22| Max Meyer x Niklas Stark

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22| Max Meyer x Niklas Stark

"It's breakin' me, losin' you
We were far from perfect
But we were worth it"

[So Far Away, Martin Garrix, David Guetta]

***

P.O.V. Niklas Stark

Es war hart. Mir konnte keiner sagen, dass es auch gute Seiten hatte, es war und blieb einfach hart.

Genau wusste ich noch nicht wie ich die ganze Sache anstellen sollte, doch ich wurde getrieben von meiner Wut, Trauer und Enttäuschung. Ich meine, war ich so ein mieser Kerl, dass ich es verdient hatte so belogen zu werden?

Es war Zufall gewesen, dass ich überhaupt davon Wind bekommen hatte. Sein Plan war von Anfang an gewesen, dass ich nichts, und damit meine ich wirklich gar nichts, erfahren sollte, dass er sich insgeheim mit seinem Mannschaftskollegen Leon Goretzka trifft. Aber mal ganz ehrlich, was hatte er erwartet? Sowas funktionierte doch nie.

Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, wo ich von meiner guten Freundin angeschrieben wurde. Ich weiß, ich sollte mich daraus halten, aber dann würde ich mich mies fühlen. hatte sie geschrieben. Direkt danach kam ein Screenshot von Leon und Max, mein Freund hatte dabei seine Hände in den hinteren Hosentaschen des Dunkelhaarigen vergraben und lehnte sich mehr als deutlich vor, um ihn zu küssen. Die Haltung war sehr intim, woraus ich in meinem Eifer automatisch geschlossen hatte, dass da mehr läuft.

Was dann wiederum hieß, dass er mich betrog.

Den restlichen Tag hatte ich mit meiner guten Freundin diskutiert, ob das Foto vielleicht Fake war oder dass der Blonde nur aussah wie Max. Dabei war mir insgeheim klar gewesen, dass ich mir nur irgendwelche Ausreden suchte, da ich nicht annehmen wollte, dass er mir fremd ging. Unsere Beziehung lief bis jetzt so gut, traumhaft. Doch das ließ mich extrem daran zweifeln, dass ich genug für ihn war.

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich hatte eine Nacht drüber geschlafen, wenn man nachdenklich im Bett liegen schlafen nennen konnte. Müde hatte ich abgewogen, was die beste Art war mit dem Schock umzugehen und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich mit so einer Person, die mich von vorne bis hinten anlog, nichts zu tun haben wollte. Ja, ich gab zu, dass ich auch für einen Moment überlegt hatte, ob ich mir einfach nichts anmerken sollte und warten sollte, bis er von alleine mit der Wahrheit ankam. Aber das war auch Schwachsinn und würde mich nur quälen.

Also hatte ich beschlossen das alles so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Ich hatte Max angerufen und ihn gefragt, ob ich vorbeikommen konnte und jetzt saß ich hier im Auto, umklammerte das Lenkrad so feste, dass meine Knochen weiß hervorstachen. Die Situation wünschte ich wirklich keinem, denn es war die reinste Qual. Ich liebte Max über alles, es würde mir mehr als schwer fallen mich von ihm zu trennen.

Aber das, was da scheinbar hinter meinem Rücken ablief, konnte und wollte ich nicht akzeptieren. Es würde mich nur zerstören weiter bei ihm zu bleiben mit dem Gedanken, dass da noch jemand anderes ist, vermutlich sogar eine Affäre.

Ich fuhr schnell über die Autobahn, wollte es einfach nur hinter mich bringen. Die Musik, die ich über Spotify laufen ließ, blendete ich komplett aus und konzentrierte mich nur darauf anzukommen und ihm zu sagen, wie ich mich fühlte. Ich wollte, dass er sah wie er mich verletzte, weil er was mit Leon hatte. Und dafür legte ich mir einige Sätze zurecht obwohl mir eigentlich klar war, dass ich schlussendlich eh das sagen würde, was in dem Moment in meinem Kopf schwirren würde.

Nach der langen Fahrt war ich endlich angekommen, hatte den Stress des Staus auf der Autobahn hinter mich gelassen und stieg aus, nahm den Autoschlüssel und stellte mich vor die Haustür. Dort musste ich erst einmal tief durchatmen, bevor ich mich dazu überwinden konnte zu klingeln. Selbst in dem Augenblick wusste ich noch nicht so ganz, wie ich das gleich anstellen wollte, doch der Fakt, dass ich mich mies fühlte brachte mich weiter vorwärts.

Mein Herz schlug fünfmal so schnell wie normal, stockend schnappte ich nach Luft, als Jener die Tür öffnete und mich unschuldig anlächelte. Es schien alles wie immer zu sein, wenn wir uns begrüßten, ich sah ihn an und war hin und weg von ihm, jedes verdammte mal. Es würde weh tun mich von ihm zu trennen, aber es war das Beste. So würde mir einiges erspart bleiben.

„Hey.", grinste der Blonde mich schmunzelnd an, ließ mich dann eintreten und schloss die Tür. Nervös und unter Spannung legte ich meine Jacke ab, drehte mich dann entschlossen zu dem Blonden um. Doch womit ich nicht gerechnet hatte war, dass er den großen Schritt auf mich zumachte, mein Gesicht umfasste und mich gegen die Zimmertür drückte. Sein Mund traf auf meinen, bevor mein Körper auch nur irgendwie verstanden hatte was hier eigentlich passierte. Da spürte ich schon seine Zunge an meiner und für eine Millisekunde schmolz ich dahin, war kurz davor mich ein letztes Mal darauf einzulassen.

Fast, denn es war falsch. Mit einem Ruck schubste ich ihn von mir weg, sah seinen verwunderten Gesichtsausdruck und sein Unbehagen, als er sich durch die Haare fuhr, ohne Ahnung, was mit mir los war. „Was ist los?", fragte er mich zögernd, da platze mir der Kragen und ich fuhr ihn sauer an, ließ meiner Wut freien Lauf. „Was mit mir los ist? Was ist mit dir los? Küsst du jetzt jeden beliebigen Kerl so?"

„Was? Niklas, Ich-" Max schien nicht ganz zu verstehen, was ich hatte, doch ich unterbrach ihn mit einer Handbewegung und wollte selber erklären, warum ich so aufgebracht war. „Ich weiß das zwischen dir und Leon. Wie lange geht das mit ihm schon?", brachte ich ruhig heraus, meine Hände waren allerdings zu Fäusten geballt, da ich mich so anspannte. Seine Reaktion spiegelte puren Scham wieder, ihm schien es mehr als unangenehm zu sein, dass ich es auf die Art und Weise erfahren habe und nicht durch ihn.

Er antwortete nicht, also fragte ich nochmal. „Wie lange geht das schon, huh?", dieses Mal etwas fordernder. Max zuckte schuldig zusammen, sah mir nicht mehr in die Augen. „Zwei Monate.", wisperte er unterlegen, schaute mich dann wieder an. „Aber Niklas. Ich schwöre dir, dass ich dich mehr liebe." Die Ausrede war schwachsinnig fand ich, ich fühlte mich einfach hintergangen. Zwei Monate waren nicht wenig fand ich. „Und wieso dann der Scheiß?", hakte ich wütend nach, denn ich verstand es einfach nicht. Hatte ich irgendwas falsch gemacht? Hatte ich ihn gelangweilt?

Darauf schien er selber keine Antwort zu haben. Wir standen immer noch im Eingangsbereich, die Spannung im Raum war nicht auszuhalten. Und da ich wusste, dass eine weitere Diskussion mich nicht besser fühlen lassen würde, schnappte ich mir meine Jacke, während er immer noch voller Unbehagen dort stand und keine Erklärung hatte. „Ich bin enttäuscht, Max.", ließ ich ihn wissen. „Das war's dann wohl.", sprach ich den Grund aus, warum ich überhaupt erst hergefahren bin, sah ihn dann ein letztes Mal an. Die Verzweiflung stand ihm ins Gesicht geschrieben, traurig sah er mich mit seinen blauen Augen an, die sonst immer so schön gestrahlt hatten.

Ihn anzusehen tat weh, denn jetzt war klar, dass er nicht mehr meins war. Und auch wenn er mich betrogen hatte war es schwer zu vergessen, dass ich ihn liebte. Dass wir so viel miteinander erlebt haben, mir nie bewusst war wie glücklich ich mich hatte schätzen können. Nun, wo alles vorbei war, konnte ich nicht anders. Ich stürmte zum Auto, setzte mich auf den Fahrersitz und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Die Tränen, die ich vergoss, spiegelten wieder, dass mein Herz gebrochen wurde.

***

A|N

Heyho. Muss mal anmerken, dass ich nicht garantieren kann, dass ich jede Woche einen Oneshot hochlade. Habe mich wieder an andere Stories gesetzt, die für mich erst einmal im Vordergrund stehen. Hoffe ihr habt Verständnis dafür :')

Für den oneshot hatte ich so viele Songideen, hab mich schlussendlich für Martin Garrix entschieden. Passt nicht zu 100%, aber die Stimmung ist dieselbe.

Haut rein!

Nächster OneShot: Roman Bürki x @BvBLoverin

Fußball OneShots - Auf Wunsch [pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt