Kapitel 12 - Gespräche nach Mitternacht sind doch die besten

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spoiler alert. imagine malec being larry. i'm dead. bye, y'all.
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H A R R Y

Es war längst dunkel geworden, nach meinem Zeitgefühl müssten wir bereits nach Mitternacht haben und dennoch lagen Louis und ich noch immer hellwach nebeneinander in meinem Bett und starrten an die Zimmerdecke. Jeder von uns hing seinen eigenen Gedanken nach und ich musste mich wirklich beherrschen, sie nicht ausschließlich um den Braunhaarigen neben mir kreisen zu lassen.

"Du, Harry?", durchbrach Louis nach einer Weile die Stille und bettete seinen Kopf so, dass er mich ansehen konnte, was ich ihm folglich gleich tat. "Ja?" "Wieso bist du kein Schüler an unserer High School? Wieso bist du 'nur' der Enkel des Hausmeisters?", fragte er mit gerunzelter Stirn nach und stützte seinen Kopf an der Schläfe auf seine Hand. Unwillkürlich durchflutete mich eine Welle der Verlegenheit, ich wollte eigentlich bloß ungern, dass irgendjemand davon wusste. Es war mir peinlich.

"Willst du das denn wirklich unbedingt wissen?", erwiderte ich zähneknirschend, woraufhin er schleunig nickte, sich dann aber dann doch noch etwas bremste. "Also wenn es dir wirklich so unangenehm ist, dann ist das auch okay, aber du musst mich verstehen - ich kann diesen Part nämlich gerade leider nicht selbst übernehmen - dass ich einfach mehr über dich wissen will. Am liebsten alles."

Er schenkte mir ein schiefes Grinsen, das ich nur gerade so erkennen konnte, da gerade etwas Mondlicht auf sein Gesicht fiel und ich nahm mir einfach erst mal einen kurzen Moment, um dieses Bild mir förmlich ins Gehirn zu brennen. "Darf ich kurz erst noch was loswerden, bevor ich darauf antworte?", nahm ich schließlich meinen ganzen Mut zusammen und glücklicherweise nickte Louis ermutigend. "Klar."

"Du bist wirklich verdammt hübsch", platzte es aus mir heraus und man konnte wirklich sagen, dass es nicht sonderlich nach einem Kompliment klang, viel eher, wie ein Satz, der mir unwillkürlich aus dem Mund geschlüpft war. Augenblicklich fühlte ich mich noch kindischer und unwohler, dies hielt jedoch nur genau so lange, bis Louis mich an meinen Händen an seine Brust zog und die Arme um mich schlang. "Du bist so verdammt niedlich, Harry, wie soll man dir bloß widerstehen", murmelte er und ich hörte ihn förmlich grinsen, was mir einen noch größeren Glücksrausch bescherte, als ich jemals für möglich gehalten hätte.

"Quatsch", winkte ich ab, doch Louis speiste mich sofort mit einem "Nix da", ab und so blieb mir nichts anderes übrig, als mich zu ergeben. Ich wollte also gerade zu seiner Frage übergehen, da ich noch immer merkte, wie sehr ihn das zu interessieren schien, als er noch leise hinzufügte: "Du übrigens auch."

Erst wollte ich ihn fragen, was er damit meinte, doch dann entschied ich mich fürs erste Mal in meinem Leben, dass ich es nicht nochmal hören musste. Menschen taten das immer, wenn sie so was hörten. Weil sie es unbedingt ein zweites Mal brauchten, einen weiteren Kick. Aber für mich war dieses eine Mal mehr als genug.

Also fuhr ich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen fort. "Ich weiß nicht, ob du weißt, dass ich früher auf die High School am anderen Ende der Stadt ging, die, die eigentlich näher an unserem Haus hier dran ist als die Riverdale High. Aber auf jeden Fall ging ich dort hin, hatte einige, richtig gute Freunde und selbst als ich mich dort geoutet habe, haben alle total gelassen und positiv reagiert. Ich war beliebt." Ich verstummte und versuchte, meine Gefühle in den Griff zu kriegen und meine Gedanken zu ordnen, bevor ich fortfuhr.

"Und was ist dann passiert? Wenn du doch eigentlich so glücklich warst", flüsterte mir Louis leise ins Ohr und drückte einen sanften Kuss auf meinen wirren Lockenkopf. "Ehrlich gesagt, kann ich mich kaum noch an Genauigkeiten erinnern", gestand ich offen und versuchte diese aufkommende Trockenheit in meinem Rachen hinunter zu schlucken.

"Aber es war die erste Woche nach den Sommerferien, als es passierte. Wir hatten einen neuen Schüler in der Klasse und er und ich verstanden uns auf Anhieb gut. So gut, dass ich dachte, aus uns könnte wirklich etwas werden", murmelte ich gedankenverloren. "Aber das war wohl reines Wunschdenken." Ich lachte bitter auf und wischte eine Träne weg.

"Es war auf seiner Geburtstagsparty, an der wir uns endlich näherkamen und ich war überglücklich. Blind vor Liebe und auf Wolke sieben schwebend, das war mein damaliges, naives Ich", gestand ich mit bitterer Miene, mir wurde immer wieder übel, wenn ich an damals dachte. "Wir wollten es beide und so ist es passiert. Als er mich dann am nächsten Morgen immer noch in den Armen hielt, dachte ich bloß Jackpot und hielt mich für den glücklichsten Menschen auf der ganzen Welt. Das war allerdings vor dem nächsten Morgen."

Erst als ich Louis' Daumen auf meiner Wange spürte, realisierte ich die dicken Krokodilstränen, die mir ununterbrochen über die Wange kullerten. "Du musst nicht weiterreden, wenn du nicht willst", versicherte Louis mir besorgt, doch ich lehnte kopfschüttelnd ab. Ich wollte, dass er davon wusste.

"Ich kam wie gewohnt zur Schule. Allerdings wurde ich dort nicht wie üblich von meinen Freunden freudig erwartet und begrüßt, sondern erntete nichts als Spott und hämische Lacher. Für ein Bild von mir, wie ich ausgestreckt in seinem Bett lag und mein Arsch prominent von der Linse eingefangen wurde, ein Bild, das in jedem Korridor, an jedem Spind unserer Schule hing. Was das alles ins Rollen brachte, kannst du dir wohl selbst zusammen reimen", lenkte ich von meiner unschönen Geschichte ab, doch Louis lag bloß wie erstarrt neben mir und sagte keinen Ton.

"Ich hab ihn an diesem Morgen natürlich sofort an seinem Stammplatz aufgesucht und zur Rede gestellt, doch er tat, als sei nichts gewesen und besaß tatsächlich noch die Frechheit, mich vor aller Augen zu küssen. Das war der Moment, in dem ich ihm erst ins Gesicht schlug, dann unter Stottern in Tränen ausbrach und auf der Beliebtheitsskala fiel. Und nie wieder die Kurve kriegte. Meine Noten waren im Keller, mein Image genauso und selbst meine engsten Freunde wandten sich von mir ab."

"Also hielten es meine Großeltern für das Beste, mich von der Schule zu nehmen. Ich hatte nie die Möglichkeit auf einen Abschluss, nie die Möglichkeit, mich richtig zu verlieben, so wie es in der High School sein sollte und ich war noch nie auf einem richtigen Prom. Das bin ich, Louis. Mehr hab ich nicht zu bieten. Und der Special-Bonus ist wohl, dass ich von meinen eigenen Großeltern adoptiert bin, weil meine Eltern nicht mehr leben. Das nennt man dann wohl schlechtes Karma."

Ganz sanft trafen seine Lippen auf meine, berührten sich kaum. Louis Tomlinson küsste mich direkt auf den Mund.

"Hier ist deine Chance auf ein Happy End, Harry", wisperte er leise.

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hello babes🌹

ihr seid jetzt wohl glücklich, hab ich recht?
freut euch nicht zu früh, oops.😈

es tut mir so leid, dass ich kaum zum updaten komme, aber die schule setzt mich unter druck, ich bin krank & sowohl mein prom, als auch austausch stehen bald bevor. seid bitte nicht böse, wenn ich nicht regelmäßig oder gar täglich updaten kann.♡

all the fucking love. l x

Caretaker of Love (larry au)✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt