Kapitel 5 - auf Kuschelkurs mit Mr.Styles

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L O U I S

"Du wartest kurz hier und ich schnapp mir schnell ein paar Sachen und bin dann sofort wieder bei dir, einverstanden?", schlug ich Harry vor, sobald ich die Haustüre zu unserem Haus aufgeschlossen hatte. Dieser nickte nur und somit war ich auch schon durch die Tür geschlüpft und auf dem Weg in mein Zimmer.

Dort angekommen schnappte ich mir einen einfachen Rucksack, schmiss Sweatpants und einen neuen Hoodie samt einer frischen Boxer hinein und hielt dann kurz inne, um zu überlegen, was ich noch bräuchte. Mein Blick fiel auf meinen Nachtisch und mein Ladegerät, also verstaute ich auch das in meinem Rucksack und holte noch meine Zahnbürste samt Deo aus meinem Bad, da ich es absolut nicht ausstehen konnte, meine Zähne abends nicht putzen oder mich generell nicht frisch machen zu können.

Unten klapperte es laut und obwohl ich genervt die Augen verdrehte, musste ich schmunzeln. War ja klar, dass Harry neugierig war und sich nicht bremsen konnte. Ein letzter Blick durch mein Zimmer ließ mich beruhigt meine Tasche nehmen und aus dem Raum gehen, als ich eine Hand in meine Hosentasche gleiten ließ. Kein Handy. Oh fuck.

Panisch tastete ich meine Taschen ab und blickte an mir herab, suchte meinen Körper nach der gewohnten Ausbeulung ab, nur um festzustellen, dass da keine war. Verdammt. Es war ja nicht so, dass ich ohne mein iPhone nicht leben konnte, aber gerade jetzt mit der ganzen Organisationsscheiße konnte ich es mir wirklich nicht erlauben, auch noch ein neues Handy zu konfigurieren und ohne die alten Kameraaufnahmen klar zu kommen.

Harry war der nächste Gedanke, der meinen Kopf durchkreuzte. Er hatte doch heute so interessiert auf mein Handy gestarrt, war es vielleicht möglich, dass er es genommen hatte? Man hatte ja so einiges über ihn schon gehört, was wenn doch etwas davon stimmte? Genervt stöhnte ich auf und wollte mich schon auf den Weg nach unten machen, um ihn zur Rede zu stellen, doch als ich meinen Rucksack genervt fallen ließ, kam mir noch ein weiterer Gedanke.

Eilig lief ich zurück zu meinem Schulrucksack und öffnete das kleinste Fach, in das ich auch schon die ein oder anderen Male mein Handy gesteckt hatte. Nur ein Handgriff und schon lag das Telefon in meiner Hand. Doch nicht nur das. Erneut fand ich einen kleinen, zusammengefalteten Zettel und augenblicklich waren mein iPhone und sämtliche voreilige Anschuldigen vergessen. Gespannt öffnete ich ihn und überflog die wenigen Zeilen, wie ich es auch gestern schon getan hatte.

Deine Augen, Lou. Sie sind mir zuallererst aufgefallen. Und jetzt komme ich nicht mehr von ihnen los.

Mein Herz begann wie wild zu pochen und meine Wangen fingen an zu glühen. Als ich meinen Blick von dem kleinen Blatt abwandte, realisierte ich, dass ich sowohl rot geworden war, als auch geschmeichelt lächelte.

***

"Da wären wir", informierte mich Harry, als wir vor einem alten, efeubewachsenen Landhaus zum Stehen kamen. Wortlos lief er den kleinen Weg zur Türe hin, kramte einen Schlüssel aus seiner Tasche und sperrte auf. "Kommst du heute noch oder willst du draußen übernachten?"

"Würde ich dir allerdings nicht empfehlen, angeblich sollen schwere Unwetter kommen", schob er feixend hinterher, trat dann allerdings schon ins Innere und zog Jacke und Schuhe aus. Verblüfft von seinem gelassenen Auftreten folgte ich ihm schnell und tat es ihm mit meinen Straßenklamotten gleich.

"Schick habt ihr's hier", stellte ich fest, als wir gemeinsam in den Flur traten und sofort an den Wänden einige Familienfotos zum Vorschein kamen. Allerdings war Harry auf ihnen immer nur mit seinem Opa und einer älteren Frau - vermutlich seiner Oma - zu sehen, kein einziges Foto war mit seinen Eltern. Doch ich fragte nicht nach. Das war dann doch zu privat für meinen Geschmack.

"Dann zeig ich dir mal mein Zimmer", meinte Harry nach einigen Sekunden peinlicher Stille und lief prompt eilig die steile Treppe hinauf ins erste Stockwerk. Dort hielt er allerdings nicht, sondern lief den Gang entlang und mit mir im Schlepptau direkt ins letzte Geschoss. "Tada, hier wären wir. Das hier ist mein Reich", klärte er mich auf und öffnete die Holztür, die geradewegs zum Dachboden des Hauses führte. Zu Harrys Zimmer.

"Wow", brachte ich gerade so hervor, ziemlich erstaunt davon, wie er sich sein eigenes Stockwerk hergerichtet hatte. Keine Ahnung, mit was ich gerechnet hatte, aber sicherlich nicht mit einer kuscheligen Sitzecke und einem langen Bücherregal, zudem einigen Holzpaletten, auf denen eine Matratze und sämtliche Decken und Kissen ihren Platz gefunden hatten. "Geiles Zimmer."

"Danke", erwiderte Harry leise, wirkte auf einmal bei Weitem nicht mehr so selbstsicher wie vorhin an der Türe und pfriemelte nervös an seinen Fingernägeln herum, ehe er seinen Rucksack direkt neben einem alten Schreibtisch aus Holz abstellte, den ich noch gar nicht bemerkt hatte. Dann drehte er sich erneut zu mir und sah mich etwas verloren an. Ich wusste jedoch auch nicht wirklich, was ich sagen sollte, also blieb es eine ganze Weile erstmal einfach nur still.

"Du kannst deine Tasche gerne einfach irgendwo hinstellen, wenn du magst", bot Harry mit scheuem Lächeln an, welches ich freundlich nickend erwiderte und meinen direkt neben seinen fallen ließ. "Also, wie geht's nun los, Mr.Styles?", erkundigte ich mich mit frechem Lächeln und stemmte locker eine Hand in meine Hüfte. "W-was?", stotterte Harry zusammen, sichtlich verwirrt, ehe es auch bei ihm Klick zu machen schien. "Ach so, ja klar, uhm, ich hab ja ein paar Filme rausgesucht und also wenn du willst, könnten wir die ja jetzt schauen?"

Ich lächelte. Konnte einfach nicht anders. Harry sah so verdammt süß und dermaßen schüchtern aus, dass ich einfach das Bedürfnis verspürte, ihn an meine Brust zu ziehen und durch zu knuddeln. Doch das ging wohl schlecht.

"Hört sich gut an", antwortete ich zustimmend. Harry beugte sich neben sein Bett und versteckte seinen Kopf gerade so, dass ich ihn nicht mehr zu sehen bekam und ich nutzte die Gunst der Sekunde, ihm kurz auf den Arsch zu schauen. Mal zu gucken war ja wohl erlaubt. Gerade, als ich beschlossen hatte, dass mir gefiel, was ich da sah, ertönte allerdings ein lautes Zischen hinter mir, was mich regelrecht auf sein Bett springen ließ.

Als ich mich umdrehte, stellte ich fest, dass es eine Leinwand war. Harry hatte mal eben in seinem dermaßen geilen Dachboden-Zimmer eine Leinwand von der Decke heruntergelassen. Das nannte ich Stil. "Das da", kommentierte ich sein Home-Kino begeistert, "ist definitiv richtig geiler Scheiß". Dabei strahlte ihn dermaßen an, dass es mich selbst fast schon verwunderte.

"Danke", nuschelte Harry peinlich berührt, allerdings waren dieses Mal seine Wangen nicht vor Scham rot, sondern vor Stolz. Ich merkte es ihm genau an. Und es machte mich irgendwie glücklich.

"Dann lass uns unsere kleine Party mal beginnen, was meinst du?", forderte ich ihn gut gelaunt auf und Harry nickte bloß und startete den ersten Film. Es waren gerade mal zehn Minuten vergangen, er und ich hatten es uns auf seinen Kissen und Decken gemütlich gemacht, als ich merkte, wie sein Kopf immer wieder zur Seite sank und meiner Schulter gefährlich nahe kam. Zwar kannte ich so etwas bisher nur von Mädchen, doch ich fand, Harry hatte definitiv den Locken-Bonus, also fand ich es auch bei ihm wahnsinnig süß.

Gespannt beobachtete ich also die Bewegung seines Kopfes und gerade als ich dachte, jetzt wäre es soweit und ich schon bereit war, meinen Arm um seine Schulter zu legen, schoss sein Oberkörper in die Höhe, sodass er kerzengerade im Bett saß und alles, was seinen Mund verließ, war: "Willst du eigentlich etwas trinken oder essen?"

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hi beautiful people🌹

heute geht ein shoutout an zwei leute.
1) jealouis für das neue, wunderschöne fancover, das ich über alles liebe♡ vielen dank
2) teeaterni for being so cute.

was haltet ihr von louis' gedanken? wird er sehr von der meinung anderer schüler beeinflusst?

kommentiert bitte x

all the love as always. l x

Caretaker of Love (larry au)✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt