26| Lisa x Robert Bauer

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26| Claire (borussiacrew) x Robert Bauer

"Just like nicotine, rushin' me, touching me
Suddenly, I'm a fiend and you're all I need
All I need, yeah, you're all I need"

[Never Be The Same, Camila Cabello]

***


„Endlich hat es mal wieder geklappt, dass wir uns sehen.", kam es von Emma, Lisas besten Freundin. Die beiden hatten sich in letzter Zeit wenig gesehen, da Emma umgezogen war aufgrund ihres Studiums und Lisa selber viel zu tun hatte. Lisa war an diesem Morgen mit einem Lächeln auf den Lippen aufgestanden, so sehr gefreut hat sie sich auf diesen Tag.

Und zur selben Zeit sollte auch er in dasselbe Café kommen, in dem auch Lisa war. Sein Abschlusstraining war gerade erst vorbei, da hatte er beschlossen mit ein paar Leuten aus seinem Verein, Werder Bremen, noch einen Kaffee trinken gehen wollte. Die Jungs waren platt vom harten Training, dennoch war Robert gut drauf, ließ sich auf die Späße seines Teamkollegen Marco Friedl ein.

So betraten sie gut gelaunt das Lokal und waren dabei nicht gerade leise. Die Jungs lachten ausgelassen, fragten dann nach einem freien Tisch, nur zwei Reihen entfernt von dem von Lisa und Emma. Die beiden hatten die Männer ebenfalls schon bemerkt, wenig beeindruckt glitt Lisas Blick über jeden der Jungs. „Sind das Spieler von Werder?", kam die Frage ihrer besten Freundin, die sich ziemlich offensichtlich zu dem Tisch von ihnen umgedreht hatte, um diese zu beobachten.

Gleichgültig zuckte Lisa mit den Schultern. Mit Fußball hatte sie noch nie viel am Hut gehabt, doch die Trikots, die wenige von ihnen trugen, erkannte selbst sie als Fußballtrikots. In dem Moment setzte sich Robert auf den einen Stuhl, und als hätte er Lisas Blick gespürt schaute er sie direkt an. Für einen Augenblick schlug ihr Herz höher, sein Blick blieb starr auf sie gerichtet, war ihr aber keinesfalls unangenehm. Erst, als Robert von Thomas Delaney angetippt wurde, damit dieser ihm die Getränkekarte in die Hand drücken konnte, brach der Blickkontakt ab.

Etwas irritiert konzentrierte sich Lisa wieder auf Emma, welche gerade etwas über ihre gewöhnungsbedürftigen Mitbewohner in der WG erzählte. Und auch wenn sie sich komplett der Unterhaltung und dem Nachmittag konzentrierte spürte sie dennoch, wie der eine Spieler sie zwischendurch beobachtete. Mit ein wenig Unbehagen sah sie zu ihm herüber und sah ihn leicht grinsen, woraufhin sie schnell wegsah. Das Letzte, was sie jetzt brauchte, war ein Flirt mit einem Bundesligaprofi. Falls er denn wirklich einer war.

„Ich bin eben auf Toilette.", teilte die Blondine Lisa mit und ließ sie nach ihrem verstehenden Nicken alleine am Tisch sitzen. Ohne es zu beabsichtigen sah sie wieder zu dem Tisch mit den Jungs und merkte, wie sich der Mann, mit dem sie einige Blicke getauscht hatte, erhob. Nervös holte sie ihr Handy heraus und checkte ihre Nachrichten, um bloß nicht hochzusehen, wurde allerdings dazu gezwungen, als Robert vor ihrem Tisch stehen blieb und sie schmunzelnd betrachtete.

„Hey, darf ich mich kurz setzen?", kam es von ihm, seine tiefe Stimme ließ ihre Nackenhaare aufstellen. Unbehaglich konnte sie nicht anders als zu nicken, woraufhin er Emmas Platz einnahm. Lächelnd scannte er kurz ihr Gesicht ab, begann dann zu reden. „Sorry, falls das komisch kommt, aber meine Kollegen und ich wollen gleich schon wieder weiter und ich würde mich zuhause ärgern, wenn ich dich nicht angesprochen hätte." Er kratzte sich seinen Mut zusammen, denn er sprach nicht jeden Tag fremde Frauen an.

Angespannt knetete er seine Hände unterm Tisch, sodass sie seine Nervosität nicht bemerkte. „Ich bin Robert.", meinte er dann, während Lisa nicht genau wusste, wohin die Unterhaltung führen sollte. Dennoch teilte sie ihm ihren Namen mit, wartete auf eine Reaktion von ihm. „Ähm...", stotterte er schon beinahe, er spürte, wie sein Blut in seine Wangen stieg. „Würdest du mir deine Nummer geben? Ich würde dich gerne mal auf einen Kaffee einladen, wenn du Lust hast."

Lisa war so überfordert wie lange nicht mehr. Wortlos sah sie ihn an, rechnete ihm hoch an, dass er sich getraut hatte sie zu fragen, denn bisher war sie nie einfach so irgendwo angesprochen worden, außer beim Feiern vielleicht. Trotzdem konnte sie sich nicht dazu überwinden zuzustimmen. „Sorry, aber momentan bin ich nicht an einem Date interessiert."

Doch genau diesen Satz bereute sie am Abend, als sie auf instagram unterwegs war und an den Mann aus dem Café dachte. Sie gab in die Suchleiste Werder Bremen ein und sah sich ein paar Bilder an, auf denen sie einige der Jungs erkannte, die mit Robert unterwegs gewesen waren. Ihre Suche ging weiter, und als sie dann auf das eine Foto klickte erkannte sie ihn sofort. Neugierig erwischte sie sich dabei, wie sie wieder auf ihrem Fingernagel kauen wollte vor Nervosität, ging dann auf sein Profil. Er hatte sie um ehrlich zu sein vom ersten Moment an umgehauen. Aber das würde sie niemals zugeben.

Auch Robert dachte noch über das nach, was an dem Tag im Café passiert war. Er hatte mit vielem gerechnet aber nicht damit, dass sie ihm eine Abfuhr erteilen würde. Auf irgendeine Weise hat ihn das mitgenommen, doch ihm war klar, dass er so einfach nicht aufgeben würde. Wenn er dieses Mädchen nochmal sehen würde würde er versuchen ein Gespräch aufzubauen. Vielleicht war sie einfach etwas zurückhaltender und brauchte ein bisschen, bevor sie ihm trauen konnte.

Selbst eine Woche später dachte Lisa noch darüber nach, wie sie Robert einen Korb gegeben hatte. Deswegen kam der Zufall gerade richtig, als sie hinter ihm in der Schlange für ein Parkticket stand. Innerlich betete sie dennoch, dass er sich nicht umdrehen würde, doch es war klar, dass er sie so oder so bemerken würde. Nervös fuhr sie sich durch die lang gewordenen Haare, versuchte so oft wie möglich nach unten zu sehen. Doch als er sein Ticket gezogen hatte und es gerade zu seinem Wagen bringen wollte erkannte er sie.

„Lisa." Sein Herz schlug höher. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht, dass er sie genau hier wiedersah. Sie wirkte unsicher, kratzte sich unsicher am Arm. „Hey.", begrüßte sie ihn einfach, wusste nicht genau, was sie sagen sollte. Robert ärgerte sich in dem Moment, dass er sich heute Morgen nicht um seine Haare gekümmert hatte, denn er sah aus wie ein gerupftes Hühnchen. Überrascht, wie nervös sie ihn machte, schaute er ihr in die Augen.

„Was machst du hier?", fragte er sie und ohrfeigte sich innerlich für seine dumme Frage. Doch sie grinste zu seiner Verwunderung. Lisa merkte genau was für eine Wirkung sie auf Robert hatte und fing an sich auf ihn einzulassen. „Ich war eine Freundin besuchen und wollte jetzt langsam nach Hause. Und du?" – „Ich wollte ein bisschen durch die Stadt laufen, einfach, um mal rauszukommen."

Daraufhin nickte sie einfach. Der Bremer hatte den Satz einige Sekunden auf der Zunge, bevor er sich einen Ruck gab und sie wirklich aussprach. „Also wenn du nichts mehr vor hast kannst du gerne mitkommen. Ich würde mich freuen." Er hakte nach und es war ihm unangenehm, aber er hatte sich schließlich geschworen sie erneut anzusprechen, sobald er ihr wieder begegnen würde. Und jetzt stand sie vor ihm und nickte zustimmend, womit er s gar nicht gerechnet hatte. Sein Lächeln konnte er sich nicht verkneifen.

So ließ sie sich auf ihn ein und begleitete ihn in die Stadt, wo die Beiden zwei schöne Stunden miteinander verbrachten. Auf dem einen Nachmittag folgte ein weiterer, und irgendwann wurde den beiden klar worauf die ganzen Dates hinausführen würden. Nach etwa einem Monat war sie wieder bei ihm zuhause, beide lagen auf seinem Bett, sie lag dabei auf seinem Bauch, und sahen nachdenklich, aber glücklich an die Decke.

„Darf ich dich was fragen?" Die Frage brannte ihm schon seit Anfang an unter den Fingern. Fragend sah sie ihn an, also fuhr er fort. „Warum hast du mich damals im Café, als ich dich das erste Mal angesprochen hab, abblitzen lassen?" Sie seufzte, fühlte sich zu dem Moment zurückversetzt. Mittlerweile konnte sie mit ihm über alles reden, war also ehrlich. „Ich glaube mich hat es etwas verunsichert, dass du den Mut hattest mich anzusprechen, trotzdem du mit deinen Teamkollegen da warst."

Ihr Blick glitt hoch, suchte Augenkontakt mit ihm. Und während er sie streichelte, fing sie an zu lächeln. „Aber ich bin froh, dass du es ein zweites Mal versucht und um mich gekämpft hast." Und dann neigte sie sich so, dass sie ihn küssen konnte. Gott, was hätte sie verpasst, wenn sie ihn nicht ein zweites Mal getroffen hätte...

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A|N

Hey @borussiacrew , hier ist dein Wunsch. Ist schon etwas her, dass du dir den Oneshot gewünscht hast, aber jetzt hab ich es geschafft ihn zu schreiben. Ich hab bis jetzt mega selten in der dritten Position (Er-/Sie-Erzähler) geschrieben, aber irgendwie hat mich das mal gereizt. Hoffe es gefällt dir ♥

Nächster OneShot: Marco Friedl x @Wolkentraeumerin


Fußball OneShots - Auf Wunsch [pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt