-FOUR-

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~I'm drowning and you are standing there three feet away screaming 'Learn how to swim!'~

Zufrieden betrachtete er sein Werk. Ja, es sah fast so aus, als wäre es so verkauft worden. An einigen Ecken und Kanten konnte man das rosa noch durchschimmern sehen, aber im großen und ganzen sah es wirklich passabel aus. Während die Farbe trocknete erledigte er seine Hausaufgaben. Auch, wenn es nicht viel war, saß er einige Zeit darüber. Er war nicht schlecht in der Schule, aber auch nicht so gut. Mittlerer Durchschnitt eben.

Der nächste Schultag verlief bis zur sechsten Stunde relativ reibungslos, bis seinem ach so tollen Physik-Lehrer einfiel, er könnte doch in der letzten Stunde einen Überraschungstest schreiben. Alex, der am vorherigen Tag wirklich besseres zu tun gehabt hatte, war völlig unvorbereitet und sein Kopf fühlte sich wie ausgeleert an, kaum hatte er eine Aufgabe gelesen. Als es endlich zum erlösenden Ende klingelte, sprang er, wie von der Tarantel gestochen auf, gab sein Blatt ab und entfernte sich schnellen Schrittes vom Schulgebäude. Er war schon fast zu Hause angekommen, als auf einmal das Trio um die Ecke sprang und sich vor ihm aufbaute. "Na, Hazy? Dachtest du wirklich, wir würden dich in Ruhe lassen, nachdem wir jetzt wissen, dass du nicht nur 'ne Schwuchtel sondern auch ein Dieb bist?" Mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht kamen die drei näher, drängten ihn gegen den Zaun. Er atmete tief durch, versuchte sie nicht anzusehen. Mit schnellen Handgriffen zog ihm Jan die Tasche vom Rücken und warf sie neben sich auf die Straße. Mit einem lauten Scheppern verteilte sich der Inhalt auf dem Teer. Er biss sich nervös auf die Unterlippe und blickte auf seine Schulsachen, als er plötzlich eine Backpfeife bekam. Sein Kopf schnellte herum und sofort sah er in Cengiz' Augen. Dieser legte den Kopf schief und wackelte mit den Augenbrauen, ehe seine Faust in Alex' Bauch landete. Der kleinere sank auf die Knie und hielt sich die Hand auf sein Magendreieck. Vorsichtig atmete er und sah ängstlich zu den Jungs auf. Ein Knie traf ihn ins Gesicht, und er sah, wie Blut spritzte. Vielleicht aus seiner Nase, vielleicht aus seinem Mund. Er schloss die Augen und lauschte dem dreckigen Lachen der Bande, das immer leiser wurde.
Irgendwann öffnete er sie. Er schmeckte Blut auf seiner Zunge und sein Bauch tat weh. Als er versuchte aufzustehen, überkam es ihn und er erbrach sich auf den Bürgersteig. Tief durchatmend, griff er nach seinen Sachen und machte sich auf den Weg nach Hause. Seine Hand zitterte, als er den Schlüssel umdrehte. Er ließ seine Sachen einfach fallen und schleppte sich ins Bad. Sein Zahnfleisch blutete und auch aus seiner Nase bahnten sich rote Spuren ihren weg auf seinen Hoodie. Sein Bauch fühlte sich noch immer an, als hätte man die Gedärme herausgerissen und sein linkes Auge war schon leicht angeschwollen. Er seufzte. Es war nicht das erste mal und doch verwunderte ihn immer wieder, wie schwach er doch war.

Ein paar Minuten später lag er auf seinem Bett. Hatte sich eine Wärmflasche auf den Bauch und einen Kühlakku aufs Auge gelegt. Er schlief. Ganz friedlich und ruhig, als wäre nichts geschehen.



Journal - DizziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt