Ein Pub & das Ding mit dem Dreier

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• Karma - Years & Years - Palo Santo •
Kapitel 23

Zufrieden zählte ich die Dollarnoten in meinen Händen. Genau 240$ hatte ich heute bei meinem Auftritt verdient. Nicht nur des Geldes wegen, sondern auch, weil das Bewegen und Ausziehen zu kräftigen Bässen meine größte Leidenschaft war, hatte ich das Strippen im Krankenhaus sehr vermisst.

Umso mehr freute ich mich, dass ich scheinbar nichts verlernt hatte, denn mein Publikum war begeistert wie nie zuvor. Was allerdings auch an der Tatsache liegen konnte, dass ich endlich überhaupt wieder auftrat.

„Ordentlich Kohle hast du da. Mein Ego ist gekränkt." Nick legte mir einen Arm um die Schultern und blickte auf die Scheine, die ich in meinen Händen hielt. „Weshalb?", fragte ich ihn. „Hast du nicht auch viel verdient?"

„Schau selbst." Nick zeigte auf ein Bündel Dollarnoten, welches auf der zerschlissenen Couch lag. „132$. Das ist gar nichts. Als du nicht da warst, habe ich über zweihundert Kröten verdient."

„Jetzt bin ich also wieder schuld." Ich verdrehte lachend die Augen.

„Lass den alten Grießgram. Der kommt nur nicht darauf klar, dass du zu sexy für diese Welt bist. " mischte Jayden sich in unser Gespräch ein und zwinkerte mir zu. Zufrieden lächelte ich. Nicht, dass ich so eingebildet war, aber die Tatsache, dass ich durch meinen Krankenhausaufenthalt offenbar nichts von meinem Aussehen eingebüßt hatte, beruhigte mich. Außerdem, freute sich nicht jede Frau darüber, wenn jemand sie als hübsch beziehungsweise sexy bezeichnete?

„Hahaha." erwiderte Nick trocken und entfernte sich beleidigt von uns. Ich sah mich nach Collin um. Nachdem wir nun alle Feierabend hatten, wollten wir noch gemeinsam einen Trinken gehen, bevor ich mich morgen meiner Mutter stellte. „Mut antrinken", nannte Collin es.

Ich entdeckte ihn in einer Ecke, wo er vor einem Spiegel stand und irgendetwas mit seinen Haaren machte. „Hey, Collin!" rief ich zu ihm hinüber, woraufhin er sich zu mir umdrehte. „Hast du es bald? Wir sind alle schon fertig." Der Mann sagte irgendetwas, was ich nicht verstand, bevor er sich zu uns gesellte. Wir schalteten die Lichter unseres Umkleide- und Aufenthaltsraumes aus und schlossen den Club ab. Zwar hätten wir auch hier etwas trinken können, doch es war bereits nach Mitternacht, um ein Uhr schlossen wir. Daher beschlossen wir, lediglich zu der kleinen Kneipe am anderen Ende der Straße zu gehen, von der ich wusste, dass sie bis in die frühen Morgenstunden geöffnet hatte.

Ich zupfte an meinem Ausschnitt herum, bevor wir den Pub betraten. Ein Schwall stickiger, nach altem Zigarettenrauch und billigen Parfums riechender Luft schwappte uns entgegen und ich brauche ein paar Sekunden, um mich daran zu gewöhnen. Gelächter und kaum mehr verständliche Trinksprüche drangen an meine Ohren und am Rande registrierte ich, wie Jack mir etwas mitteilen wollte.

„Was ist los?" schrie ich in sein Ohr, in der Hoffnung, dass er verstand, was ich gesagt hatte. „Die Gruppe da hinten starrt dich dauernd an. Schau mal, vielleicht ist jemand für dich dabei!" brüllte er zurück, doch seine Worte gingen in dem hier herrschenden Lärmpegel beinahe unter. Ich nickte, als Zeichen, dass ich ihn dennoch gehört hatte, und sah mich nach besagter Gruppe um. Tatsächlich entdeckte ich eine Gruppe von ziemlich jungen Männern. Ich schätzte die meisten von ihnen sogar auf jünger als ich, nur zwei Ältere waren dabei.

„Ich gehe mal zu denen rüber!" meinte ich zu meinen Freunden und stiefelte los. Grölend empfingen mich die Männer, als sie erkannten, dass ich auf sie zukam. Ich warf meine dunklen Haare in den Nacken, und blieb vor ihrem Tisch stehen. Es war kein Platz mehr frei, doch einer der älteren Männer mit schwarzen Haaren und hellen, blauen Augen sprach mich an.

„Komm, setz dich auf meinen Schoß." Ich lächelte. „Liebend gern!" antwortete ich und setzte mich. Augenblicklich schlang er eine Hand um meine Taille, wofür ich ihm dankbar war, denn sonst wäre ich ziemlich peinlich heruntergerutscht.

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