Soulstriptease| ✓

Ein Schock & miese Laune

• Candy Shop (Big Jerr Trap Remix) - 50 Cent •
Kapitel 5

,,Was machst du bitteschön hier?" Mein Gesichtsausdruck war im Moment wahrscheinlich einen Mischung aus Entsetzen, Fassungslosigkeit und Unglauben. Was machte Liam hier?

,,Ich hatte zugegebenermaßen eine andere Begrüßung erwartet."

,,Ach ja? Und welche? Soll ich dir um den Hals fallen? Dich abknutschen und am besten gleich noch ein Blowjob, wie?! Das würde dir so passen, nach allem, was du dir geleistet hast!"

,,Chiara, bitte glaub mir! Ich liebe dich, es war ein Fehler, ich wollte das nicht! Ich war betrunken."

Spöttisch hoben sich meinen Augenbrauen, als ich den Mann vor mir anblickte, dem ich einmal vertraut hatte. Den ich geliebt hatte.

,,Jedes verdammte Mal, oder wie?! Spar dir deine billigen Ausreden, Liam und lass mich in Ruhe!"

Noch ehe er etwas sagen konnte, stieg ich in mein Auto und startete wutgeladen den Motor!

Leider kamen mit seinem Auftauchen auch alle Gefühle von damals wieder. Nur mit dem Unterschied, dass ich mich nicht heulend in eine Ecke verkroch und sinnierte, wieso ich immer an die falschen Typen geriet und warum ich nicht einfach lesbisch sein konnte, sondern nur noch wütend war. So unglaublich naiv war ich damals gewesen, mir tat mein damaliges Ich leid.

Tatsächlich hatte ich geglaubt, dass sich ausgerechnet Liam für mich interessieren würde. Er, der so ziemlich jede haben konnte. Letztendlich stellte sich heraus, dass er sich bloß wegen einer Wette an mich herangemacht hatte, dass er mich nie ins Bett kriegen würde. Doch selbst, als ich dies herausgefunden hatte, blieb ich mit ihm zusammen, weil ich mich in ihn verliebt hatte. Er betrog mich mit fast jeder beliebigen Frau, die ihn auch nur ansah und ich sah einige Monate zu, ohne mich von ihm zu trennen.

Irgendwann hatte ich zum Glück eingesehen, dass es mich nicht weiterbrachte, wenn ich jedesmal einen Zusammenbruch erlitt, weil er mit anderen schlief und hatte mich getrennt. Das war die beste Entscheidung, die ich je treffen konnte.

Doch Liam lief mir noch Jahre danach hinterher und ließ mich nicht in Ruhe. Bis ich weggezogen war. Dass er mich hier gefunden hatte, war kein Wunder, denn sobald man auch nur meinen Namen bei Google eingab, kam der Club, in dem ich strippte und dessen Adresse.

Ich verstand nicht, wieso Liam jetzt hier war, denn die Trennung war nun beinahe vier Jahre her und ich hatte schon lange kein Interesse mehr an ihm. Ich musste zugeben, dass er trotzdem noch attraktiv war, doch den gleichen Fehler würde ich nicht noch einmal machen.

Liam hatte sich verändert, über die Jahre. Doch er war nicht so attraktiv wie Matthew. Er hatte dieses gewisse Etwas, welches Liam fehlte.

Fuck, jetzt verglich ich diesen verdammten Polizisten bereits mit anderen Männern. Was lief bloß mit mir falsch, dass ich so dermaßen auf ihn reagierte?! Das war doch wirklich nicht mehr normal!
•••

Das Klingeln meines Handys riss mich am nächsten Morgen aus dem Schlaf. Anfangs ignorierte ich es, doch als es bestimmt das fünfte Mal zu klingeln begann, nahm ich den Anruf genervt an.