Heiße Polizisten & zerplatzte Träume

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Light it up - Major Lazer
Kapitel 2

Ich hatte mich noch nie geschämt, einem meiner Zuschauer öffentlich zu begegnen und von ihnen erkannt zu werden, denn schließlich war es ein Job, mein Job, der mir unendlich Spaß machte.

Doch diesmal war es anders. Es lag vermutlich daran, dass ich den Polizist vor mir geküsst hatte und ja, eben dass er der zuständige Beamte war, was die zerkratzen Autos anging.

„Wir werden sehen, was wir tun können, Mrs Mayer. Machen Sie sich keine Sorgen. Ihre Versicherung wird den Schaden sicherlich bezahlen." drangen die besänftigenden Worte des zweiten Polizisten zu uns herüber, der versuchte, meine Nachbarin zu beruhigen.

„Vorerst können Sie das Auto zwar nicht benutzen, aber die Kollegen der Spurensicherung sind bereits unterwegs. Bitte fassen sie nichts an."

Ich schnappte nach Luft, ebenso wie Mrs Mayer, meine Nachbarin.

„Aber ich muss zur Arbeit!" empörte sie sich, was ihr einige der anderen nachtaten.

Ich musste ebenfalls los, jedoch würde ich mir einfach ein Taxi rufen.

,,Und Sie? Müssen Sie auch in die Arbeit?" fragte mich der Polizist mit den goldenen Augen. Sie funkelten mich belustigt an.

,,Nein, aber in den Club."

,,Jetzt?" Natürlich jetzt, du Idiot. Ich nickte.

,,Steigen Sie ein, wir nehmen Sie mit. Müssen sowieso in die Richtung." bot mir der andere Polizist an, der es offenbar geschafft hatte, meine Nachbarn zu besänftigen.

Dankbar lächelte ich und stieg in das Polizeiauto. Als hätte ich etwas angestellt, schoss es mir durch den Kopf und ich grinste über diesen Gedanken.

Der Motor wurde angelassen und das Auto fing an, sich zu bewegen. Ich sah aus dem Fenster und betrachtete die vorbeiziehenden Büsche und Bäume.

Als der Streifenwagen vor dem No Limits hielt, bedankte ich mich höflich und stieg aus.

Ich erstarrte und drehte mich um, als ich die Stimme des Polizisten vernahm.

„Als Gegenleistung dafür will ich VIP-Karten für deine nächste Show." Frech zwinkerte er mir zu. „Gib sie einfach auf der Polizeiwache ab, für Officer Graham."

• • •

Ich konnte es nicht fassen. Ich verstand nicht, wieso ich das gerade wirklich tat. Ich könnte mich selbst schlagen für das, was ich gerade in Begriff war, zu tun.

Ich betrat das Polizeipräsidium. Und zwar um nichts anderes zu machen, als tatsächlich eine verdammte VIP-Karte für meinen nächsten Auftritt abzugeben.

„Hallo, wie kann ich Ihnen behilflich sein?" fragte mich eine junge Polizistin freundlich und ich atmete tief durch, während ich mich gedanktlich bereits dafür schlug, was ich als nächstes sagen würde.

„Das ist für Officer Graham." sagte ich und reichte der Frau den Umschlag mit der VIP-Karte. „Er weiß Bescheid."

„Matthew! Kommst du bitte? Hier ist etwas für dich!" schrie die Polizistin plötzlich durch das Gebäude, sodass ich erschrocken zusammenzuckte.

Kurz darauf sah ich, wie der Polizist mit den goldbraunen Augen, alias Officer Matthew Graham aus einem der Räume trat.

Unwillkürlich beschleunigte sich mein Herzschlag und ich hielt die Luft an, als er mich erkannte und mir zuzwinkerte.

Er nam der Frau den Umschlag ab, bedankte sich und trat nah an mich heran.

„Damit hätte ich nicht gerechnet. Aber ich werde natürlich kommen." hauchte er nah bei meinem Ohr und meine Nackenhaare stellten sich auf, als sein warmer Atem über meine Haut strich.

Leise hörte ich ihn lachen, spürte seine Finger über meinen Nacken streichen, dann war er verschwunden.

Ich stand noch einige Sekunden wie festgefroren da, bis ich mich schließlich wieder sammelte und die Stelle berührte, über die seine Finger gestrichen hatten.

Was machte dieser Polizist nur mit mir?

Ich reagierte doch sonst nicht so. Das war mir noch nie passiert und ich wusste, dass sich das schleunigst aufhören musste, wenn ich mich nicht Hals über Kopf in diesen Mann mit den goldenen Augen verlieben wollte.

Schnellen Schrittes verließ ich die Polizeiwache und stieg in mein glücklicherweise wieder frisch lackiertes Auto.

Auf dem Weg nach Hause hielt ich noch beim Bäcker an, um frisches Brot zu holen, denn ich war ziemlich unfähig, was Kochen anging.

Übermorgen war mein nächster Auftritt im Club und die Tatsache, dass Matthew da sein würde, ließ mein Herz vor Aufregung flattern, obwohl ich sonst nie nervös war.

Dies war das erste Mal und ich fühlte mich vierzehn Jahre in der Zeit zurückversetzt, als ich damals in der ersten Klasse bei einem Elternabend ein Theaterstück aufführen musste.

Es hatte darin geendet, dass ich von der Bühne gefallen war und den Rest des Abends geheult hatte, da mein Knie so weh tat.

Schauspielerische Fähigkeiten hatte ich noch nie besessen.

Kurz war ich abgelenkt, doch als ich abends mit einem Glas Wein auf der Couch saß, kehrten meine Gedanken wieder zu dem Polizisten zurück. Und zu meiner Show, bei der er dabei sein würde.

Verdammt, war ich aufgeregt.

•••
Sorry Leute, dass ich doch ein wenig länger gebraucht habe^^

Wie gefällt euch das Kapi?
Was denkt ihr, wie sich das zwischen Matthew und Chiara entwickeln wird??

Soulstriptease| ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt