8| Neusteus (Roman Neustädter x Marco Reus)
"I don't know why, but I guess it's got something to do with you
To do with you"[Imagine Dragons, I Don't Know Why]
***
P.O.V. Marco
Das Derbyfieber hatte mich wieder gepackt. Es war kein Wunder, dass ich die Nacht über schlecht geschlafen hatte, und die Aufregung hatte ich den ganzen Morgen über gemerkt. Gleich war es 15:30, aufgewärmt waren wir schon und in wenigen Minuten würden wir in den Spielertunnel gehen, um auf das Signal des Schiris zu waten, dass es losgeht.
„Gutes Spiel.", Nuri stand hinter mir und klopfte mir auf die Schulter, ich schlug bei ihm ein und zwinkerte ihm dankend zu. Dann konzentrierte ich mich auf mich und meinen Körper, um gleich die bestmögliche Leistung abzurufen. Solche Spiele waren besonders, jeder einzelne Beteiligte war angespannt und die Fans waren so laut wie sonst nie. Das war mein Ansporn, und als Mannschaft würde der BVB siegen.
Wir wurden aufgerufen in den Spielertunnel zu gehen. Schon jetzt hörte man die Fans draußen Stimmung machen, wäre ich alleine gewesen hätten sich meine Haare wegen der Gänsehaut hochgestellt. Nervös atmete ich tief ein und wieder aus, ging dann hinter Sebastian in den Tunnel, wo die Schalker schon auf uns warteten. Einige Spieler unterhielten sich noch und auch ich begrüßte Benni Höwedes. Dann bekam ich das Gefühl beobachtet zu werden und drehte mich um, sofort bohrten sich zwei braune Augen in meine. Mein Atem setzte aus, denn schlagartig kamen die Bilder wieder in meinen Kopf.
Roman schluckte einmal, das sah man an seinem Kehlkopf. Ich betrachtete ihn und wurde an den einen Abend zurückerinnert. Den Abend, an dem wir nach einem gelungenen Spiel bei Gladbach, wo wir vor einem Jahr noch gespielt hatten, in eine Kneipe gegangen war. Der Abend, wo wir gelacht hatten, wo wir uns besser unterhalten hatten als je zuvor. Es war der Abend gewesen, wo wir beide Richtung Toilette wollten, er mich dann aber aufhielt und seinen Körper gegen meinen gedrängt hatte, während er mein Gesicht umfasst und mich hart und stürmisch geküsst hatte. An diesem Abend hab ich zum ersten Mal einen Typen geküsst und, Gott, es war fantastisch gewesen. Verlangend hatte ich mich gegen ihn gedrückt, an seinen Haaren gezogen und meine Zunge in seinen Mund gleiten lassen.
Und über den Rest wollte ich gar nicht nachdenken. Wir waren im Bett gelandet, und danach hatte sich alles geändert. Unsere gute Freundschaft war daran zerbrochen, auch wenn ich mir sicher war, dass es ihm genauso gefallen hatte wie mir. Wir distanzierten uns wie automatisch voneinander, wussten beide nicht, wie wir mit der Situation und den ungewohnten Gefühlen umgehen sollten. Schlussendlich war es so geendet, dass wir beide Gladbach verlassen hatten- Ich war nach Dortmund gegangen, er zum Erzrivalen Schalke.
Seitdem hatte ich ihn nicht wieder gesehen. Ich spürte deutlich die Spannung in unserem Blick, die Intensität. Mich interessierten die Leute um mich herum nicht mehr, plötzlich war da nur noch Roman. Und es fühlte sich an wie damals, aber reagieren konnte keiner von uns. Erst, als der Schiri uns aufforderte uns richtig hinzustellen lösten wir den Blickkontakt, sofort fühlte ich eine ungewohnte Leere in mir. Das Bauchkribbeln, was sich in mir aufgebaut hatte, blieb allerdings.
Fokussier dich auf dein Spiel, Marco, sagte ich zu mir selber und atmete nochmal tief durch. Ich beschloss meine komplette Konzentration auf die 90 Minuten zu setzen und mir danach Gedanken über den Rest zu machen. Und das versuchte ich dann auch, doch es war extrem schwer nicht die Fassung zu verlieren, denn sobald ich auf das Tor zurannte stand jedes Mal Roman vor mir und versuchte mir den Ball abzunehmen.
Unsere Zweikämpfe waren vollgepumpt mit Adrenalin und dementsprechend spannend. Ich war teilweise wütend, teilweise einfach verwirrt, und das merkte man auch an meinem Spielstil. Trotzdem gelang es mir oft den Ballbesitz aufrechtzuerhalten und den Ball an meine Offensivkollegen zu passen. So stand es am Ende 2:1 für uns, das zweite Tor hatte ich mit vorbereitet. Roman war am Ende ausgewechselt worden, danach war es mir um einiges leichter gefallen mich auf das Spiel zu konzentrieren. Doch so wirklich konnte ich mich nicht über den Sieg freuen, meine Aufmerksamkeit lag immer noch auf Roman, welcher meinem Blick auswich, während er bei seinen Kollegen einschlug.
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Fußball OneShots - Auf Wunsch [pausiert]
RandomIhr nennt mir zwei Personen (mind. einen Fußballspieler), ich erstelle euch einen OneShot! Ob boyxboy oder boyxgirl ist egal!