23| Isabell (@BvBLoverin) x Roman Bürki
"But it's alright if these are your worst times
You know you're good
You're good"[Gold, EDEN]
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Wieder einmal kam er aus dem Spielertrakt, mit gesunkenem Kopf und schlechter Laune. Er beachtete mich noch nicht mal wirklich, noch nicht einmal, als ich direkt vor ihm stand, sein Gesicht umfasste und ihn küsste. Roman war niedergeschlagen, wie in letzter Zeit zu oft. Und ich wusste immer noch nicht, was ich am besten sagen oder machen konnte, dass er seine Selbstzweifel loswurde.
Mir tat es leid ihn so zu sehen. Seiner Meinung nach war er momentan in echt schlechter Form und das ließ sich auf seine Laune und sein Selbstwertgefühl aus. Nachdem es jetzt wenige Spiele gab, in denen er etwas gepatzt hat, schien gar nichts mehr zu laufen für ihn, und zum Überfluss nahm er sich die Kritiken der Sportjournalisten und wichtigen Zeitungen zu sehr zu Herzen. Das bewirkte nur, dass er noch tiefer in Frustration versank, als er es vorher schon war.
„Hey.", begrüßte ich ihn mit einem aufmunternden Lächeln, und er murmelte schlecht gelaunt. „Hi. Lass uns zum Wagen." Sofort schulterte er seine Sporttasche und lief bestimmend Richtung Parkplatz, während ich kurz zu zwei seiner Mannschaftskollegen sah und ihnen ein Schulterzucken zeigte. „Versuch du ihm mal Mut zu geben, auf dich hört er am meisten. Von uns lässt er sich nichts sagen.", meinte Nuri Sahin nur, klopfte André Schürrle dann auf die Schulter und verschwand mit ihm wieder in der Mannschaftskabine. Ich, als Spielerfrau, folgte meinem Freund zwingend und ließ mich auf dem Fahrersitz nieder, von ihm kam nur ein Brummen.
Roman war leider ein Sturkopf und steigerte sich manchmal in Situationen hinein, so wie gerade. Dortmund hatte erneut verloren, und er gab sich vermutlich wieder die Schuld dafür, weil ihm in zwei vorherigen Spielen mal ein Ball entsprungen war. Aber jetzt, wo er neben mir saß und mit verschränkten Armen beobachtete, wie wir uns vom Borussia Park entfernten, bekam ich eine Idee, um ihn aufzuheitern. Ohne ihm etwas zu sagen bog ich etwas zu früh ab, nur um vor einem Supermarkt zu halten.
„Kommst du mit rein? Ich muss noch was besorgen?" Seufzend stand er auf, wahrscheinlich mir zuliebe, und ließ zu, dass ich seine Hand nahm und mit ihm in den Laden ging. Dort steuerte ich sofort auf das Eisregal zu, hatte dabei genau im Kopf, wie sehr der Dunkelhaarige das teure Ben & Jerry's Eis mochte. Als ihm klar wurde, was ich vorhatte, seufzte er erneut.
„Hmm, Cookie Dough oder Peanut Butter Cup?", tat ich auf nachdenklich und hielt ihm dann zwei Sorten unter die Nase, woraufhin er den Kopf schüttelte. „Ich will kein Eis.", brummte er total in seiner schlechten Laune versunken und steckte seine Hände in die Hosentaschen. Ohne auf ihn zu hören schnappte ich mir beide Becher zweimal. „Also beides, gut.", schmunzelte ich und bezahlte das Eis dann schnell. An der Kasse warteten wir kurz, bis die Frau vor uns fertig bezahlt hatte.
„Was hast du vor?", fragte Roman mich dann interessiert, woraufhin ich ihn nur anlächelte. „Du darfst heute Abend mal Frust schieben. Mit Eis, 'nem Film und was du sonst noch haben willst.", erklärte ich ihm, woraufhin er nur brummte. Grinsend lehnte ich mich an ihn, legte meine Hände an seine Seite und küsste seine Wange. „Stinkstiefel.", provozierte ich ihn liebevoll, beeilte mich dann, damit wir uns zuhause darüber unterhalten konnten, wie er sich fühlte. Mir hat es bis jetzt jedes Mal geholfen über meine Gedanken zu sprechen und vielleicht öffnete sich Roman ja heute etwas, anstatt seine Sorgen in sich reinzufressen.
Zuhause angekommen verschwand er erst einmal im Schlafzimmer, ich ließ ihn in Ruhe und setzte mich vor die Nachrichten, die gerade im Fernsehen liefen. Nach ein paar Minuten gesellte er sich umgezogen dazu, setzte sich mit etwas Abstand neben mich. Ich wusste nicht wie er darauf reagieren würde, rückte trotzdem die letzten Meter zu ihm heran und kuschelte mich an seine Schulter, um ihm meine Zuneigung zu zeigen.
Roman schien etwas angespannt zu sein, doch von Minute zu Minute merkte ich, wie er sich lockerte. Wir sahen weiter irgendeine Doku über Tsunamis im Fernsehen, da wir beide zu faul waren, um umzuschalten. Doch das machte nichts, und als ich merkte, wie er mich ansah, schaute ich hoch zu ihm und erwischte ihn tatsächlich dabei, wie er lächelte. „Wo bleibt unser Eis?", hauchte er mir entgegen, und sofort verstand ich, dass er jetzt bereit war zu reden. Das Ganze war besser abgelaufen als gedacht, er hatte auch schon Abende gehabt, an denen er mich ignorierend im Schlafzimmer verschwunden war nach einem miesen Spiel und sich im Bett versteckt hatte.
Lächelnd und mit Hoffnung stand ich auf, kam mit zwei Eisbechern und Löffeln wieder, welche er dankend entgegennahm. Ich winkelte meine Beine an, setzte mich so hin, dass ich ihn ansehen konnte und nahm dann einen Löffel. Sein Blick begegnete meinen, dann grinste er ertappt und starrte auf seinen Eisbecher. „Erzählst du mir, wie es dir geht und was dir im Moment so Sorgen bereitet?", fragte ich ihn dann, da ich glaubte den richtigen Moment abgewartet zu haben.
Der Schweizer Torwart stocherte nachdenklich in seinem Eis herum, und ihn so unzufrieden zu sehen tat mir weh. Ich wolle ihn unbedingt unterstützen und dass er sich immer auf mich verlassen konnte. Das wusste er scheinbar auch, also begann er zu reden. „Mich macht das alles fertig. Momentan hab ich jede Woche ein schlechtes Spiel und dann wird immer wieder auf mich rumgehackt von den Medien. Das kotzt mich an, um genau zu sein."
Missmutig sah ich ihn an, legte meinen Becher aus der Hand, da ich unser Gespräch jetzt erst hinter uns bringen wollte. „Aber du trägst ja nicht die Schuld dafür, dass Dortmund im Moment nicht gut spielt." – „Genau genommen trag ich aber einen großen Teil dazu bei. Mir entspringen selbst einfache Bälle und da bekommt man das Gefühl, dass man nicht genug ist. Dass keiner mich unterstützt und an mir glaubt." Er war noch nie die Person gewesen, die alles Negative gut abschirmen konnte, damit er die Kritik nicht an ihn heranließ. Im Gegenteil, er nimmt sich alles, was über ihn gesagt oder geschrieben wird, zu Herzen und lässt es an seinem Selbstwertgefühl nagen. Und genau da lag das Problem.
„Ok, Schatz. Nimm dir das bitte ernst, was ich jetzt sage.", meinte ich schwer atmend, änderte dann kurz meine Sitzposition. „Ich glaube an dich. Dass dich keiner unterstützt bildest du dir im Moment nur ein. Das Leben besteht aus Höhen und Tiefen und du hast vielleicht das Gefühl, dass momentan alles schief läuft, aber das stimmt nicht. Das Wichtigste ist nur, dass du selber auch an dich glaubst. Und ich glaube es wäre das Beste, wenn du deine Gedanken mal freien Lauf lässt und mir alles erzählst, was du in dich reinfrisst. Das wird helfen, vertrau mir."
Also begann er sich auszusprechen. Eine ganze Stunde lang redete er sich vor mir die Seele aus dem Leib und ich konnte sehen, wie sehr ihn das erleichterte. Er wirkte befreiter von seinem Frust, und dass ich ihm half wieder positiver zu denken gab auch mir ein gutes Gefühl. Der Abend endete damit, dass er neben mir eingeschlafen war, völlig fertig von den Erlebnissen der letzten Wochen. Doch ich wusste, dass es morgen ganz anders aussehen würde. Und das ließ auch mich beruhigt schlafen. Roman ging es besser, also auch mir.
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A|N
Merkt euch den 1. April. Am Ostersonntag werde ich den Prolog von dem dritten Teil von 'FLAWS' hochladen. Freue mich schon endlich das Projekt hochladen zu können, wo ich so lange für gebraucht habe, bis ich mich wieder aufraffen konnte, um die Story zwischen Mina, Max und Leon zuende zu schreiben :')
Für die OneShots gilt das Übliche: Ich nehme Wünsche von Euch an, wenn ihr euch bisher noch nichts gewünscht habt. Das Buch ist eher ein Extraprojekt, jetzt möchte ich mich wieder mehr auf andere Storys konzentrieren. Trotzdem werde ich jede zweite Woche, meistens Freitags, einen neuen Shot hochladen :D
Nächster OneShot: Höwedes x Reus (Elekgirl)
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Fußball OneShots - Auf Wunsch [pausiert]
RandomIhr nennt mir zwei Personen (mind. einen Fußballspieler), ich erstelle euch einen OneShot! Ob boyxboy oder boyxgirl ist egal!