Schwere Entscheidungen & ein Geistesblitz

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• Currency - Ivy Adara •
Kapitel 20

Matthew schwieg und blickte auf die den gräulichen Linoleumboden. Er wrang nervös seine Hände, dann sah er mir kurz in die Augen, bevor er im Zimmer umherschaute. Irgendetwas schien er mir nicht sagen zu wollen.

„Was ist denn?" fragte ich daher neugierig. „Und sieh mich an, wenn ich mit dir rede! Hast du denn gar keine Manieren?" Ich grinste trotz der eher angespannten Situation leicht.

„Naja, ich war nicht direkt bei dem Einsatz dabei. Ich war eigentlich nur für die Absperrung zuständig und dafür, deine Vitalfunktionen zu überprüfen. Den Krankenwagen hat mein Kollege Piet gerufen." Er rieb sich über den Nacken und blickte mich ein wenig scheu an.

Ich schmunzelte. „War da etwa dein Ego gekränkt, dass du nicht der Held warst, der mich gerettet hat?" neckte ich ihn.

„Möglicherweise..." Sein freches Zwinkern und der schelmische Gesichtsausdruck brachten mich zum Lachen und ich verdrehte meine Augen. Ich war froh über diese kurze Aufschiebung, denn ein Teil in mir hatte Angst vor dem, was Matthew mir erzählen würde.

Ich konnte mich daran erinnern, wie ich Liam zuletzt auf dem Parkplatz vor dem No Limits getroffen hatte und mich anschließend per Telefon um ein Treffen gebeten hatte. Was jedoch danach geschehen war, war wie ausradiert.

„Wir orteten dein Handy, nachdem du Collin die SMS geschickt hast." begann Matthew zu erzählen, doch ich unterbrach ihn gleich nach dem ersten Satz.

„Welche SMS?" wollte ich wissen und hoffte, dass sie mir Aufschluss darüber geben würde, was wirklich geschehen war.

„Du hast unzusammenhängende Wörter geschrieben und- Sekunde, ich habe ein Bild davon." Ungeduldig wartete ich ab, bis Matthew in seinem Smartphone das Bild gefunden hatte.

Ich geriet in Versuchung, über seine Schulter zu linsen, um zu sehen, welche Bilder er in seiner Galerie hatte, aber ich verbot es mir. Ich war schon lange kein Kind mehr, also sollte ich mich auch nicht so benehmen.

„Hier." Matthew reichte mir sein Smartphone und ich spähte neugierig auf das Bild.

Helena's Beruhigungsmittel Liam Hilfe

Plötzliche stürzten bruchstückhaft hunderte Erinnerungen auf mich ein, überfluteten mich wie eine riesige Welle. Ich keuchte auf, als mir plötzlich wieder einfiel, wie das Treffen gelaufen war.

„Was ist los? Hast du Schmerzen?" Erschrocken blickte Matthew mich an. Ich schüttelte leicht den Kopf, immer noch verwirrt von den vielen Erinnerungsfetzen.

„Ich erinnere mich an das Treffen. Ich wollte endgültig mit Liam und meiner Vergangenheit abschließen, also sagte ich zu. Als ich wieder gehen wollte, bat mich Liam dann plötzlich, doch noch einen Kaffee mit ihm zu trinken. Er schmeckte komisch und dann wurde ich so schläfrig. Ich ging aus dem Café und verstand dann irgendwie, was mit mir los war. Dann habe ich die SMS geschrieben. Danach ist alles dunkel."

Also hatte meine Mutter mich angelogen. Natürlich, sie hatte Liam immer sehr gerne gemocht und war auf seiner Seite gestanden, doch ihre Motive, weswegen sie mir vorhin etwas erzählt hatte, was nicht der Wahrheit entsprach, waren mir nicht klar.

Ob ich Matthew von dem Besuch meiner Mutter und ihren Behauptungen erzählen sollte?

Noch nicht, entschied ich. Er würde mir auch nicht helfen können und solange ich noch nicht ganz sicher war, was wirklich geschehen war, würde ich mich nur unnötig blamieren.

„Was hast du gesehen, bei dem Einsatz?"

„Liam versuchte, zu entkommen, als er bemerkte, dass die Polizei ihm folgte. Wir sperrten ihm den Weg ab und er gab Gas und raste auf die Streifenwägen zu, bevor er abrupt bremste. Er hatte wohl erkannt, dass sie nicht wegfahren würden. Liam wurde festgenommen. Ich sollte deine Vitalfunktionen überprüfen, Piet rief einen Krankenwagen. Du warst total weggetreten, dein Herz hat zu schnell geschlagen, doch du hast zu langsam geatmet."

Ich erschauderte, als ich seinem Bericht lauschte. Ich war sicher, dass diese Wirkungen nicht von einer Partydroge stammten.

„Ich dachte für einen kurzen Moment, du wärst tot, als du so blass und leblos in dem Auto saßt und ich keinen Puls spüren konnte. Nur die Gurte haben dich aufrecht gehalten. Laut den Ärzten kamen wir gerade noch rechtzeitig, denn die gemeinsame Einnahme von Phatrium und Ecstasy führt bei zu hoher Dosis zum komatösen Zustand oder Tod."

„Ich hätte so etwas nie genommen! Ich meine, Alkohol und Koffein, ja, aber ich habe nie solche Drogen wie Ecstasy genommen, schon gar nicht mit Gift gemischt!" rief ich aus.

Liam musste mir diese Mischung verabreicht haben, anders konnte es nicht sein. Sobald ich meine Mutter wieder sah, würde ich sie zur Rede stellen.

Ich seufzte und umklammerte mit einer Hand die Bettdecke, während ich mit der anderen durch meine Haare fuhr. Sicher sahen diese bereits aus, als hätte ein Eichhörnchen verzweifelt versucht, darin eine Nuss zu vergraben, so oft wie ich mit der Hand mittlerweile durch sie hindurchgefahren war.

Doch im Moment war das egal, es gab wesentlich wichtigeres.

Matthew warf einen Blick auf sein Handy und verzog genervt das Gesicht. „Sorry." entschuldigte er sich. „Aber ich muss in einer halben Stunde im Präsidium sein. Ich hoffe, ich konnte dir bei deinen Fragen weiterhelfen. Bevor du meinen wunderschönen Anblick zu sehr vermisst, kann ich morgen Vormittag gegen elf Uhr gerne vorbeikommen."

Der junge Polizist erhob sich und zupfte sein T-Shirt zurecht. „In ein paar Tagen werden ein paar Kollegen vorbeikommen und dich befragen. Am besten du sagst das, was du bist dahin weißt, es ist nicht schlimm, wenn du nicht alle Fragen beantworten kannst."

Er lächelte und wandte sich zum Gehen. An der Tür drehte er sich noch einmal um.

„Ich freue mich schon darauf, wenn du wieder ganz fit bist. Deine Auftritte und deinen heißen Körper vermisse ich wirklich." Er zwinkerte sein spezielles Matthew-Zwinkern und zog die Tür hinter sich zu.

Ich kicherte leise. Nein, meinen Vorsatz, mich dieses Jahr von ihm fernzuhalten, hatte ich definitiv gebrochen. Doch der Polizist machte es einem auch wirklich schwer.

Vor allem, weil er so undurchschaubar war und ihn tausende Geheimnisse zu umgeben schienen. Am liebsten hätte ich jetzt Nick erzählt, wie das Gespräch gelaufen war, oder endlich die Nummern von Jasmin und Grace eingespeichert, doch mein Handy war nach dem Treffen damals mit Liam kaputtgegangen.

Es war so still in dem Krankenzimmer. Ich wünschte, ich könnte bereits wieder nach Hause, doch solange ich nicht wieder komplett fit war, musste ich noch hier bleiben. Das hieß übersetzt, noch mindestens eine Woche.

Ich schreckte aus meinen Gedanken, als sich die Türe öffnete und jemand eintrat.

„Hallo, Chiara!"

Was machte er Bitteschön hier?

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Ja, ich bin endlich mit einem neuen Kapitel zurück xD
Ihr habt mich sicherlich (nicht) vermisst^^

Was denkt ihr so über das Kapi?
Hört sich eigentlich überhaupt jemand von euch die oben eingefügten Songs an xD?

Soulstriptease| ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt