4| Vanessa (Steno_1) x Felix Platte
"And if I may just take your breath away
I don't mind if there's not much to say
Sometimes the silence guides our minds to
So move to a place so far away"[Sweater weather, The Neighbourhood]
***
Ich brach zusammen. Mir wurde alles zu viel, ich wusste noch nicht einmal wo genau ich gerade war. Verzweifelt sank ich auf den Bordstein, zog meine Beine ganz nahe an meinen Körper heran und vergrub meinen Kopf so, dass niemand mein Gesicht sehen konnte, auch wenn hier gerade kein Mensch weit und breit zu sehen war. Dann ließ ich meinen Gefühlen freien Lauf und heulte mir die Seele aus dem Leib.
Wie war ich in die Situation gekommen? Hatte ich vielleicht doch überreagiert.
Schniefend kramte ich in meiner Tasche, in die ich innerhalb von fünf Minuten alles geschmissen hatte, was ich als mehr oder weniger wichtig empfunden hatte, und suchte nach einer Packung Taschentücher. Erleichtert fand ich diese und nahm mir sofort zwei heraus, um meine Nase zu putzen und mir die Tränen wegzuwischen. In meinem Kopf ließ ich die letzten vier Stunden Revue passieren.
„Wenn du damit nicht klar kommst, dann geh doch einfach!", schrie mir mein Vater ins Gesicht. Schockiert von seinen Worten und wie er scheinbar über mich dachte stand ich einfach da, mir entgleisten jegliche Gesichtszüge. Meine Mutter wirkte überfordert, sah abwechselnd zu ihrem Mann und dann zu mir. „Gut.", sagte ich stumpf, kämpfte mit den Tränen. „Vielleicht sollte ich wirklich einfach gehen."
Mit den Worten lief ich hoch zu meinem Zimmer, voller Adrenalin riss ich meine Kommodenschublade auf, nahm mir meine Sporttasche und suchte dann einige Klamotten für die nächsten Tage, die ich mitnehmen konnte. Im Schnelldurchlauf suchte ich alles in meinem Zimmer und dem Bad ab und nahm noch ein paar Gegenstände mit, die mir wichtig waren.
Ich war ein Einzelkind, und litt extrem darunter, dass meine Eltern beide Arbeitstiere waren und ich sie so gut wie nie zu Gesicht bekam. Schon seit meinem siebten Lebensjahr war ich auf mich alleine gestellt gewesen, hatte nie wirklich Unterstützung von ihnen bekommen, im Gegenteil. Es schien so, als würden sie noch nicht einmal merken, wenn es mir mal nicht so gut ging. Sie interessierten sich weder für meine Leistungen in der Schule noch für mein soziales Umfeld. Man könnte auch sagen, dass ich ihnen egal war. Und das zeigten mir sie auch.
An diesem Morgen war mir alles zu viel geworden. Ich hatte meine Eltern konfrontiert, dass sie nie für mich da waren, und alles war eskaliert. Papa war ausgehakt, und Mama- in ihrer passiven Rolle- hatte das Ganze einfach mit angesehen. Zu dem Zeitpunkt schon total fertig mit den Nerven schloss ich die Tasche, nahm die letzten Dinge so in die Hand und verließ die Wohnung, rannte vorbei an meinen Eltern. An der Türschwelle blieb ich stehen, drehte mich gehässig um. „Schönes Leben noch. Herzlichen Glückwunsch, ihr seid mich los."
Sie hatten mich noch nicht einmal aufgehalten. Die Erkenntnis, dass meine Eltern gut ohne mich auskamen, traf mich bis in die Knochen. Wieder überkam mich eine Welle der Frustration, verheult sah ich meinem Spiegelbild auf dem Handydisplay entgegen und erschrak mich vor mir selbst und meinen geschwollenen Augen, der verliefenen Wimperntusche und den geröteten Wangen. Ich hatte zwei verpasste Anrufe von meiner besten Freundin, außerdem mehrere Nachrichten. Doch gerade wollte ich mit keinem Bekannten reden, brauchte einfach Zeit für mich.
Wo war ich eigentlich? Ich wusste, dass ich voller Aufwühlung in den Zug nach Darmstadt gestiegen war und vom Bahnhof aus einfach ein bisschen durch die Gegend gelaufen war, bis sich die Menschenmassen verringert hatten. Neugierig drehte ich mich um, sah das große Stadion hinter mir und ahnte schon, wo in etwa ich hier war. Auf google maps suchte ich nach meinem Standort und bekam genau das angezeigt, was ich wegen den Fahnen und dem Fußballplatz rechts von mir geahnt hatte: Ich war am Stadion. Gut, mit Fußball hatte ich wirklich nichts am Hut, aber ein Fußballstadion erkennen war schließlich nicht schwer.
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Fußball OneShots - Auf Wunsch [pausiert]
RandomIhr nennt mir zwei Personen (mind. einen Fußballspieler), ich erstelle euch einen OneShot! Ob boyxboy oder boyxgirl ist egal!