Eine Überdosis & viele Emotionen

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• Irgendeine dramatische Melodie •
(Müsst ihr euch nicht anhören, ist aber für die Stimmung passend)
Kapitel 14

Matthew

„Das Weiße ist es! Das ist das Auto!" Peter zeigte aufgeregt auf einen weißen Wagen, der einige hundert Meter vor uns fuhr und zupfte an seinem rötlichen Haar.

Piet sprach in das Sprechfunkgerät und gab einige Anweisungen. Schon bald war das Auto von Polizeiwägen umstellt, welche den Fahrer zwangen, anzuhalten.

Liam jedoch achtete nicht auf den Befehl, sondern gab noch mehr Gas und fuhr frontal auf die im Weg stehenden Polizeiwägen zu. Er wurde immer schneller und hoffte offensichtlich, dass die Autos ihm aus dem Weg fahren würden.

Als er jedoch realisierte, dass sich die Polizeiwägen nicht vom Fleck bewegten, bremste er aus voller Fahrt abrupt ab.

Bremsen qietschten und das Auto drehte sich schnell, schlitternd raste es auf die Wägen zu.

Als Matthew bereits dachte, es würde die Polizeiautos rammen, wurde der Wagen langsamer und kam ein paar Meter vor den Autos zum halten. Sofort waren Matthews Kollegen bei Liams Auto und umstellten es.

Sie zogen blitzschnell ihre Schusswaffen und entsicherten sie mit einem Klicken, als Liam eine Pistole aus dem Handschuhfach zog.

Matthew kribbelte es in den Fingern, Liam sofort festzunehmen und nach Chiara zu sehen, doch da er für diese Arbeit weder zuständig noch ausgebildet war, musste er notgedrungen an seinem Wagen verweilen und zusehen.

Liam richtete die Waffe auf die Polizisten, schwenkte nervös zwischen ihnen hin und her.

„Legen Sie die Waffe weg!" Kathrins energische Stimme schallte zu ihm herüber. Die junge Polizistin hielt ihre Schusswaffe zielgerichtet auf Liam, der offenbar einsah, dass seine Aktion nichts brachte.

Langsam legte er seine Waffe auf den Boden und hob aufgebend seine Hände.

Mit schnellen, geschickten Handgriffen sicherte Kathrin ihre Waffe, drückte Liam gegen die Autotür und fesselte seine Hände mithilfe von Handschellen auf den Rücken.

Was sie noch zu ihm sagte, konnte Matthew nicht verstehen, doch sie öffnete die Tür des Polizeiautos und schloss sie, nachdem Liam eingestiegen war.

Nun endlich konnte Matthew etwas unternehmen und musste nicht mehr tatenlos herumstehen. Gemeinsam mit Peter und Piet lief er auf Liams Wagen zu.

Während Piet sich den Kofferraum ansah, übernahm Peter die Mittelreihe und er selbst sollte vorne nachsehen.

Erschrocken entdeckte er Chiara, die vollkommen blass und leblos auf dem Sitz saß. Nur die Gurte hielten sie aufrecht. Ihr Kopf war zur Seite gesackt, ihre Augen geschlossen.

Matthew lief um das Auto herum und öffnete ruckartig die Beifahrertür. Die junge Frau regte sich jedoch nicht und er selbst war sich nicht sicher, ob sie noch lebte. Ihre Brust hob und senkte sich nicht und auch sonst wies nichts daraufhin, dass sie noch lebte.

Eisernes Entsetzen und Angst schnürte ihm den Hals zu. Er hatte Mühe, weiter zu atmen. Er fühlte sich, wie damals, als Gina und Maja-

Nein!, dachte er und erschrak sich vor sich selbst. So durfte er nicht denken! Chiara und er, das würde niemals funktionieren.

Energisch riss er sich aus seinen Gedanken los und beugte sich über den leblosen Körper. Seine Finger tasteten geübt ihren Hals nach einem Puls ab, so wie er es schon oft getan hatte.

Und doch war es diesmal etwas anderes. Mit zunehmender Verzweiflung suchte er nach einem Lebenszeichen, doch er fand nichts.

Doch plötzlich spürte er ein schwaches, viel zu schnelles Pochen! Erleichtert atmete er tief durch, ihm war nicht bewusst gewesen, dass er die Luft angehalten hatte.

Doch die Anspannung kehrte nur ein paar Sekunden später zurück. Ihr Herz schlug viel zu schnell und sie atmete im Gegensatz dazu immer langsamer, stellte er fest.

„Piet, ruf sofort einen Krankenwagen!" rief er seinem Kollegen zu, der daraufhin blitzschnell sein Handy aus der Tasche kramte und die Notrufnummer eintippte.

Peter half mir währenddessen, die junge Frau abzugurten, damit Kathrin sie kurz abtasten konnte.

Er stützte Chiara, die ohne den Halt der Gurte leblos vornüber sackte und nur durch seine Hände, die sie an Ort und Stelle hielten nicht komplett nach vorn kippte.

Nur ein paar Minuten später vernahm Matthew die immer lauter werdenden Sirenen des Krankenwagens und eine Welle der Erleichterung spülte über ihn hinweg.

Es war ein schreckliches Gefühl, Chiara so halten zu müssen, ihre eiskalte Haut an seiner zu spüren und diese Leblosigkeit zu fühlen.

Trotz des unangenehmen Gefühls übergab Matthew die junge Frau nur ungern in die Hände zweier Rettungssanitäter, aber er wusste, dass sie ihr nur helfen würden.

Wütend auf sich entfernte er sich einige Schritte und ballte seine Hände zu Fäusten. Seine Fingernägel gruben sich schmerzhaft in seine Handballen und hinterließen halbmondförmige Abdrücke.

Vor etwas mehr als zwei Jahren hatte er sich geschworen, sich nie wieder auf eine Frau einzulassen und ähnliche Gefühle zu entwickeln, wie für Gina. Er hatte am eigenen Leib erleben müssen, wie dies endete.

Er seufzte und rieb sich über die Handballen, an welchen die halbmondförmige Abdrücke schmerzhaft brannten.

„Matt, kommst du? Wir fahren mit den anderen zurück ins Präsidium." rief Piet ihm zu und holte ihn somit aus seinem tranceartigen Zustand.

Matthew setzte sich langsam in Bewegung und lief wieder zu seinen Kollegen hinüber. Der Streifenwagen, in dem Liam saß, war bereits losgefahren.

Geschafft und müde von der Anspannung und Aufregung des Einsatzes ließ er sich auf den Beifahrersitz fallen und schnallte sich an.

Nur wenige Polizisten blieben vor Ort, um Liams Auto zu sichern.

Der Polizeiwagen setzte sich langsam in Bewegung und rollte von dem Ort des Geschehens weg.

Matthew rieb sich über die Augen und starrte aus dem Fenster. Seine schusssichere Weste schien Tonnen zu wiegen und er verspürte das Bedürfnis, sie einfach auszuziehen und aus dem Fenster des Autos zu schleudern.

„War anstrengend heute, nicht?" Peter löste seinen Blick für einige Sekunden von der Straße und blickte ihn bemitleidend an. Matthew nickte nur kurz angebunden und lehnte seine Stirn gegen die kalte Scheibe. Eiskalt, genau wie Chiaras Haut.

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Ratet mal, wer gestern vergessen hat, das Kapitel hochzuladen und sich heute gewundert hat, wieso kein einziger gevotet hat und dachte, dass das Kapitel so schlecht ist. *Mit Finger auf sich zeig*
Richtig geraten, ich! #dummheitbeherrschtdiewelt
Naja, ich hoffe, dieses Kapitel hat euch gefallen und ihr lasst mir einen Vote und Feedback da<3
Hab euch lieb, eure Ms_Creatix

Soulstriptease| ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt