Epilog

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• Don't Panic - Years & Years •
Epilog

Ich öffnete meine Augen langsam wieder, nachdem ich keinen Schmerz fühlte. In Erwartung einer Leiche wollte ich zuerst gar nicht in Liams Richtung sehen, tat es dann aber doch. Zu meiner Erleichterung lag kein lebloser Körper auf dem Boden. Liam wurden gerade die Hände gefesselt, während sich einer der Polizisten in meine Richtung bewegte. Ich blickte jedoch starr zu meinem Exfreund. Seine Waffe lag auf dem Boden. Eine kleine Rauchwolke kam aus dem Lauf der Pistole. Und ich realisierte.

Nicht einmal fünf Zentimeter neben meinem Kopf war ein Einschussloch im hellen Holz des Sichtschutzzaunes. Mein Exfreund hatte tatsächlich geschossen! Und mich beinahe getroffen und getötet. Blind vor Wut stürmte ich auf Liam zu und schlug auf ihn ein.

„Du mieses Schwein! Du widerlicher, hässlicher, gestörter Mensch! Du hättest mich fast getötet, du-" Jemand hielt meine Arme fest und packte mich um die Taille. Ich wehrte mich gegen den Griff, doch ich hatte keine Chance.

Schwer atmend gab ich schließlich auf.

„Hast du dich wieder beruhigt?" hörte ich Matthews ruhige Stimme. Ich nickte und er ließ mich los. Nur an einen Arm hielt er mich vorsichtshalber noch. Als ich mich nicht regte, ließ er auch diesen los.

„Ich verstehe, dass du wütend bist, Chiara. Wenn du dem Täter jedoch die Rippen brichst, kommst du auch nicht um einen richterlichen Prozess herum." Tief atmete ich durch. Er hatte ja Recht.

Bleierne Müdigkeit machte sich in mir breit, als das Adrenalin nachließ und ich konnte kaum die Augen offen halten. Schlafen würde ich jedoch auch nicht können, sobald ich kurz meine Augen schloss, tauchte wieder das Bild des Einschusslochs knapp neben meinem Kopf auf. So folgte ich Matthew zu einem der Streifenwägen und setzte mich neben ihn auf den Sitz.

„Geht es dir wirklich gut?" erkundigte der Polizist sich, als wir losfuhren.

„So gut es einem eben gehen kann, nachdem man fast erschossen wurde." murmelte ich. „Woher wusstest du eigentlich, dass ich in Schwierigkeiten bin?"

„Wir waren nach deinem Besuch bei deiner Mutter doch verabredet. Nach dem du aber nach über einer Stunde noch immer nicht aufgetaucht warst, habe ich Eins und Eins zusammengezählt und wusste, dass etwas nicht stimmen konnte. Sonst warst du nie so spät."

„Oh." machte ich und lehnte mich gegen seine Schulter. Tief atmete ich seinen Duft ein und beruhigte mich allmählich ein wenig. Doch eins wusste ich: Dieses Erlebnis würde mich mein gesamtes restliches Leben verfolgen.

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