Das Ende

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Vorab möchte ich euch kurz warnen, weil das Kapitel für den ein oder anderen vielleicht verstörende Handlungen enthalten könnte.
Und grade Thema Suizid ist ja ein sehr heikles Thema.

Allerdings werdet ihr wahrscheinlich eh nicht viel auf meine Warnung geben. 😅
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Die nächsten Tage waren schrecklich.
Subaru, wie ich mittlerweile als seinen Vornamen rausgefunden hatte, ließ mich weiterhin nicht in Ruhe.
Er schreckte nicht mal davor zurück meinen Ruf bei Lehrern, Klassenkameraden und sogar bei meinen Freunden zu ruinieren, damit ich niemanden außer ihm hatte.
Und das gelangen ihm zu meinem Bedauern auch.
Die Lehrer glaubten mir nicht mehr, die anderen mieden mich und selbst meine beiden besten Freundinnen redeten nicht mehr mit mir.
Ich hatte wirklich niemanden mehr, aber was noch viel schlimmer war, ich konnte niemandem erzählen was Subaru mir antat.
Niemand würde mir zuhören oder mit glauben, er hatte alles perfekt inszeniert und mich voll in der Hand.

So ging es immer weiter und ich hatte keine Chance aus diesem Teufelskreis rauszukommen.
Und eines Abends kam es soweit, dass er plötzlich mitten in der Nacht vor meinem Fenster stand.
Ich wurde durch das klopfen gegen meine Fensterscheibe geweckt.
Ich setze mich verwirrt auf und stellte fest, dass ich die Vorhänge nicht geschlossen hatte.
Immer noch schlaftrunken versuchte ich sie schnell zu schließen und dabei fiel mir die Person auf, die vor dem Fenster stand.
Ich rieb mir die Augen um sicher zu gehen, dass ich nicht noch träumte oder mir in der Dunkelheit etwas einbildete.
Doch die Person verschwand nicht.
Als mir das klar wurde wich ich erschrocken vom Fenster zurück und fiel aus dem Bett.
Es klopfte erneut gegen das Fenster.
Panisch kroch ich rückwärts, das Fenster immer im Blick, bis ich gegen meinen Schrank stieß.
Dort blieb ich erstmal, kauerte mich zusammen, kniff die Augen zu und betete still, dass es doch nur ein Traum war und die unheimliche Gestalt vor meinem Fenster endlich verschwinden würde.
Natürlich tat sie das nicht, stattdessen klirrte plötzlich Glas.
Ich schreckte hoch und als ich sah was passiert war, riss ich geschockt die Augen auf.
Die Person hatte mein Fenster eingeschlagen und öffnete es jetzt von innen.
Regungslos schaute ich zu, wie sie durchs Fenster kletterte.
Ich war komplett gelähmt vor Angst, unfähig mich zu bewegen oder zu schreien.
Es knirschte leicht als die Person sich über das mit Glassplittern übersähte Bett zu mir bewegte.
"Du sahst so einsam aus (Y/N)", sagte sie.
Diese Stimme!
Diese Stimme würde ich immer wieder erkennen.
"S-Subaru-kun?", fragte ich leise in die Dunkelheit, "was willst du von mir?!"
Keine Antwort.
Ich hörte Schritte.
Was sollte das alles?
Was hatte dieser Psycho vor?
"Subaru-kun was soll das?", fragte ich nochmal, diesmal mutiger.
Doch wieder bekam ich keine Antwort.
Ich hörte wie Subaru mit energischen Schritten auf mich zu kam und spürte seine Präsenz dicht neben.
Ich wollte noch etwas sagen, doch er drückte mir ein Tuch auf Mund und Nase.
Das letzte an das ich mich erinnern konnte, waren seine Worte "Ich sagte doch du sahst einsam aus", dann wurde alles schwarz.

Als ich wieder zu mir kam lag ich auf einem Sofa.
Ich richtete mich auf und sah mich um.
Ok das war definitiv nicht meine Wohnung.
Plötzlich kam mein Gedächtnis zurück, ich erinnerte mich an eine unheimliche Gestalt, zersplitterndes Glas und daran wie Subaru mich betäubt hatte.
Oh mein Gott!
Subaru hatte mich entführt!
Schlagartig war ich voll bei Bewusstsein.
Wo hatte er mich hingebracht?
Zu sich nach Hause?
Ich sah mich nochmal um.
Er schien nicht da zu sein.
Die Gelegenheit war super, um einfach wieder zu verschwinden.
Ich sprang auf, lief aus dem kleinen Raum und entdeckte zum Glück sofort die Tür nach draußen.
Ich riss sie auf und trat ins Freie.
Es war mittlerweile schon früher morgen und es dämmerte.
Der Himmel war in ein leichtes rot getaucht und die ersten Vögel sangen in den Büschen.
Ein wundervoller Morgen eigentlich, wenn ich nicht hier gewesen wäre.
Also rannte ich los.
Ich wusste nicht mal wo ich hin musste, ich wollte einfach nur weg und dachte mir, dass ich schon jemanden finden würde, der mir erklären konnte wie ich wieder nach Hause kam.
Ich war so in Gedanken, dass ich gegen jemanden lief und zu Boden fiel.
Als ich hoch schaute blieb mir das Herz fast stehen.
Da stand Subaru mit einer großen Einkaufstüte unterm Arm und schaute mich vorwurfsvoll an.
"Findest du es nicht schön bei mir? Ist es so schlimm, dass du weglaufen möchtest? Du bist ein wirklich ungezogenes Mädchen
(Y/N)", mit diesen Worten beugte er sich zu mir runter und hob mich im Brautstil hoch.
Ich zappelte und wehrte mich, doch es half nichts.
Mit schnellen Schritten brachte er mich zurück ins Haus.
Vor einer Treppe nach unten bliebe er stehen und sagte: "Ungezogene Mädchen werden bestraft."
Dann ging er mit mir die Treppe runter.
Ich wusste nicht was mir am meisten Angst machte, das was mich dort unten erwarten würde oder die Art wie er diesen Satz gesagt hatte.
Ich hatte keine weitere Zeit darüber nachzudenken, denn wir waren schon im Keller angekommen.
Es war ein einfacher, kleiner Raum.
Kalte, graue Wände, keine Möbel und die einzige Lichtquelle war eine nackte Glühbirne an der Decke.
Allerdings war der Raum nicht leer.
An einer Wand hingen Ketten herunter und in der anderen Ecke war ein Käfig.
Subaru ist verrückt, schoss es mir durch den Kopf.
Wer hatte bitte schön sowas in seinem Keller?!
Angstschweiß brach mir aus und  Panik überkam mich.
Was hatte dieser Verrückte mit mir vor?
Er steuerte auf den Käfig zu und warf mich hinein.
Dann verschloss er den Käfig.
"Subaru-kun! Was soll das? Lass mich sofort hier raus", rief ich panisch und zerrte an den kalten Metallstäben.
"Das ist deine Strafe, weil du versucht hast wegzulaufen", sagte er nur und lachte herablassend, "du wirst solange hier drinn bleiben bis du deine Lektion gelernt hast. Wenn du ein braves Mädchen geworden bist lasse ich dich wieder raus."
Dann drehte er mir den Rücken zu und ging wieder nach oben.
Ich rief ihm hinterher doch ich konnte schreien so viel ich wollte, er kam nicht zurück.

My Yandere *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt