Happy end?

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Ich schwebe das ganze Wochenende im siebten Himmel.
Ich werde sofort glücklich, wenn ich an Ayato denke.
Mein Herz beginnt zu rasen, wenn ich an den Kuss zurück denke.
Ich bin in meiner eigenen perfekten Welt, umgeben von pinken Wolken, so scheint es mir.
Ich liebe meinen besten Freund und er mich scheinbar auch.
Und dieses Mal ist es richtige Liebe, nicht so eine oberflächliche Schwärmerei, wie bei Mahiru damals.
Ich will wirklich mit ihm zusammen sein, ihn lachen sehen und ihn glücklich machen.
Ich kann den Montag kaum erwarten, weil ich ihn dann endlich wiedersehen werde.

Am Montag bin ich noch vor Nozomi an unserem Treffpunkt und hüpfe ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.
Als sie endlich um die Ecke biegt, beginne ich wild zu winken.
"(Y/N)-chan, du bist doch sonst nicht so ein Morgenmensch, was ist denn los?", begrüßt sie mich.
Im Kurzformat erzähle ich ihr was vor ein paar Tagen passiert ist und strahle dabei immer mehr.
"Oh (Y/N), wie schön", freut sich Nozomi mit mir und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zur Schule.
Als wir den Haupteingang erreichen entdecke ich Ayato.
Er lehnt an der Wand, die Sporttasche über der Schulter und die Haare zerzaust vom Morgentraining.
Er ist umgeben von einer Horde Fangirls, doch als er mich sieht winkt er.
"Na los, geh schon zu ihm", drängt mich Nozomi und schubst mich ein Stück in seine Richtung.
"Entschuldigt mich, meine Freundin wartet", verabschiedet sich Ayato von den Mädchen, die mir erneut ihre Todesblicke zuwerfen, und kommt zu mir gelaufen.
Vor allen küsst er mich und macht mich zum glücklichsten Menschen auf der Welt.
Anschließend begleitet er mich noch bis zur Klasse.
Also sind wir jetzt wirklich ein Paar!
Ich kann es kaum fassen.
Ich schwebe zu meinem Sitzplatz und bekomme nichts mit, bis Mirai in den Klassenraum gerannt kommt und ruft: "Sensei, Sensei! Im Mädchenklo!"
Dann bricht sie zusammen.
"Mirai!", rufe ich entsetzt und laufe zu ihr.
"Wer ist Gesundheitsbeauftragter? Bitte bringt Sou-san ins Krankenzimmer", ruft unser Lehrer und zwei Schüler eilen los, um Mirai zu versorgen.
Der Lehrer schärft uns ein das Klassenzimmer nicht zu verlassen, während er sich auf den Weg macht, um nach zu schauen, was im Mädchenklo vorgefallen ist.
Während alle Schüler wilde Hypothesen aufstellen, schleiche ich mich nach draußen.
Ich muss selbst sehen was passiert ist.
Ich eile also zum Mädchenklo.
Da ich eine Abkürzung kenne, bin ich noch vor dem Lehrer da.
Ich reiße die Tür auf und der Anblick ist grauenhaft!
Von den Rahmen der Toilettentüren hängen drei Leichen.
Alle auf die selbe Weise getötet:
Erhängt
Ihre leblosen Körper baumeln leicht hin und her.
Und das Entsetzlichste ist, dass es sich bei den drei Mädchen um Saika und ihre beiden Freundinnen handelt.
Mein Gehirn stellt sofort eine Verbindung zu mir her.
Warum ausgerechnet die drei?
Was hat das zu bedeuten?
Von dem Vorfall weiß doch nur Ayato.
Aber er würde doch niemals so etwas schreckliches tun!
Es muss ein Zufall sein.
Meine Gedanken drehen sich wie wild im Kreis, mir wird schlecht und ich übergebe mich in eine der Toiletten, dann renne ich nach draußen.
Einfach weg.
Zum Unterricht werde ich auf jeden Fall nicht mehr gehen.
Ich renne über den Schulhof, bis zu einem Baum, etwas abseits.
Dort setze ich mich hin.
Ich muss nachdenken, einfach kurz alleine sein.

"(Y/N), da bist du ja. Ich hab dich gesucht."
Ich schrecke hoch.
Irgendwie muss ich wohl eingeschlafen sein.
Ich schaue auf und sehe direkt in Ayatos (A/F) Augen.
"Gut geschlafen Prinzessin?", Ayato grinst und setzt sich neben mich,
"Warum bist du eigentlich hier draußen? Hast du nicht Unterricht?"
"Das selbe könnte ich dich auch fragen", gebe ich die Frage zurück, aber ich bekomme keine Antwort.
"Weißt du was auf dem Mädchenklo passiert ist?", frage ich weiter.
Ayato nickt, aber anders als bei mir scheint es ihn nicht im geringsten zu stören.
"Ayato, wie kannst du so ruhig bleiben? Drei Mädchen sind tot! Sie sind tot, verstehst du das?", piepse ich, zu mehr bin ich nicht im Stande.
"Ich finde, diese drei sind kein großer Verlust, hast du vergessen was sie dir angetan haben?", meint Ayato nur und schaut weiter stur geradeaus.
Ich kann ihn nicht verstehen.
"Trotzdem wünscht man doch keinem den Tod", rede ich weiter.
"So siehst du das also (Y/N), ich dachte ich tue dir damit einen gefallen."
Als er das sagt, setzt mein Herz kurzzeitig aus.
Was meint er damit?
Er hat doch wohl nicht etwa...?
"D-du hast sie getötet", flüstere ich, dann schreie ich,
"Warum hast du das getan? D-Du Monster! Ich will dich nie wieder sehen!"
Dann springe ich auf und renne davon.
Einfach weg, egal wohin.
Wie konnte ich mich nur so in ihm täuschen?
Was ist er für ein grausamer Mensch?
Er ist krank!
Weit komme ich allerdings nicht, da Ayato mich eingeholt hat und am Arm festhält.
"Lass mich los!", schreie ich und versuche mich zu befreien, doch es nützt alles nichts.
Ayato verzieht keine Miene.
"Lass es mich dir doch wenigstens erklären", meint er nur und sieht mich mit den selben kalten Augen an, die er sonst nur bei den anderen gezeigt hat.
"Diese Mädchen haben dir weh getan, genau wie Mahiru, sie haben den Tod verdient. Ich lasse nicht zu dass jemand dir weh tut", erklärt Ayato und seine Züge werden wieder sanfter.
"Du hast Mahiru-kun auch getötet?", frage ich entsetzt.
"Ja und Ryouta auch."
"Warum?!"
"Ich wollte dich beschützen. Ich wollte, dass du immer bei mir bist. Ich wollte dich einfach nicht verlieren."
Seine Worte klingen so ernst und aufrichtig.
In mir kämpfen Abscheu und Liebe.
Das, was er getan hat ist furchtbar und unverzeihlich, aber die Liebe zu ihm ist ebenfalls unglaublich stark.
Ich bin hin und her gerissen.
Was wenn er es wieder tut?
Was wenn er seine Taten nicht bereut?
Was wenn es ihm sogar Spaß gemacht hat?
Angst.
Ich habe Angst vor ihm.
Aber vielleicht ist es dass, was ihn so unglaublich attraktiv macht.
Das Ungewisse.
Meine Entscheidung steht fest.
"Ich werde für immer bei dir sein. Mach dir keine Sorgen", antworte ich und umarme ihn.
Ich kann für ihn da sein.
Ich kann ihn unterstützen, ihn auf den richtigen Weg bringen.
An dieser Liebe können wir beide nur wachsen.
Es mag vielleicht komisch sein, dass ich mit einem Yandere glücklich bin, aber ich liebe ihn wirklich und das ist alles was zählt!

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Happy end! ^^
Außerdem vielen lieben Dank für eure Unterstützung!
Ich freue mich immer riesig eure Kommentare, vorallem eure Vermutungen, zu lesen.
Bitte bleibt diesem Buch weiter treu. <3

~Neko

My Yandere *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt