Entschieden

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Sie lag auf dem Bett und schlief ruhig. Beide Jungs standen bei ihr und redeten, bis einer sie nachdenklich ansah.
„ Was ist ?" fragte der andere, als er auf seine vorherige Frage nicht geantwortet hatte und seinen Blick nicht von ihr löste.
„ Pass auf sie auf ja ?" fragte er dann und sah seinen Kumpel dann an, der jetzt komplett verwirrt war.
„ Warum ?" fragte er überrascht. Der Junge überlegte und sah sie dabei die ganze Zeit an.
„ Weil sie meinetwegen so ist wie sie ist" sagte er leise und strich ihr über die Wange und ihr eine Haarsträhne hinters Ohr.
„ Es kommt mir so bekannt vor..." fuhr er fort und lachte leise, aber keines Wegs freudenvoll.
„ Ja klar. Ihr hattet Freundschaft +" sagte der andere lachend und sah sie kaum an. Sie interessierte ihn einfach nicht
„ Das meine ich nicht" er setzte sich neben sie und sah sie an.
„ Die Gefühle kommen mir bekannt vor.. ich hab sie schon mal gefühlt... die die ich gerade fühle..." sagte er und sah seinen Kumpel an, welcher jetzt gar nichts mehr verstand.
„ Was meinst du ?" fragte er und setzte sich auf den Boden.
„ Es fühlt sich warm an... fast als wäre das der perfekteste Moment, den mein Leben zu bieten haben könnte... es kribbelt" sagte der Junge, der neben ihrem Bett saß und Sah sie an. Ein kleines Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
„ Sag mal... kann es sein, dass du sie liebst ?" fragte er leise und sah ihn an. Der gemeinte Junge sah ihn an.
„ Ja kann sein..." sagte dieser leise und strich dem Mädchen Diesmal über die Wange.
„ Sie ist so schön... sie ist so wunderschön..." hauchte er und schloss kurz seine Augen. Er strich dann ihren Arm entlang, bis zu ihrem Handgelenk. Er fuhr extra auf der Innenseite entlang, auf dem zarte Linien sich durch das blasse Fleisch zogen.
„ Ich hab sie mit ihm kaputt gemacht... Fabian und ich... nacheinander... nur weil ich zu feige war" er senkte seinen Kopf und legte diesen auf den Arm des Mädchens.
„ Wie meinst du das ?" fragte der andere.
„ Sie denkt ich hab sie ausgenutzt.. sag ihr nicht das ich das weiß... aber sie hat versucht sich umzubringen.... an dem Sportfesttag... und sie hatte eine Panikattacke" sagte er und sah seinen Kumpel an.
„ Meinetwegen" fügte er hinzu und seine Schultern zitterten etwas.
„ Ich lasse dich jetzt allein" sagte der Kumpel, stand auf und verließ den Raum. Es war komisch für ihn, ein Mädchen das ihm selber so egal war wie kein anderes und einer seiner guten Freunde... es passte irgendwie nicht... verband sie doch damals nur der Sex.

Im Raum hatte der Junge nun richtig angefangen zu weinen, versuchte aber leise zu weinen. Plötzlich legte sich eine zierliche Frauenhand an seine Wange und wischte eine Träne mit ihrem Daumen weg.
„ Hör auf zu weinen..." hauchte daraufhin eine weibliche Stimme, eine Stimme die er sehr gut kannte, hörte er sie doch jeden Tag aufs neue. Er sah sie überrascht an und sah, dass sie lächelte. Ihr Mund lächelte zumindest, es erreichte kaum ihre Augen. Unwillkürlich kam ihm die Frage in den Kopf, wann er sie das letzte mal ehrlich und von ganzem Herzen Lächeln gesehen hatte. Er konnte sich nicht erinnern.
„ Das ist alles meine Schuld" hauchte er und sah sie immer noch an, Tränen fielen auf ihre Hand, die er genommen hatte. Sie störte es anscheinend nicht, denn sie zog sie nicht weg.
Sie erwiderte jedoch auch nichts auf seine Aussage. Sie sah ihn nur stumm und an wartete anscheinend ab, ihr Gesicht wieder ernst. Ihre mittlerweile braunen Haare umrahmten ihr Gesicht und ließen sie noch ein wenig blasser aussehen, sie experimentierte gerne mit ihrem Aussehen. Manchmal Pinke Haare, jetzt braune, eigentlich blonde Haare, lila Lippenstift, rosa Lippenstift, alles was so blieb waren ihre blauen Augen. Ihre blauen Augen, mit dem bisschen grau in ihnen. Diese leuchtenden Augen, die er schon leer gesehen hatte. Augen, in denen er schon blanke Angst und blanke Trauer gesehen hatte, Augen die ihn nicht verrieten wie es ihr ging. Auch jetzt nicht, er konnte nicht sehen was sie fühlte. Hätte er doch so gerne einen Tipp bekommen.
„ Max..." hauchte sie leise und sah ihn an. Sofort waren seine Gedanken wieder vollkommen im hier und jetzt.
„ Du hast dich gegen mich entschieden..." sagte sie dann und er sah auf ihre Hand, die immer noch in seiner lag. Schon wieder begannen Tränen ihren Handrücken zu benetzen und er erhöhte leicht den Druck.
„ Du hast dich gegen das Leben entschieden !" sagte er dann und sah sie an.
„ Du hast dich gegen das Leben entschieden und lebst doch noch ! Guck doch mal wie dein Arm aussiehst !" fuhr er fort und hob ihren linken Arm hoch. Fortwährend rannen Tränen seinen Wangen entlang und tropften von seinem Kinn auf das Laken.
„ Weil alle sich gegen mich entscheiden" sagte sie knapp und sah ihn weiter ernst an. Wie er diesen Blick hasste, sie meinte es alles so ernst, wie Sie guckte. Keine Spur von einem Lächeln, keine Spur von Gefühlen, als wäre sie kalt. Als würde sie keine Gefühle mehr haben.
„ Aber das kann doch kein Grund sein !" er verstand sie einfach nicht, es passte nicht in sein Bild rein, es sollte jedem gut gehen, nicht so schlecht, dass man das Leben aufgibt.
„ Das ist auch nicht der einzige Grund. Aber das weißt du...sofern du nicht vergessen hast, worüber wir jemals geredet haben" flüsterte sie und wollte ihre Hand ein wenig aus seiner lösen. Er griff jedoch sofort wieder danach.
„ Lass mich das wieder gut machen !" sagte er und war entschlossen ihr zu helfen.
„ Du hast schon mal gesagt, dass du mir helfen willst... und du hast es beendet" sagte sie und legte ihren kopf ein wenig schief.
„ Aber-.." wollte er anfangen, doch sie unterbrach ihn.
„ Also warum sollte ich dir glauben ?" fragte sie dann und Max verstummte sofort.
„ Elly..." hauchte er leise und sah sie an. Langsam ließ er ihre hand los, die auf das Laken niedersank und dort liegen blieb.
„ Lass es gut sein... Bitte" sagte sie und sah ihn weiter an. Doch er wollte es nicht sein lassen.
„ Okay, aber vorher möchte ich noch eine Sache machen..." sagte er und sah sie fest an. Sie schien zu überlegen und nickte dann leicht. Er beugte sich vor und sah ihr tief in die Augen. Wie er das vermisst hatte, wie sie sich in die Augen sahen. Wie dumm war er nur gewesen damals und hatte ihr nicht geglaubt. Er kam ihr immer näher und legte dann seine Lippen ganz sachte auf ihre, wobei er seine Augen schloss. Sie wusste nicht genau was sie tun sollte, jedoch begann sie den Kuss dann doch zu erwidern und schloss ebenfalls ihre Augen. Sie hatte es irgendwie vermisst. Aber es würde nie wieder so sein, kam ihr sofort in den Kopf und sie löste sich dann langsam wieder.
„ Bis dann Max..." sagte sie und sie lächelte ein trauriges Lächeln.
„ Elly..." wiederholte Max jedoch und sah sie weiter an.
„ Das funktioniert nicht, das ist weißt du doch... also lass es uns nicht riskieren" sagte sie und sah ihn an. Er dachte erstmal nach und stand dann auf.
„ Es tut mir leid Elly" sagte er noch und ging zur Tür.
„ Mir auch" sagte sie noch, bevor er den Raum verließ und schloss danach wieder ihre Augen. Nun verließ auch eine kleine träne ihre Augen. Sie hatte es sich so gewünscht.

Enellas Kurzgeschichten Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt