Ich lief eilig die Straße hinunter.
Ich war zu spät.
Eigentlich hätte meine Schicht schon vor fast 10 Minuten begonnen, doch irgendwie hatte ich total verpeilt dass ich heute für eine Freundin einspringen sollte.
Ich erreichte schwer atmend das Café, in dem ich drei mal die Woche arbeitete um mein klägliches Taschengeld aufzubessern, dass ich Anfang des Monats von meinen Eltern zugeschickt bekam.
Meine Eltern waren geschäftlich viel unterwegs, weshalb ich die meiste Zeit bei meiner Tante wohnte.
Sie konnte mich aber nicht sonderlich gut leiden, weshalb ich gar nicht erst auf den Gedanken kam sie um Geld zu bitten.
Deshalb der Job im Café.
Ich atmete tief durch und drückte die Tür auf.
Innerlich machte ich mich schon darauf gefasst vom Chef eine ordentliche Standpauke zu bekommen, er konnte es nicht leiden wenn man zu spät kam.
Doch zu meiner großen Überraschung drehte er sich lächelnd zu mir um.
Ich war kurz davor mich umzudrehen und das Café zu verlassen, weil ich mir sicher war, dass da ein Irrtum vorliegen musste, schließlich war ich 10 Minuten zu spät, doch mein Chef began zu reden ehe ich mein Vorhaben in die Tat umzusetzen konnte: "(Y/N)-san, gut dass du da bist. Ich möchte dir jemanden vorstellen."
Ich nickte nur verwirrt.
Innerlich war ich auf alles vorbereitet gewesen und dann sowas.
Wie sollte man da denn bitte reagieren?
"Mein Neffe ist über die Ferien hier und ich dachte es wäre schön wenn er hier ein paar Leute kennen würde, also wollte ich ihn vorstellen. Vor allem den Leuten in seinem Alter", redete der Chef weiter und zwinkerte mir zu.
Wie als hätte er nur auf die Einleitung seines Onkels gewartet, kam plötzlich ein Junge hinter dem Vorhang zum privaten Bereich des Cafés hervor.
Erst sah er seinen Onkel an, dann kam er auf mich zu.
Ich stand nach wie vor perplex im Eingangsbereich und machte erst ein paar zaghafte Schritte nach vorne, als sich hinter mir die Tür öffnete und ein Kunde das Café betrat.
Der Chef eilte hinter dem Tresen hervor und ließ uns so die Zeit für eine ausführliche Vorstellungsrunde.
Der fremde Junge vor mir lächelte mich freundlich an und zog mich dann mit sich in den privaten Bereich des Cafés, wo wir mehr Ruhe hatten.
Dort angekommen lächelte er mich wieder an: "Hey, ich bin Wakabe Kouta und verbringe die Ferien hier."
Sehr ausführlich Vorstellung...
"(N/N) (Y/N), freut mich dich kennenzulernen", antwortete ich ebenfalls knapp.
"Freut mich auch", antwortete Kouta.
Wir sahen uns an und fingen gleichzeitig an zu lachen.
Er war mir sofort sympathisch.
Wir unterhielten uns noch kurz über alles mögliche, bis ich merkte, dass ich eigentlich seit mittlerweile 20 Minuten arbeiten sollte.
Eilig entschuldigte ich mich bei Kouta, drehte mich um und holte mir meine Arbeitsuniform, dann ging ich zur Toilette, weil ich die Idee mich hier vor Kouta umzuziehen nicht so prickelnd fand.
Normalerweise war das hier der Ankleidebereich, aber normalerweise waren hier auch nur Mädchen.
Ich zog mich also auf der Toilette um und ging dann zurück.
Im Ankleidebereich traf ich auf das Mädchen, was mit mir arbeitete.
Sie war bereits umgezogen und unterhielt sich munter mit Kouta.
Offensichtlich war sie noch "pünktlicher" als ich gewesen und offensichtlich hatte es ihr auch nichts ausgemacht sich vor Kouta umzuziehen.
Schlampe...
Allerdings hatte sie aber auch keinen Körper für den man sich schämen müsste.
Ich mochte sie nicht, überhaupt nicht, aber vielleicht war ich auch nur neidisch auf ihr fantastisches Äußeres.
"Kommst du Akira-san? Wir müssen arbeiten", meinte ich mehr oder weniger freundlich und lief an den beiden vorbei in den öffentlichen Bereich des Cafés.
Ich began Bestellung aufzunehmen und die gewünschten Sachen zu verteilen.
Es machte wirklich Spaß und es lenkte irgendwie von allem ab.
Allerdings fühlte ich mich heute irgendwie beobachtet, wie als würde ein Blick die ganze Zeit an mir haften.
Ich drehte mich ein paar mal um, konnte aber niemanden ausmachen, der mich beobachtete.
Es machte mich nervös.
So nervös, dass ich eine halb leere Tasse Kaffee fallen ließ.
Die Tasse zersprang, Scherben fielen auf den grauen Marmorboden und der lauwarme Inhalt der Tasse verteilte sich gleichmäßig auf meinem Kleid und dem Boden.
Ich entschuldigte mich, bückte mich und began die Scherben aufzulesen.
Wie aus dem nichts tauchte Kouta plötzlich hinter mir auf.
Er hat Lappen und Kehrbesen dabei und half mir die Sauerei zu beseitigen.
"Geh dich ruhig umziehen, ich mach das hier", sagte er und lächelte mir aufmunternd zu.
"Danke", murmelte ich leise und unendlich dankbar aus dieser Situation erlöst zu werden und verschwand mit leicht roten Wangen eilig in den Ankleidebereich.
Zum Glück hatte ich immer eine zweite Uniform da, die ich jetzt dankbar gegen die Dreckige tauschte.
Eigentlich hatte ich keine Lust nach diesem Vorfall wieder zurück zugehen, aber ich musste weiter arbeiten.
Plötzlich wurde der Vorhang raschelnd zur Seite geschoben und Kouta betrat den Raum.
"Alles ok bei dir?", fragte er.
Ich nickte: "Danke nochmal, du hast was gut bei mir."
Kouta grinste mich an: "Wenn das so ist, kannst du mir dann morgen vielleicht die Stadt zeigen."
"Ja klar, gerne", antwortete ich sofort und ohne groß nachzudenken, schließlich waren Ferien und ich hatte sowieso nichts besseres zu tun.
"Super, ich hol dich ab. Wo wohnst du?"
Ich schrieb hastig meine Adresse auf ein Zettelchen und machte mich wieder an die Arbeit, da Akira langsam ungeduldig wurde.
Sie war wirklich nervig.
Ich began wieder Bestellung aufzunehmen und überließ Akira das austeilen der bestellten Speisen und Getränke.
Ich war so vertieft in meine Arbeit, dass ich den starren Blick, der nach wie vor auf mir lag, nicht bemerkte.Sie bewegt sich leicht und geschmeidig.
Sie sieht elegant aus und sie weiß was sie tut.
Jede Bewegung sitzt perfekt.
Sie ist immer freundlich und lächelt, aber sie scheint zu wissen, dass er sie beobachtet, denn sie ist nervös und sieht sich oft um.
Er mag diesen ängstlichen Gesichtsausdruck mehr als ihr starres Lächeln.Es war schon fast Feierabend, als ich zum dritten Mal zum Tisch eines Jungen in meinem Alter ging.
Er saß schon seit mehreren Stunden hier und schien auf jemanden zu warten.
Ab und zu bestellte er etwas.
Irgendwie tat er mir leid.
"Was darf ich Ihnen diesmal bringen?", fragte ich freundlich.
"Noch einen Kaffee, bitte", antwortete er.
Ich machte also schnell einen Kaffee und brachte ihn dem Jungen.
"Wartest du auf jemanden?", fragte ich, nachdem ich den Kaffee auf dem Tisch abgestellt hatte.
Ich wusste dass es unhöflich war einfach so zu fragen, aber es interessierte mich.
Ich war schon immer ein neugierig Mensch und der Junge tat mir leid.
Da sowieso kaum noch Gäste da waren konnte ich ihm ja Gesellschaft leisten.
"Ich warte auf einen Freund", antwortete er und sah mich an.
Sein Blick war kalt und irgendwie angsteinflößend.
Plötzlich tauchte Kouta hinter mir auf.
"(Y/N) hier bist du, ich hab dich schon gesucht", meinte er, dann fiel sein Blick auf den Jungen mir gegenüber.
"Takuya!", rief er erfreut, "du bist schon da. Warum hast du nichts gesagt?"
Verwirrt sah ich zwischen den beiden hin und her.
Also hatte Takuya auf Kouta gewartet?
Scheinbar, denn offensichtlich waren die beiden sehr gute Freunde.
"Takuya ist mein bester Freund und wird die Ferien ebenfalls hier verbringen", klärte Kouta mich auf.
Jetzt machte alles Sinn.
"Freut mich dich kennenzulernen Takuya-kun,", meinte ich freundlich und verbeugte mich leicht.
Als ich wieder hoch sah fügte ich noch hinzu: "Ich heiße übrigens
(Y/N)."
Ein Lächeln bildete sich auf Takuyas Gesicht.
"Ach (Y/N)-chan, kann Takuya morgen mitkommen wenn wir die Stadt besichtigen?", wollte Kouta plötzlich wissen.
Ich nickte: "Natürlich, wenn du möchtest Takuya-kun."
"Gut, dann sehen wir uns morgen", meinte Kouta und lächelte mir dankbar zu.
Ich lächelte erst Kouta und dann Takuya zum Abschied zu, dann verschwand ich in den Ankleideraum und zog meine normale Straßenkleidung an.
Anschließend verließ ich das Café und machte mich auf den Weg zurück zum Haus meiner Tante.
Als ich das Haus erreichte began der dumme Köter meiner Tante sofort zu bellen.
Das blöde Vieh konnte mich irgendwie noch weniger leiden als meine Tante.
Mit einem Fußtritt beförderte ich die kleine, bellende Nervensäge aus meinem Weg und schloß die Tür auf.
Drinnen erwartete mich meine Tante.
Sie hatte die Arme in die Seite gestemmt und sah mich streng an.
"Wo warst du junge Dame?", fragte sie und schaute streng auf die monoton tickende Standuhr zu ihrer Rechten.
"Es tut mir leid, ich war noch im Café, ich bin für eine Freundin eingesprungen", nuschelte ich.
"Wie oft habe ich dir gesagt dass du nicht so undeutlich sprechen sollst", fauchte sie mich an.
Sie fand immer etwas was ich falsch machte, weshalb sie mich anschreien konnte.
"Es tut mir leid, ich...", began ich diesmal lauter, doch sie unterbrach mich, "es interessiert mich nicht im geringsten was du den ganzen Tag treibst. Geh auf dein Zimmer und lass dich vor morgen früh nicht mehr hier unten blicken."
Ich nickte nur und lief so schnell ich konnte in mein Zimmer.
Weil ich auf solche Situationen vorbereitet war, hatte ich unter meinem Bett eine Dose mit Essen versteckt.
Daraus machte ich mir mein Abendessen und machte mich anschließen fertig um zu Bett zu gehen.
Ich schlüpfte unter die Decke und schaltete die Nachttischlampe aus.
Ich freute mich auf morgen.
Bei dem Gedanken an den morgigen Tag kribbelte mein Bauch.
Es würde bestimmt lustig werden, dachte ich, doch es sollte der Anfang vom Ende sein.
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My Yandere *pausiert*
Fiksi PenggemarIn diesem Buch werde ich mehr oder weniger kurze Yandere Boy x Reader Geschichten schreiben. Wenn euch sowas interessiert würde es mich freuen wenn ihr mal rein schaut. ^^ #1 in Kurzgeschichten (24.04.19) #2 in xreader (04.06.19) #1 in otaku (28.07...