L O U I S
"Gut gemacht, Tomlinson! Weiter so, der nächste Sieg ist wichtig für Ihr Stipendium, vergessen Sie das nicht!", mahnte mich Coach Bennett, als ich mir mein Handtusch schnappte, um mir die Schweißtropfen von der Stirn zu wischen. "Klar, Coach, keine Sorge, ich denke an nichts anderes mehr", entgegnete ich ihm schwer atmend, aber mit zufriedenem Lächeln und trank schnell einen Schluck aus meiner Wasserflasche.
"Das ist auch so eine Sache", räumte der Coach nach kurzem Zögern ein, sein Mund war zu einer komischen Grimasse verzogen, fast so, als wären ihm seine nächsten Worte selber ganz und gar nicht recht. "Ja?", fragte ich also irritiert nach, was Bennett schließlich ein ergebendes Seufzen entlockte. "Ihre Lehrer haben vermehrt Beschwerde über Sie eingereicht. Sie seien unzuverlässig und würden abwesend im Unterricht wirken."
Verlegen kratzte sich mein Football-Coach am Hinterkopf, nahm kurz seine alte Kappe ab, die das Schullogo zeigte, und fuhr sich über die kurzgeschorenen Haare. Verwirrt blickte ich ihn an, stemmte eine Hand in meine Hüfte und warf mir mein Handtuch über die Schulter. "Und weiter?", drängte ich ihn weiterzusprechen, da mir sein Drumherumgerede ziemlich auf den Sack ging. "Die Lehrerschaft hat beschlossen, es sei das Beste, sie auch außerhalb des Sports in die Image-Aufbereitung unserer Schule miteinzubeziehen, eben um ihre schlechten Leistungen in vielen Fächern wettzumachen.
Genervt stöhnte ich auf. Was sollte das denn jetzt? Gerade jetzt, wo unser Team jedes Extratraining und vor allem ihren Captain - nämlich mich -gebrauchen konnten, kam die Schulleitung oder zumindest meine Lehrer mit so einem Bullshit an. Mein Tag hatte auch nur 24 Stunden und ich hatte vor, einen Großteil davon mit Football zu verbringen, aber das konnte ich mir wohl nun abschminken.
"Tut mir leid, Tomlinson, aber das ist bereits beschlossene Sache. Aber sehen Sie es positiv: je besser sie sich anstellen und ins Zeug legen, desto schneller steigen Ihre schulischen Leistungen und schwuppdiwupp können Sie sich wieder ganz und gar dem Sport widmen." Coach Bennett versuchte sich an einem motivierenden Lächeln und klopfte mir etwas unbeholfen auf die Schulter, was jedoch alles andere als stimmungsaufhellend war und so stierte ich nur mit böser Miene aufs Feld, das ich wohl in nächster Zeit nicht mehr allzu häufig sehen würde.
Da fiel mir auf, dass mir der Coach zwar mitgeteilt hatte, dass es sich um Aufgaben bezüglich der Image-Aufbereitung unserer Schule ging, aber er hatte nicht gesagt um welche genau.
"Und zu was haben die mich verdonnert?", murrte ich schlecht gelaunt und strafte meinen Coach kurzzeitig mit einem bösen Blick, sah dann aber wieder weg, da ich doch einigen Respekt vor ihm hatte und es mir mit ihm jetzt nicht auch noch verscherzen wollte. "Sie sollen sich im Büro des Direktors melden", er sah kurz auf seine Uhr, "und zwar möglichst jetzt."
Erneut verließ ein niedergeschlagenes Seufzen meine Lippen, ich schnappte mir jedoch ohne zu maulen meine Sporttasche, machte mich schnell in den Umkleiden frisch und begab mich dann unverzüglich ins Sekretariat unserer Schule, wo ich mich gleich bei der guten, alten Mrs.Franklin nach einem kurzen Plausch für ein Gespräch mit dem Direktor anmeldete.
Während ich wartete nahm ich jedoch noch auf den sporadisch aufgestellten Stühlen Platz, da es noch ein Weilchen dauern könnte (laut Mrs.Franklin war unser Direktor nämlich ein "viel beschäftigter Mann"). Schneller als gedacht flog allerdings auch schon die Türe zu seinem Büro auf und er überflog kurz die Gesichter der wenigen Schüler, die sich im Raum aufhielten, ehe er mich erblickte. "Ah, Mr. Tomlinson, wie schön, folgen Sie mir bitte in mein Büro", forderte er mich mit überfreundlichem Lächeln auf und schob mich regelrecht an meinen Schultern in den Raum hinein, als ich gerade durch die Tür gehen wollte.
Schlecht gelaunt ließ ich mich in seinem Büro auf einen der drei Stühle vor seinem Schreibtisch fallen und ließ immer wieder genervt eine Kaugummiblase vor meinem Mund zerplatzen. Dies betrachtete der Schulleiter zwar etwas angewidert, doch ehrlich gesagt kümmerte es mich kein Stück, ich war nicht freiwillig hier und das sollte er auch merken.
"Nun ja, ich schätze Coach Bennett hat schon mit Ihnen gesprochen", ergriff er schließlich das Wort, woraufhin ich nur ein knappes "Jap", verlauten ließ. "Gut, gut", erwiderte er, ließ sich in seinen braunen Ledersessel sinken, in dem er aufgrund seiner Tiefe kaum noch zu sehen war und schob sich seine alte Brille auf die Nase, die ihn fast schon wie einen liebevollen Großvater in seinem gemütlichen Sesseln aussehen ließ und jetzt wirklich nur noch irgendein alter Schinken wie Sturmhöhe in seinen Händen fehlte, um das Bild perfekt zu machen.
"Also, wie Sie, als recht angesehener Schüler, wenn ich das mal so sagen darf -", ich verdrehte die Augen, was ihn jedoch nicht groß abzulenken schien, "wissen", sprach er weiter, "findet in etwa drei Wochen der diesjährige Prom statt." Genervt wippte ich mit meinem Bein auf und ab und sah nur ganz kurz hoch zu ihm, um nicht allzu unhöflich zu wirken und nickte beiläufig. "Ja und weiter? Ist doch vollkommen unwichtig, ich gehe da eh nicht hin, sowas ist nicht mein Ding." Ich rümpfte die Nase, um meiner Aussage noch mehr Aussagekraft zu verleihen, als mich der Direktor erneut unterbrach.
"Um ehrlich zu sein schon, Mr.Tomlinson", erwiderte er und sah mich prüfend an. "Sie werden nämlich dafür sorgen, dass der Ball organisiert wird, stattfindet und ein unvergesslicher Abend mit einem unvergesslichen Motto wird. Sie dürfen sich ein Orga-Team von insgesamt zehn Leuten zusammenstellen, einer davon wird Ihnen jedoch ständig mit Rat und Tat zur Seite stehen." Freudig lächelnd erhob sich der Schulleiter und lief mit geschmeidigen Schritten auf die Tür zu, während ich nur geschockt den Tisch vor mir betrachtete. Prom? Ich? Motto? Bitte was?
Ich wollte mich gerade zu ihm umdrehen und herben Protest gegen die ganze Sache aussprechen, als er schon die Tür mit breitem Grinsen öffnete und sogleich etwas tollpatschig ein dunkelhaariger Kerl etwa in meinem Alter in den Raum stolperte. "Tschuldigung", murmelte er und als er seinen Kopf, der ganz rot angelaufen war, anhob und zum ersten Mal in meine Augen sah, wusste ich, dass das alles ein schlechter Scherz sein musste.
"Ihre Aufgabe, Tomlinson, wird sein, zusammen mit Harry, dem Enkel unseres Hausmeisters, den diesjährigen Prom auf die Beine zu stellen. Viel Erfolg, Sie wissen, was auf dem Spiel steht."
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hello🌹first of all, es freut mich so krass, wie viele schon feuer & flamme sind, ich natürlich inbegriffen.
ich freue mich nach wie vor über rückmeldungen & ein paar nette reaktionen auf die kapitel😊
all the love. l x
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Caretaker of Love (larry au)✔
ספרות חובביםWas haben der Spitzensportler der High School und der Enkel des Hausmeisters namens Harry gemeinsam? Rein gar nichts, wenn es nach Louis ginge. Doch als es um sein Stipendium durch die Football-Mannschaft schlecht steht, muss er umdisponieren. Lampi...