24| Marco Reus x Benedikt Höwedes
"Every night on the town, going out all the time
And I'm tryna take you down, only thing on my mind"[Let's Get Lost, G-Eazy feat. Devon Baldwin]
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„Zwischendurch hatte ich echt Angst, dass er es vielleicht doch schaffen würde, aber dann rannte er los, sprang und kam noch nicht mal ansatzweise so weit wie wir gewettet haben." Der Blonde am anderen Ende der Leitung lachte ausgiebig, bekam sich gar nicht mehr ein. Ich stellte mir vor, wie er sich schon die Tränen wegwischen musste, welche er manchmal bekam, sobald er einen Lachanfall hatte. „Und joa, dann musste er uns ein Abendessen ausgeben. Hat sich also gelohnt mal was zu wagen."
„Das klingt, als hättet ihr Spaß gehabt.", mutmaßte ich lächelnd und klemmte mir dann das Handy zwischen Schulter und Ohr, um mir einen Apfel zu schälen. Geschickt nahm ich mir das Messer und schnitt das Obst in acht Teile, während ich Marco weiter zuhörte. „Oh ja, das hatten wir auf jeden Fall. Daran sieht man, dass wir einen super Zusammenhalt in der Mannschaft haben, denn nicht Jeder versteht sich abseits des Platzes so gut mit seinen Kollegen." Daraufhin nickte ich, bis mir einfiel, dass er das gar nicht sehen konnte.
Marco seufzte, dann schwiegen wir beide kurz. Auch wenn er in einem komplett anderen Land saß wusste ich genau, wie er gerade auf dem Bett saß und dass er jetzt nachdachte. Es war unglaublich, wie gut man eine Person innerhalb von ein paar Jahren kennen konnte, denn ihn kannte ich wirklich in- und auswendig. Von der Zeit damals, wo wir nur eine Stadt weiter vom jeweils anderen weggewohnt haben, hatte ich viel gelernt, und ich musste zugeben, dass ich das vermisste. Immer, wenn ich an den Anfang unserer Beziehung dachte und wie einfach alles war bekam ich Heimweh.
„Ich vermisse dich.", wisperte auch Marco jetzt in den Hörer, und augenblicklich presste ich meine Lippen aufeinander. Unsere Beziehung war einfach nicht mehr dasselbe, seitdem ich für Juventus spielte. Wir hatten uns vor meinem Wechsel versprochen, dass wir die Fernbeziehung hinbekommen würden, doch in der Realität gestaltete sich die Sache viel schwieriger als gedacht. Wir waren beide bei erfolgreichen Vereinen unter Vertag, mussten dementsprechend viel trainieren und auch viel durch Land oder gar durch Europa reisen. Und dass ich Marco das letzte Mal getroffen hatte, war schon wieder drei Monate her.
„Sag das nicht.", sagte ich traurig, sehnte mich nach einer Umarmung von ihm. Nach sechs Jahren Beziehung war es echt schwer zu sagen, dass ich ohne Marco leben konnte, denn wir haben seither unser Leben gemeinsam gestaltet. Wir hatten dieselben Freunde, dieselben Angewohnheiten und ja, Marco lebte sogar noch in dem Haus, in dem wir bis vor einem Jahr gemeinsam gewohnt hatten. Bis ich auf Schalke ein paar Schwierigkeiten bekommen habe und voreilig gehandelt habe. Und genau da setzte mein Plan ein.
Marco wusste genauso wenig wie die Medien darüber, doch alle anderen waren aufgeklärt. Ich würde nach nur einem Jahr in Italien zurück zu dem Verein wechseln, an dem mein Herz immer noch hing. Tedesco und ich haben uns lange unterhalten und sind zu dem Entschluss gekommen, dass ich eine zweite Chance verdient habe, und deswegen würde ich in zwei Tagen wieder bei Marco in Bochum wohnen.
„Ich freue mich schon, wenn ich dich mal wiedersehen kann. Kannst du nicht spontan mal vorbeikommen?" Er klang fast so als würde er schmollen, weswegen ich schmunzeln musste. Marco war mein Ein und Alles, meine große Liebe. Wenn ich daran dachte übermorgen schon wieder bei ihm zu sein brachte mich das fast um den Verstand vor lauter Vorfreude. „Du kannst ja alles für mich bereitmachen und ich verspreche dir, dass ich so bald wie es geht zu dir fliege." Bald war dieses Mal früher als er es ahnte. Ich war schon jetzt gespannt die Überraschung in seinem Gesicht zu sehen, wenn ich mit meinen Klamotten wieder vor unserem Haus stehen würde.
„Für dich war durchgängig alles bereit, ich habe nie irgendetwas weggeräumt oder so, was dir gehört." Und alleine diese Aussage ließ mein Herz Salto springen. Mir war nie bewusst gewesen, dass er meine Sachen immer noch dort stehen gelassen hatte, wo sie bei meiner Abreise vor einem Jahr noch gestanden hatten. „Dann lässt sich das einrichten.", grinste ich vor mich hin, hatte einen leicht flirtenden Unterton, welchen Marco bestimmt erkannte.
„Hör mal, ich muss jetzt auflegen.", teilte er mir mit einem traurigen Unterton in der Stimme mit. „Halt dir übermorgen gegen 14 Uhr fei. Dann können wir mal wieder skypen." In Wahrheit war das der Zeitpunkt, in dem ich ungefähr vor unserem Haus stehen würde und ihn überraschen wollte. Der Gedanke daran machte mich ganz hibbelig. Ich hatte es selber noch nicht so ganz realisiert, dass ich mein altes Leben wiederbekommen würde. In Marcos Armen einschlafen, neben Marco aufwachen und mit ihm meine freie Zeit verbringen. Nach mehr verlangte mein Herz nicht.
„Das lässt sich einrichten.", kopierte er frech meine Aussage von gerade, woraufhin wir beide lachten. „Ich liebe dich, bis dann.", verabschiedete ich mich von ihm und legte auf. Schließlich musste ich noch einige Dinge einpacken, bevor es wieder nach Hause ging. Die Möbel würden an den Nachmieter weitergegeben werden, denn ich hatte in Bochum alles, was ich brauchte. Die Klamotten und einige persönliche Gegenstände packte ich in drei getrennte, große Koffer.
Und dann ruhte ich mich aus. Den letzten Tag in Turin verbrachte ich damit mich von meinen neu gewonnenen Freunden zu verabschieden und noch einmal durch die Stadt zu laufen. Die Zeit in Italien hatte mich weiterentwickelt, ich fühlte mich nun reifer und bereit, um mit Schalke, dem Verein, dem ich so viel zu verdanken hatte, erfolgreich zu spielen. Den ganzen Tag über war ich mit dem Kopf aber schon wieder zurück bei Marco, ich konnte es kaum abwarten wieder nach Hause zu kommen.
Als der Tag dann gekommen war und ich schon am Bahnhof in Bochum stand, um die Straßenbahn zu unserem Haus zu nehmen, kribbelte meine komplette Haut vor Aufregung. Um Punkt 14:00 war ich dann bloß einen Block von meinem Ziel entfernt und öffnete wie versprochen Skype auf meinem Handy. Ein wenig später erschien Marcos schönes Gesicht auf dem Bildschirm und ich konnte mir mein Grinsen nicht verkneifen.
„Naaaaaa.", begrüßte ich ihn, bedacht darauf mehr mein Gesicht zu filmen als die Straße hinter mir, bevor er etwas erkannte. „Bist du unterwegs?", kam es sofort fragend von ihm, während er mich mit all dieser Liebe anlächelte, mit der er mich täglich bereicherte. „Ich muss noch was besorgen.", flunkerte ich. Doch das Timing war perfekt, denn in dem Moment blieb ich vor dem Haus stehen, schaute einmal hoch und grinste wie ein Honigkuchenpferd.
„Kann es sein, dass es gerade bei dir geklingelt hat?", fragte ich ihn schmunzelnd, woraufhin mein Freund fragend Richtung Haustür sah und verwirrt wirkte. „Nein, warum-" Und dann traute ich mich und drückte auf die Klingel, konnte mir meine Freude nur schwer verkneifen. Mein gesamter Körper war vollgepumpt mit Adrenalin und Glücksgefühlen, als er mich entgeistert ansah, dann aufstand und Richtung Tür ging. Gespannt ließ ich mein Handy sinken, verfolgte aufgeregt, wie sich Marco der Tür näherte. Dann hielt ich den Atem an.
Die Haustür öffnete sich langsam und ein irritiert blickender Marco stand vor mir. Unsere Blicke trafen sich, und dann konnte ich nicht anders als so breit zu Lächeln wie lange nicht mehr. „Überraschung.", meinte ich mit ausgebreiteten Armen, während er mich überrascht und extrem überfordert ansah. Doch dann schien er zu verstehen, was das Ganze zu bedeutet hatte, und stieß mich fast von der Treppe, als er mich kräftig umarmte und ein paar einzelne Tränen vergoss.
Und dann spürte ich endlich wieder seine Lippen auf meinen.
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A|N
Momentan komme ich wieder kaum zum Schreiben. Ich hoffe das ändert sich bald wieder :/
@Elekgirl, ich hoffe dir gefällt der Oneshot :3 Ich hab erst überlegt die Rivalität zwischen Schalke und Dortmund einzubauen, aber dann fand ich diese Möglichkeit doch besser.
Noch Wünsche? Ich nehme Pairings an, solange ihr euch vorher noch nichts gewünscht habt. Sonst komme ich bei meinen anderen Storys nicht weiter mit dem Schreiben, wenn ich hier so viel Arbeit reinsetze :)
Schönes Wochenende ihr Lieben! Seid ihr schon heiß auf das Derby? x
Nächster Oneshot: Maximilian Philipp x
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Fußball OneShots - Auf Wunsch [pausiert]
RandomIhr nennt mir zwei Personen (mind. einen Fußballspieler), ich erstelle euch einen OneShot! Ob boyxboy oder boyxgirl ist egal!