20| Caro x Leon Goretzka [Part II]

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20| Caro (EchteLiebeDO) x Leon Goretzka [Fortsetzung]

"I been hurt, I seen the scar tissue
If I showed you, would you run away?
Do I gotta hide 'em for you to wanna stay?
Do I, even need you? Should I leave you?
Do I, gotta be you, just to please you?
Do I, say I'm all good, when I bleed you
Through my, heart? Quit tearin' mine apart"

[At My Best, Machine Gun Kelly feat. Hailee Steinfeld]

***


Ich war in Trance, bekam gar nicht mehr wirklich mit was genau im Fernsehen passierte. Meine Augen wurden immer schwerer, mein Kopf war schon längst in den Sofakissen versunken. Auf einmal klingelte ich es. Und ohne groß darüber nachzudenken stand ich wehmütig auf, trauerte dem mittlerweile warmen Platz auf dem Sofa hinterher, den ich hinterlassen hatte und schlürfte über den Parkettboden zur Tür. Der Anblick, den ich dann bekam, verschlug mir die Sprache.

Leon, mit einem entschuldigenden Blick und einer roten Rose in der Hand.

„Hi.", entgegnete er angespannt.

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„Oh Gott.", war in dem Moment meine einzige Reaktion. Da weinte ich mir den ganzen Abend die Seele aus dem Leib und gerade, wo ich mich wieder gefasst hatte stand er vor der Tür. Zumal mich das noch mehr verwirrte, als ich es wollte.

„Caro.", meinte er stockend, schien nervös zu sein. Die Geste war unglaublich süß, weswegen mein Herz mir wahrscheinlich so fest gegen die Brust hämmerte. Allerdings war das genau das, worüber ich mich bei Julian beschwert hatte. Dass wir uns immer stritten und danach so taten, als wäre nichts passiert. So lief einfach keine perfekte Beziehung, und ich war unzufrieden damit.

„Leon, nein.", stoppte ich ihn, fasste mir an die Schläfen. Hätte das nicht bis morgen warten können? Ich wollte ihn nicht schon wieder enttäuschen, und eine ruhige Nacht würde ich jetzt auch nicht mehr haben. „So läuft das einfach nicht mehr.", erklärte ich ihm klipp und klar, zeigte dabei auf ihn und die Rose. Er schien verwirrt zu sein, sah an sich herab und wollte sich dann sofort verteidigen, doch ich ließ ihn nicht.

„Was willst du? Dass wir uns vertragen und uns versprechen uns nicht mehr zu streiten? Das funktioniert doch eh nicht mehr." Ich klang ziemlich pessimistisch, aber es war die Wahrheit. Und auch wenn mir bewusst war, dass ich diesen Mann mehr als nur liebte, war das so nicht richtig. Ich war nicht unbedingt glücklich, denn was war das für eine Beziehung, wo wir uns die Hälfte der Zeit stritten und zankten?

Der Dunkelhaarige seufzte, schien zu verstehen, dass uns der nächste Disput bevorstand. Er kam ohne mich zu fragen rein, legte seine Rose ab und schloss die Tür. Dann versuchte er nach meiner Hand zu greifen, welche ich ihm schnell wieder entzog. „Lass das.", meinte ich mit leiser Stimme und drehte mich von ihm weg, verschränkte dann meine Arme vor der Brust. Er sollte ruhig merken wie sehr ich darunter litt, dass wir so oft Auseinandersetzungen hatten.

„Was soll ich denn sonst machen? Lass uns das klären.", versuchte er es nochmal, ihm war die Verzweiflung vermutlich deutlich ins Gesicht geschrieben, so wie er klang. Also drehte ich mich zu ihm um, mir lief jetzt die erste Träne die Wange herunter, so unwohl fürhlte ich mich in der Situation. Es war das Schlimmste Gefühl auf der Welt sich mit der Person zu streiten, die du über alles liebst und die dir so wichtig war. Da war immer die Angst ihn irgendwann wirklich mal zu verlieren.

„Du kannst doch nicht einfach hier auftauchen, einen auf Bachelor machen und dann glauben, dass ich dir jedes Mal wieder verzeihe. Irgendwann reißt auch mein Geduldsfaden.", schniefte ich überfordert. „Merkst du nicht, dass wir fast mehr streiten als dass wir irgendwas in Ruhe machen? Ich bekomme so kaum noch was von dem Leon mit, in den ich mich verliebt habe."

Ich sagte es auf die harte Weise, fing dann richtig an zu Weinen und ließ meiner Verzweiflung freien Lauf. In seinem Kopf schien es mächtig zu dampfen, um nach einer guten Lösung zu finden, denn er sah an mir vorbei, den Mund leicht geöffnet vor Schock. So hatte er sich den Abend bestimmt nicht vorgestellt. Leon zögerte, überbrückte dann aber die Distanz zwischen uns und nahm mich fest in seine Arme.

Ohne es groß verhindern zu können schlang ich meine Arme ebenfalls um ihn, klammerte mich schon fast an seine Schultern aus Angst ihn irgendwann für immer zu verlieren. Meine Tränen bahnten sich ihren Weg über meine Wangen und dann in sein Shirt, doch das schien ihn egal zu sein. Er wog mich in seinen Armen, legte beschützend seinen Kopf auf meinen, als könnte er mich dadurch von all meinen schlechten Gedanken abschotten.

„Shh", murmelte er mir zu, klang ganz ruhig. Dann löste er sich von mir, um mein Gesicht in seine Hände zu nehmen und mich ausgiebig zu betrachten. Seine Augen faszinierten mich, denn in ihnen waren gerade jegliche Emotionen zu lesen, die er in den letzten Wochen scheinbar unterdrückt hatte, um stark zu wirken. Überforderung, Frust, Angst und all die Gedanken, die er sich scheinbar im Stillen gemacht hatte. Mir war nicht bewusst gewesen wie sehr er sich um unsere Beziehung sorgen machte.

„Wenn ich dir hier und jetzt verspreche, dass wir unsere Uneinigkeiten ab jetzt anders lösen, glaubst du mir dann?", wisperte er mir zu, seine Stimme war nur ein leichter Hauch auf meinen Lippen, die sofort zu kribbeln begannen. Und hier stand ich, war wieder kurz davor alle meine Bedenken über Bord zu werfen, weil er diese Anziehungskraft besaß, die mir nun mehr als deutlich bewusst war. Seine Daumenkuppen strichen mir meine Wangen trocken, sein Blick lag dabei genau auf der Stelle, die er von meinen tränen befreite. Danach sah er wieder zu mir und verschlug mir den Atem. Er sah mich so intensiv an, dass ich nicht anders konnte.

Ich nickte vorsichtig, hob dann meine Arme und strich ihm über seine kurzen Bartstoppeln, während sich sein Mund zu einem Grinsen verzog. In dem Moment war ich wieder zuversichtlich, dass wir unsere Probleme gemeinsam packen würden, so wie immer, wenn wir uns nach einem Streit wieder versöhnten. Was schlussendlich daraus werden würde würde ich dann sehen, doch jetzt zählte nur er.

„Caro", hauchte er lächelnd, da stellte ich mich schon auf Zehenspitzen, um an seine Lippen zu kommen. Ich vereinte meinen Mund mit seinem, küsste ihn hart und auffordernd, und er erwiderte. Mein Freund seufzte, strich mir dann langsam über den Rücken, während ich meine Hände in seinen welligen Haaren vergrub, die in den letzten Tagen um einiges gewachsen waren. Es gab in dem Moment nichts anderes außer ihn für mich, und ich kümmerte mich kein bisschen um morgen.

Und so schliefen wir schließlich in meinem Bett ein, er hinter mir und beide mit angewinkelten Beinen. Sein Körper spendete mir Wärme, und ich kuschelte mich noch näher an seine Brust, in der Zeit streichelte seine eine Hand die Stelle unter meine Brust. Ich fühlte mich sicher, geborgen und... und glücklich.

***

A|N

Sorry Caro, auch dein Kapitel kommt verspätet. Dafür hast du dein Happy End bekommen, fällt mir bei Leon momentan immer schwer :D

Ich nehme unter den Kapiteln keine Wünsche mehr an!

Nächster Oneshot: Goreyer (leroy_s04)

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