Prolog

7.7K 285 60
                                    

Bad Liar - Selena Gomez

Der kräftige Beat dröhnte in meinen Ohren, ließ den Boden unter mir vibrieren und ich spürte, wie mein Körper sich beinahe wie ferngesteuert bewegte. Meine geballte Konzentration galt den flüssigen und sicheren Bewegungen, welche das Resultat vieler harter Übungsstunden waren.

Ich blendete alles um mich herum aus, mein Körper nahm jeden einzelnen Basschlag auf und tanzte. Ich tanzte, frei von Gedanken, Sorgen und Problemen, alles, was ich tat, war tanzen.

Die Leidenschaft erfüllte mich, brachte mich beinahe zum Schweben. Gegen nichts auf der Welt würde ich diesen Moment eintauschen wollen.

Die Menge jubelte, als ich geschmeidig und elegant meine Jacke, die mit vielen, blauen, glitzernden Pailletten bestickt war, auszog und von mir warf.

Meine Hände fuhren wie selbständig über meinen Oberkörper, hinab zu meinem Hosenbund, wieder nach oben, während ich mich aufreizend bewegte.

Ich leckte mir über die Lippen, langsam wanderten meine Hände zum Saum des bauchfreien, engen Tops und mit einem Ruck zerriss ich es in der Mitte.

Ich sprang von der Bühne, hinab in die grölende Menge und setzte mich auf den Schoß eines Mannes.

Ich biss mir auf die Unterlippe, meine Hände wanderten über seinen Körper, während ich mich weiter zur Musik bewegte. Seine Augen verdunkelten sich, während ich das altbekannte Gefühl von Dollarnoten in meinem BH spürte.

Schließlich stand ich auf und bewegte mich lasziv vor meinen Zuschauern. Viele kannte ich von früheren Auftritten, manche waren auch komplett neu.

Mein nächstes Ziel war ein Mann, vielleicht etwas älter als ich selbst, den ich hier noch nie gesehen hatte.

Er saß lässig auf seinem Stuhl, sah zu mir auf, als ich vor ihm stand und mich bewegte. Mittlerweile hatte das Lied gewechselt, doch der Bass tönte immer noch laut durch den Raum und ließ die Flüssigkeiten in den Gläsern auf dem Tisch erbeben.

Mein Oberkörper bewegte sich, meine Hände fuhren wie immer über den Körper des Mannes, in seine Haare. Die selbe Show wie immer, doch etwas war anders. Er war anders.

Statt wie alle auf meine Brüste zu starren, und lüstern zu grinsen, sah er mir in die Augen. Starr und direkt, mit diesem fesselnden Goldton, was mich ablenkte und etwas tun ließ, was ich nie hätte machen dürfen.

Ich küsste ihn. Auf die Lippen. Und brach somit die oberste Regel in unserem Club.

Küsse niemals einen Zuschauer. Niemals. Fuck.

Soulstriptease| ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt