte und ihre Mutter machte die Tür auf.
" Tim ? " fragte sie und sah mich verwundert an.
" Lucy ... ist tot " sagte ich leise und hörte wie ihre Mutter lautstark nach Luft schnappte.
" Wieso ? Was ist passiert ? "
" Sie hat sich umgebracht "
" Oh Gott. Du lügst auch nicht ? " ich schüttelte den Kopf.
" Oh mein Gott. Ist das ihr Blut ? " fragte sie und zeigte auf meine Hände. Ich nickte. Sie fing an zu weinen. Ihr Vater kam auch und sah mich an.
" Was ist denn hier los ? " fragte er und nahm seine Frau in den Arm.
" Unsere Tochter hat sich umgebracht " weinte sie.
" Unsere Kleine Prinzessin ist tot " wiederholte sie immer wieder und weinte immer noch. Ihr Vater ließ nichts von sich hören. Aber als ich hochsah sah ich auch auf seinen Wangen Tränen.
" Es tut mir sehr leid " sagte ich leise und fühlte mich schuldig. Das alles war grausam und wenn ich es früher gelesen hätte hätte ich sie aufhalten können. Dann wäre das jetzt hier alles nicht. Aber es ist so.
Meine Freundin ist tot.
Das Mädchen was ich so sehr liebte.
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Enellas Kurzgeschichten
RandomNeues Titelbild und Titel. Alter Titel war: Anime angelehnte Oneshots Lasst euch mitreißen in meine ganz einige Welt. Macht es euch gemütlich und lest meine kleinen Geschichten. Ich wünsche viel Spaß. Danke das ihr dem Buch eine Chance gebt, ihr s...