•Light My Body Up - David Guetta•
Kapitel 8Meine Augen öffneten sich und während ich mich umblickte, galt mein erster Gedanke dem, was gestern Abend geschehen war.
Mein Blick schoss zu der Person neben mir und meine Hoffnung, dass das alles nur ein ziemlich alberner Traum gewesen war, verschwand somit. Fuck, das alles war wirklich passiert.
Matthew sah so anders aus, wenn er schlief. Irgendwie jünger und entspannter. Seine Gesichtszüge waren weicher, auch wenn man noch Spuren von gestern erkennen konnte.
Die Haut war blasser als sonst, seine Augen zierten dunkelviolette Ringe und auch wenn er friedlich aussah, man erkannte den Schmerz in seinen Augen.
Augen?! Verdammt, sie waren offen! Er hatte mich erwischt, wie ich ihn beobachtet hatte!
Jedoch blieb ein Kommentar, den ich bereits erwartet hatte, aus. Stattdessen rieb er sich über seine Augen, bevor er sie wieder schloss, um weiter zu schlafen.
Das war noch einmal gut gegangen, er hatte nicht registriert, dass ich ihn angestarrt hatte.
Vorsichtig stand ich auf und begab mich ins Bad. Ich wusste nicht, welcher Teufel mich geritten hatte, dass ich ausgerechnet Matthew mit zu mir nach Hause genommen hatte, aber er musste verdammt gut gewesen sein. Sonst hätte ich dies nicht getan.
Nachdem ich mich geduscht hatte, wickelte ich in ein Handtuch und verließ das Badezimmer.
„Aaah, meine Güte!" rief ich erschrocken aus, als ich beinahe in Matthew hineinrannte. „Sorry, ich muss aufs Klo." presste er hinaus und knallte kurz darauf die Badezimmertüre hinter sich zu.
Ich versuchte mein wie wild schlagendes Herz zu beruhigen und lehnte mich gegen die Wand.
Als wärt ihr zusammen, schoss es mir durch den Kopf und ich konnte dummerweise nicht leugnen, dass ein Teil von mir wünschte, dies wäre tatsächlich so.
Ein verdammt dummer Teil.
• • •
Ich hatte mich bereits fast fertig angezogen, als sich die Badezimmertür wieder öffnete und Matthew heraustrat. Ich zupfte mein Shirt zurecht und räusperte mich.
„Danke, wegen gestern. Du hättest mir nicht helfen müssen und mich bei dir übernachten lassen. Bis jetzt bin ich jede Nacht irgendwie selbst wieder nach Hause gekommen." meinte er. Es schien ihm ein wenig peinlich zu sein.
„Ich glaube, so schlimm wie gestern warst du nie betrunken, denn gestern konntest du mir nicht einmal deine Adresse nennen, sondern hast dauernd von irgendeiner Gina und Maja gefaselt."
Ich sah, wie Matthew merklich schluckte, als ich die beiden Namen erwähnte.
„Wieso hast du dich eigentlich so betrunken? Nur wegen den beiden? Du als Polizist-"
„-ich als Polizist bin trotzdem nur ein Mensch! Ein kaputter, dummer, schwacher Mensch, der Fehler macht. Und hör auf, so über Gina und Maja zu reden, du hast keine Ahnung!" fauchte er mich plötzlich an. Er rannte die Treppen herunter und schmiss die Haustür hinter sich zu.
Perplex und wie festgefroren stand ich da und verstand gar nichts mehr. Das einzige, was mir klar war, war, dass ich offenbar eine Wunde aufgerissen hatte, die nie wirklich verheilt war. Und das ich mal wieder ein sensibles Thema erwischt hatte.
• • •
Es waren seit dem Vorfall bereits einige Stunden vergangen und ich saß nun grübelnd auf meiner -wieder aufgeräumten- Couch.
Wieso verstanden wir uns eigentlich nicht? Wir, das waren Matthew und ich.
Darüber dachte ich schon länger nach. Ich glaubte, ich mochte ihn einfach nicht, weil er so undurchschaubar war. Und Matthew mochte mich nicht, weil ich ihn nicht mochte.
Und ich wollte nichts daran ändern, einfach aus Prinzip. Der Teil in mir, der Matthew mochte, vielleicht sogar ein bisschen mehr als das, war einfach zu klein.
Seufzend erhob ich mich und fing an, die Küche aufzuräumen. Ich konnte nicht einmal mehr eine Pizza in den Ofen schieben, so unordentlich war es.
Das lag daran, dass ich stinkfaul war und aufräumen hasste, wie die Pest. Ich mied diese Tätigkeit so lange, bis es wirklich nicht mehr anders ging.
Am Abend fuhr ich zum Club, da ich in ein paar Stunden einen Auftritt hatte. Diesen konnte ich nicht auslassen, denn dies hatte ich erst letztes Mal getan.
Ich wusste nicht, was mit mir los war. Bis jetzt hatte ich nie einen meiner Auftritte ausgelassen, im Gegenteil. Ich war immer ganz hibbelig gewesen, ich hatte mich darauf gefreut und gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd.
Erst seit ich Matthew kannte, hatte sich alles verändert. Dieser Polizist stellte mein gesamtes Leben auf den Kopf und erfreut war ich darüber ganz sicher nicht.
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Soulstriptease| ✓
Teen Fiction„Ein Kuss mit dem falschen Menschen kann mehr anrichten, als du denkst." • • • Chiara liebt das Tanzen. Es macht sie glücklich und sie genießt das Gefühl, sich zu kräftigen Bässen zu bewegen. Oft wird sie wegen dieser Leidenschaft jedoch mit missbi...