Auf der Suche nach der Wahrheit

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Sabine antwortete selbstbewusst:
„Ich glaube, dass Ezra sich auf Tatooine befindet."
Hera setzte einen skeptischen Blick auf und fragte:
„Wieso sollte er gerade dort sein?"
„Weil Ezra sich schuldig fühlt und vielleicht will er sich dorthin zurückziehen, wo Izzy gelebt hat, oder er will sich in dieser Umgebung an ihn erinnern.
Tut mir leid, eine bessere Idee habe ich nicht, aber ich werde mich weigern Ezra irgendwo alleine zu lassen, auch wenn er das so will.
Im Notfall werde ich alleine gehen und ihn suchen, so viel steht fest!"
„Beruhige dich Sabine. Selbstverständlich werden wir nach ihm suchen.
Wir werden mit der Suche auf Tatooine beginnen.
Bereitet euch vor, in der Zwischenzeit werde ich Sato davon erzählen,"
Hera machte eine kurze Pause und sagte dann:
„Kanan, kommst du bitte mit?"
Er nickte nur und folge Hera aus dem Schiff.
Der Jedi fragte verwundert:
„Was hat Ezra gemeint mit das Imperium wird alles tun um mich und das, was ich bei mir trage, zu bekommen?"
„Kanan es gibt da etwas, dass ich dir erzählen wollte, vor zwei Tagen schon, als du wieder wach geworden bist.
Ich weiß auch nicht, warum ich solange damit gewartet habe.
Du hast mir von diesem Sith- Holocron erzählt, das Maul und Ezra gefunden haben."
„Ja... worauf willst du hinaus?"
„Das Imperium hat ihn nicht getötet und deshalb mitgenommen, weil er das Holocron bei sich hatte.
Aber ich habe es ihm abgenommen und versteckt.
Vorhin hab ich nochmal in das Versteck geguckt und da war es nicht mehr.
Ezra muss es mitgenommen haben."
Kanan ging in diesem Moment ein Licht auf und er sagte leise, aber so laut, dass Hera es immer noch hören konnte:
„Sie haben ihn nicht getötet, weil er auf Malachor eine Verbindung mit diesem Artefakt eingegangen ist und ohne ihn können Sie die Kraft des Holocron nicht nutzen," jetzt wurde Kanan etwas lauter und sagte angespannt:
„Wir müssen ihn sofort finden, Hera, oder es wird etwas sehr schlimmes passieren."
„Ich fürchte ich verstehe nicht ganz," antwortete sie verwirrt.
„Ezra nutzt dieses Holocron anscheinend seit Monaten...seitdem er in Gefangenschaft war und das bedeutet, dass wir ihn schnell finden müssen, bevor von Ezra nur noch eine leere Hülle bleibt.
Dieser ganzen Schmerz, den er jetzt in sich trägt, wird dazu führen, dass er sich immer mehr und mehr auf dieses Artefakt einlassen wird, bis er...-" Kanan brach ab.
Hera packte ihn an den Schultern und fragte entgeistert:
„Bis er was Kanan?!"
„Ein Sith ist."

Währenddessen befand Ezra sich immernoch auf Korriban.
Er saß im Schneidersitz vor dem Tempel und meditierte.
Das Holocron lag dabei vor ihm.
Es dauerte eine Ewigkeit bis er sich beruhigen und aus dem Tempel gehen konnte.
Der Padawan fühlte keinen Unterschied, als er aus dem Tempel kam, außer diese eigene Enttäuschung.
Das Einzige was er genau wusste, war, dass er unbedingt stärker werden musste, um seinen Freunden bei diesem Krieg helfen zu können und seine eigene Jagd abschließen zu können.
Die Prüfung im Tempel hatte ihm die Nerven geraubt und ihn an den Rand der Verzweiflung gebracht.
Auch wenn Phobos nur das Erscheinungsbild von Sabine gewählt hatte, konnte er sie nicht töten.
Es fühlte sich nicht richtig an.
Den blauhaarigen Jungen beschäftigte aber noch viel mehr.
Ahsoka hatte mal zu ihm gesagt das, wenn man glaubte die Macht verstanden zu haben, immer etwas passierte, dass einen erkennen ließ, was für ein Mysterium sie eigentlich war.
Manchmal kam in ihm der Gedanke hoch, ob es nicht vielleicht der Wille der Macht war, dass Sabine bald starb.
Wenn er daran dachte, kamen ihm immer die Tränen, wie auch jetzt.
Der Junge hatte schon häufiger diesen Gedanken im Kopf gehabt, aber er weigerte sich, es zu glauben, obwohl Phobos etwas anderes gesagt hatte.
Er glaubte nicht daran, dass er den Tod von Sabine nicht verhindern konnte, und der Padawan würde alles daran setzen, sie zu retten, aber dann kam ihm wieder das in den Kopf, was ihn aus der Fassung brachte.
Ezra dachte:
„Wenn ich sie rette, stirbt die Rebellion...und wenn ich sie sterben lasse, wird die Rebellion leben."
Ihm kamen erneut die Tränen.
Der Machtnutzer wurde aus seinen Gedanken gerissen, als plötzlich das Holocron in die Luft flog und einige Zentimeter über dem Boden stehen blieb.
Daraufhin sprangen die Ecken des Artefaktes auseinander und ein grelles Licht war zu sehen.
Es blendete ihn einen Moment, aber als er seine Augen wieder öffnete, sah er etwas seltsames.
Das Artefakt strahlte ein menschengroßes Hologramm aus.
Eine Person in einer dunklen Ganzkörperrobe war zu sehen.
Diese Gestalt hatte auch eine Kapuze an, sodass man das Gesicht nicht sehen konnte.
Ezra schluckte einmal und fragte dann nervös:
„Wer bist du?"
Daraufhin war eine Frauenstimme zu hören:
Ich...bin der Torwächter dieses Artefakts und ich werde dir neue Lichtschwert und Macht-Techniken zeigen.
Du weißt bereits sehr viel Ezra Bridger, aber es gibt noch einige Dinge, die du lernen kannst, um deine Fesseln zu sprengen und deine Fähigkeiten vollkommen zu beherrschen.
Der Padawan ging kurz in sich und dachte an all die schlimmen Sachen, die in letzter Zeit passiert waren.
Wie er auf Garel gefoltert worden war, Kanans beinahe-Tod, die Visionen und Träume die Sabines Tod zeigten, der Verlust von Izzy und die Schande, ihn nicht gerettet zu haben. Die Tatsache, dass er von einem ganzen Imperium gesucht wurde.
Das, was er auch nicht vergessen konnte, war, dass er Jacks gefoltert hatte, wegen dem, was er getan hatte, und das war nicht der Weg der Jedi.
Ezra konnte das nicht vergessen, weil er sowas schon einmal getan hatte, aber jetzt konnte er nicht sagen, dass er gezwungen wurde, so wie damals, damit andere überleben konnten.
Es nagte an seinem Gewissen, obwohl Jacks seinen Freund getötet hatte.
Dem Padawan kam wieder eine  Träne, die über seine Wange rollte.
Daraufhin öffnete er die Augen und nahm einen ernsten Gesichtsausdruck an:
„Zeigs mir...gib mir das Wissen."

Star Wars Rebels: Ist er noch der selbe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt