Kapitel 3 - von wegen traute Zweisamkeit

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H A R R Y

Es war eine ganze Viertelstunde vergangen. 15 Minuten, die Louis nun schon auf dem Weg zu seinem Spind und wieder zurück war. Ich versuchte wirklich, mich nicht verrückt zu machen, aber die Tatsache, dass wir vorhin von seinem Spind bis zur Turnhalle weniger als fünf Minuten gebraucht hatten, bereitete mir doch etwas Kopfzerbrechen.

Was, wenn er mich zu blöd fand? Sich drücken wollte? Oh Gott, ich konnte keinen Prom alleine organisieren. Wer könnte das auch schon? Ich bemerkte erst, wie panisch ich atmete, als mich jemand an der Schulter packte, um 180 Grad drehte und ich direkt wieder in Louis' blaue Augen sah. Mein Atem ging stoßweise, meine Brust war unangenehm angespannt und erst als Louis mich direkt ansprach, schien ich wieder normal ausatmen zu können.

"Alles klar bei dir?", erkundigte er sich, schien wenig überzeugt von seiner eigenen Frage, denn man musste mir deutlich ansehen, dass nicht alles gut war. Obwohl, jetzt, wo er wieder hier war, sollte ich mich tatsächlich etwas zusammenreißen. "Huhu, Harry, noch da?" Hastig fuchtelte er mit seiner Hand vor meinen Augen herum, doch ich reagierte nicht. Erst als auch Louis beunruhigt aussah. "Ja, also nein, doch", piepste ich überfordert, trat erst einmal einen Schritt zurück, damit ich seine Pranke nicht mehr direkt vor meiner Nase hatte.

Als wieder etwas Distanz zwischen uns gekommen war, schien auch mein Kopf verstanden zu haben, dass kein Grund mehr zur Sorge bestand und langsam normalisierte sich meine Atmung wieder. Louis schien einen Moment lang zu zögern, fast als würde er etwas sagen wollen, schien sich einen Kommentar aber Gott sei Dank dann doch zu verkneifen. Noch mehr Demütigung hätte ich sicherlich nicht vertragen. Vor allem nicht bei meinem Selbstbewusstsein. Besser gesagt, non existentem Selbstbewusstsein.

"Wie dem auch sei", seufzte er schließlich und sah sich noch einmal genau die Halle an, "es scheint ja wirklich einiges an Arbeit vor uns zu liegen." "Was du nicht sagst", erwiderte ich spöttisch, ehe ich mir beide Hände erschrocken vor den Mund schlug und ein peinlich berührtes "Tschuldige" murmelte. So war ich doch sonst nicht. Vor allem nicht so frech. Und das auch noch vor Louis Tomlinson. Also mich beliebt machen, das konnte ich.

Dieser schien es jedoch entspannt zu nehmen, seine Lippen verzogen sich sogar ganz kurz zu einem Schmunzeln, ehe er sein iPhone hervorzog und konzentriert darauf herumtippte. Ich hatte nie eines. Aber wie auch, wenn mir monatlich gerade mal genug Geld für Kleidung zur Verfügung stand.

"Harry!", schallte es direkt in mein Ohr und auf der Stelle zuckte ich zusammen. "Hm?", fragte ich leise, Louis' Blick durchdrang den meinen gerade so tief, dass ich mich lieber auf seine wunderschönen Augen konzentrieren wollte, anstatt auf das, was er nun schon wieder wollte. Ihm allerdings schien mein Starren nicht so aus der Fassung zu bringen, sondern er lachte bloß leise und knuffte mir kurz in den Oberarm, was mich schmerzhaft ächzen ließ.

"Du bist Footballer man", beschwerte ich mich winselnd, während ich immer wieder die bereits pochende Stelle massierte. "Sorry", entschuldigte er sich und sah dabei glaubhaft reuevoll aus, weshalb ich einfach abwinkte und beschloss, zu den wichtigeren Themen zurück zu kommen. Zum Beispiel seinen Augen. Nein, iPhone. Zu seinem schönen iPhone.

"Harry, du starrst schon wieder so auf mein Handy, ist das etwa schöner als ich oder was? Man, alter, das verletzt mein Ego", lachte er schließlich rau, als er meinen Blick bemerkte und war ich bis zu diesem Zeitpunkt erfolgreich ruhig geblieben, lief ich jetzt wieder knallrot an. "Aww, Harry, du müsstest dich mal sehen", prustete er los, als er meine roten Bäckchen sah und hielt sich schon den Bauch vor Lachen. Ich stand einfach bloß da und glotzte dumm aus der Wäsche. Vielleicht war das ja mal was, wo ich mich nicht blamieren konnte.

"Sorry", räusperte sich Louis dann nach einer Weile und stellte sich neben mich. "Ich sollte dich definitiv autoritärer behandeln, schließlich gibst du mir bald Nachhilfe und bist ein kleiner Prom-Profi", grinste er amüsiert und legte locker seinen Arm um meine Schultern. Hätte er mich nicht gehalten, wäre ich vermutlich umgekippt. So stand ich einfach nur mit heftig pochendem Herzen neben ihm und hatte wahrlich Angst davor, er könnte es hören oder gar spüren.

"Wir werden bestimmt ein gutes Team abgeben, meinst du nicht, Partner?", zwinkerte er mir zu, ließ mir allerdings keine Zeit, aufgrund seiner Worte in Ohnmacht zu fallen, sondern übte Druck auf meiner Schulter aus und drehte mich somit zum zweiten Mal heute um. Wie ich jetzt erst bemerkte waren wir nicht mehr alleine, sondern vor uns standen acht weitere Menschen. Acht Menschen, die ich nur zu gut kannte. Acht Menschen, die in unserer Schule auf der Beliebtheitsskala ganz oben standen.

Nick Grimshaw, Archie Andrews, Betty Cooper, Veronica Lodge, Jughead Jones, Kevin Keller, Cheryl Blossom und last but not least Josie McCoy.

Das waren nicht irgendwelche Leute. Das war die Crème de la Crème unserer High School. Alle waren Freunde von Louis. Alle waren genau die Leute, die mich naserümpfend auf dem Schulflur ansahen und ihren Müll mit Absicht neben den Mülleimer fallen ließen, weil sie wussten, ich müsste ihn stattdessen dann für sie entsorgen. 

Schnell wandte ich mich aus Louis' Griff und flüsterte so leise wie möglich: "Louis, was machen diese Leute hier?" Dieser schien mir allerdings einen Strich durch die Rechnung zu machen und posaunte seine Antwort geradezu heraus, sodass es jeder einzelne von ihnen verstand. "Ich sollte ein Orga-Team von zehn Leuten zusammenstellen, hier ist es", stellte er mit stolzem Grinsen klar. Mein Lächeln fiel. Mit diesen Leuten an unserer Seite würde ich nichts von dem umsetzen können, was ich gerade noch vorhatte.

"Fein", erwiderte ich leise, blinzelte ein paar Mal und schluckte stark, das aufkommende Schluchzen zu unterdrücken. "Dann sehen wir uns also morgen nach dem Unterricht", fügte ich noch hinzu, drehte mich auf der Stelle um und verließ mit schnellen Schritten die Turnhalle.

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so, da wären wir☺

glaubt ihr, harry wird sich mit dem orga-team arrangieren können oder es gibt bald große probleme?
& schaut jemand von euch riverdale, wenn ja sind euch einige personen bestimmt bekannt vorgekommen🌹

all the love. l x

Caretaker of Love (larry au)✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt