Kapitel 8 - Back To The Roots

5.8K 517 126
                                    

H A R R Y

"Das ist ein beschissenes Motto, Schmalzlöckchen, das nehmen wir garantiert mich", unterbrach Nick Grimshaw schroff meinen Vorschlag und beschämt ließ ich mich zurück in den Stuhl sinken. "Klappe, Stinker", maßregelte Louis ihn jedoch sofort und schenkte ihm einen bitterbösen Blick, was mir erneut dieses nervöse Kribbeln in meinem Körper bescherte, das ich eigentlich bei ihm verspürte, seit ich denken konnte.

Ich schenkte ihm ein schüchternes Lächeln und als auch er seine Mundwinkel leicht anhob und mir zuzwinkerte, wurde mir ganz warm ums Herz und ich konnte es regelrecht freudig hüpfen hören.

"Hast du etwa einen besseren Vorschlag? Dann immer her damit", stichelte Nick weiter, nun hatte er es also auf Louis abgesehen. Mit dem einzigen Unterschied, dass die beiden wirkliche Freunde und dies eine einfache Kabbelei war, mich hassten all diese Leute am Tisch abgrundtief. Nun ja, vielleicht alles bis auf Louis.

"Wie wär's, wenn wir irgendwelche Trends von diesem Jahr mit reinbringen? Etwas, was eben unserer Generation entspricht", schlug nun Victoria vor und Betty stimmte ihr sofort begeistert zu. Während ich noch überlegte, tuschelten beide bereits Feuer und Flamme miteinander. Auch zwischen Archie und Jughead begann eine hitzige Diskussion, während Nick und Cheryl nur gelangweilt und naserümpfend in der Gegend herum stierten. Josie, Kevin und ich waren somit die einzigen, die erwartungsvoll zu Louis schauten, der jedoch noch nachzudenken schien.

Das Gemurmel und Gekicher wurde immer lauter und auch mein Unbehagen wuchs mit jedem Moment, da ich mich einfach total fehl am Platz fühlte, als mir eine Idee durch den Kopf schoss. "Generation", murmelte ich leise vor mich, hob den Bleistift, den ich in der Hand hielt an meine Lippen und sah mich in der Turnhalle um, "unsere Generation" wiederholte ich mich und die Gespräche stellten sich ein.

"Führst jetzt etwa schon Selbstgespräche, weil sich keiner mit dir abgibt, was?", piesackte Nick erneut und schaute spöttisch zu mir herüber. Doch dieses Mal ließ ich mich nicht beirren und suchte direkten Blickkontakt zu Louis, den er mir Gott sei Dank auch gewährte.

"Ich finde, es sollte nicht um dieses eine Jahr gehen", begann ich also meine Idee auszusprechen.

"Ich meine, überlegt doch mal. Klar, das ist das Jahr eures Abschlusses, dieses Jahr ist natürlich etwas ganz Besonderes und ich verstehe, dass dieser Abend nur der krönende Abschluss von all dem hier ist. Aber ich finde, wir sollten es ein Stück weit anders betrachten." "Wie darf ich das verstehen, Harry?" Louis hob fragend eine Augenbraue und verschränkte die Arme vor seiner Brust und lehnte sich lässig zurück.

"Nehmt mir diese Frage jetzt bitte nicht böse, ich weiß, dass ihr mich sowieso alle nicht leiden könnt, aber wart ihr von Anfang an auf der Beliebtheitsskala ganz oben? Als ihr noch die Jüngsten hier wart, wurdet ihr da genauso angehimmelt und akzeptiert wie jetzt? Saht ihr schon genauso aus, konntet ihr euch die Klamotten leisten, die ihr heute tragt?", stellte ich meine Fragen direkt in die Runde, was erst einmal vor allem von Seiten Nicks und Cheryl ein empörtes Keuchen zur Folge hatte und Sätze wie "So etwas muss ich mir nicht bieten lassen", als Jugheads Stimme das aufgebrachte Murren sämtlicher Diven am Tisch unterbrach.

"Nein", antwortete er simpel und schenkte mir einen nachdenklichen Blick, ehe er sich mit den Ellbogen auf dem Tisch abstützte. "War ich nicht. Ich war am Anfang ein totaler Nobody, der Loser aus dem schlechten Viertel, der diese High School gar nicht verdient hat." Er lächelte mich freundlich an und sofort schossen mir Glücksgefühle durch den Körper. Nicht etwa, weil ich auf ihn stand, sondern weil er der Erste abgesehen von Louis war, der mich ernst nahm.

"Meine Klamotten kann ich mir auch erst leisten, seitdem mein Dad wieder arbeitet und auch ich angefangen habe zu jobben und ohne mein Mädchen", er legte einen Arm um Betty, die sofort überglücklich strahlte, "und meine Clique wäre ich niemals da, wo ich jetzt bin. Du hast vollkommen recht. Guter Einwand, Styles", gratulierte er mir anerkennend und ich merkte, wie ich sichtlich entspannter wurde.

Caretaker of Love (larry au)✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt