Ich saß friedlich an meinem Schreibtisch, den Kopf über meinen Aufsatz gebeugt, als mich ein Klingeln an der Haustür aufschrecken ließ.
Ich hatte gar nicht gewusst dass wir Besuch erwarteten.
Hastig sah ich an mir runter, weite aber bequeme Klamotten und die Haare zu einem unordentlichen Zopf hochgebunden.
Naja egal, waren ja eh nur Verwandten, die wollten wahrscheinlich sowieso zu meiner Mutter, da war es vollkommen egal wie ich aussah.
Also rannte ich aus meinem Zimmer und öffnete die Tür.
Überraschender Weise stand aber mein älterer Bruder vor der Tür und er war nicht alleine!
"Ich hab ja gesagt dass jemand Zuhause ist", meinte er in Richtung seiner beiden Freunde.
Ohne sich bei mir zu bedanken lief mein Bruder an mir vorbei ins Haus.
Seine Freunde folgten ihm, wobei einer von ihnen mich kurz musterte.
Das war mir total unangenehm, da ich ja immer noch meine gammeligen Klamotten anhatte, doch bevor er weiter ging lächelte er kurz.
Ich lächelte zurück, schloss die Tür und hastete zurück in mein Zimmer.
Bloß nicht noch länger so hier herum stehen!Ruhe war mir aber nicht lange vergönnt, denn von einer Sekunde auf die andere stand mein Bruder neben mir.
"(Y/N), du kannst doch kochen, oder?", fragte er und warf mir seinen Hundeblick zu.
Ich sah ihn nur genervt an.
Hatte er sie noch alle?
Sollte ich jetzt etwa für alle kochen?
Ich hatte schließlich auch noch andere Sachen zu erledigen!
"Wie du weißt sind unsere Eltern nicht da und außer dir kann keiner kochen", redete mein Bruder weiter.
Ich hatte ganz vergessen, dass unsere Eltern nicht da waren.
Sie waren irgendwo um Verwandte zu besuchen, denen es zurzeit nicht so gut ging.
Genervt stand ich also vom Schreibtisch auf.
Er hatte ja Recht.
Wenn man nicht das totale Chaos haben wollte, sollte man meinen Bruder besser nicht an den Herd lassen.
Er grinste mich zufrieden an und lief dann zurück zu seinen Kumpels.
Ich unterdessen zog mir endlich ordentliche Klamotten an, lief in die Küche und suchte alles zusammen was ich brauchte um etwas einigermaßen genießbares auf die Schnelle zu zaubern.
Ich war gerade dabei Gemüse zu braten beziehungsweise versuchte ich es, als eine Gestalt im Türrahmen auftauchte.
"Kannst du schonmal den Tisch decken?", fragte ich in der Annahme dass mein Bruder dort im Türrahmen stand.
"Wenn du mir sagst wo die Teller sind", kam es zurück.
Überrascht blickte ich auf und erkannte den Typ, der mich vorhin angelächelt hatte.
Dabei verlor ich allerdings die Kontrolle über die Pfanne in meiner Hand, die mit einem lauten Knall auf den Herd fiel.
Ich wurde knallrot, doch mein Gegenüber lachte nur kurz.
"Brauchst du vielleicht Hilfe?", fragte er leicht spöttisch und war mit wenigen Schritten hinter mir.
Er stellte sich hinter mich, presste mich leicht gegen seinen trainierten Körper und legte seine Hände auf meine.
Dann begann er weiter zu braten und ich hatte gar keine andere Wahl als mitzumachen.
Mit der Zeit entspannte ich mich einwenig und auch das Rot auf meinen Wangen wurde blasser.
Kurz bevor wir fertig waren tauchte allerdings mein Bruder in der Küche auf.
Er hatte wirklich die lästige Angewohnheit ständig einfach so aufzutauchen!
"(Y/N), bist du bald fertig?"
Er stockte als er uns sah.
"Yuma! Hör auf dich an meine Schwester ranzumachen", mit diesen Worten zog er ihn von mir weg.
"Reg dich ab Kenji, ich hab ihr nur gezeigt wie es geht, ok?", meinte er und zwinkerte mir zu.
"Wie auch immer, seid ihr fertig?", knurrte mein Bruder und funkelte Yuma weiterhin böse an.
Ich nickte und stellte das Gemüse und Reis auf den Tisch während Kenji seinen Kumpel holte.Am Tisch herrschte Schweigen.
Kenji und Yuma starrten sich ununterbrochen wütend an, während Kenjis anderer Freund verzweifelt versuchte die Stimmung anzuheben.
Ich saß einfach nur still da, schaufelte das Essen in mich und verschwand danach so schnell ich konnte in mein Zimmer.
Ich wollte heute weder meinem Bruder noch Yuma über den Weg laufen.In den nächsten Tagen war Yuma ständig bei uns.
Offensichtlich hatten mein Bruder und er ihre Streitereien beiseite gelegt.
Das ging bei Jungs ja irgendwie ungewöhnlich schnell...
Ich versuchte ihm aus dem Weg zu gehen.
Erstens weil es mir irgendwie unangenehm war ihn zu sehen und zweitens wollte ich Kenji nicht verärgern.
Doch natürlich konnte ich ihm nicht ewig aus dem Weg gehen, wo er doch jetzt gefühlt hier lebte.
"(Y/N), kann es sein dass du mir aus dem Weg gehst?", hörte ich Yumas Stimme als ich gerade auf dem Weg zur Toilette war.
Scheiße!
"Nein. Wie kommst du darauf?", log ich in der Hoffnung dass er tatsächlich blöd genug war mir zu glauben.
"Lüg mich nicht an", meinte er.
Er wirkte so freundlich, aber man konnte in seinen Augen sehen dass er das ganz und gar nicht war.
Langsam bekam ich wirklich Angst vor ihm.
Ich stolperte rückwärts in das kleine Badezimmer und wollte die Tür abschließen, doch Yuma war schneller.
Er stellte seinen Fuß in die Tür, sodass ich sie nicht mehr schließen konnte.
"Yuma, bitte hör auf. Ich muss auf die Toilette", jammerte ich und sah ihn flehend an.
"Ich muss mit dir reden und es ist wohl besser wenn Kenji das nicht mitbekommt."
Er grinste.
Dann stieß er ohne Mühe die Tür auf, die ich mit meinem gesamten Körpergewicht zugehalten hatte.
Ich taumelte nach hinten und fand erst an der kalten Wand halt.
Yuma kam auf mich zu.
Nahm eine meiner (H/F) Haarsträhnen zwischen die Finger und spielte einwenig damit.
Dann kam er mir noch näher ich spürte seinen Atem an meinem Hals, kurz bevor mich seine Lippen dort berührten.
Ich versuchte ihn wegzustoßen, doch er lachte nur.
"Du bist so schwach (Y/N), das ist so süß. Ich kann mit dir machen was ich will."
Seine Stimme klang so warm und freundliche, doch jedes seiner Worte war ein Messer und keines verfehlte mich.
"Lass mich in Ruhe", flehte ich und war den Tränen nahe.
Plötzlich hörte ich Schritte und kurz darauf wurde Yuma von mir gezogen.
"Was hab ich dir gesagt du Arschloch? Ich hab dir gesagt du sollst die Finger von meiner Schwester lassen", brüllte Kenji, während Yuma sich wieder aufrappelte.
"Komm wieder runter. Sie wollte es doch auch", entgegnete er und klopfte sich die Hände ab.
"Lügner", fauchte ich und funkelte Yuma mit neuem Selbstvertrauen wütend an.
"Geh! Verpiss dich! Und lass dich hier nie wieder blicken!", schnauzte Kenji und deutete auf die Tür.
"Schon gut", brummte Yuma, warf mir noch einen bösen Blick zu und ging.
Erleichtert atmete ich aus.
Kenji kam sofort zu mir.
"Alles in Ordnung?"
Ich nickte nur.
Er schloss mich schützend in seine starken Arme:
"Es tut mir so leid. Ich hätte dich besser beschützen müssen."
"Danke", murmelte ich ohne auf ihn einzugehen und vergrub mein Gesicht an seiner Schulter.
Im Moment war alles egal, Hauptsache Yuma war nicht da.
Doch so einfach würde er sich nicht geschlagen geben.

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My Yandere *pausiert*
FanfictionIn diesem Buch werde ich mehr oder weniger kurze Yandere Boy x Reader Geschichten schreiben. Wenn euch sowas interessiert würde es mich freuen wenn ihr mal rein schaut. ^^ #1 in Kurzgeschichten (24.04.19) #2 in xreader (04.06.19) #1 in otaku (28.07...