-TWELVE-

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- I want you to be mine -

Irgendwann sah Felix dann doch zur Seite, räusperte sich verlegen und ließ sich neben Alex ins Bett sinken. Eben dieser merkte, wie ihm die Röte gnadenlos ins Gesicht schoss und versuchte jeglichen Blickkontakt mit seinem Freund zu meiden. Keiner der beiden sagte etwas und sie wagten es auch kaum, sich zu rühren. "W-willst du 'nen Film gucken?", flüsterte Felix in die Stille hinein und betete, dass der kleinere jetzt nicht gehen wollte. "Klar", grinste dieser aber. Mit einem gespielt übertriebenen Stöhnen erhob sich der Braunhaarige und legte eine DVD in den dafür vorgesehenen Slot. Er schnappte sich eine Tüte Chips aus dem Schrank und warf sie seinem Kumpel ins Gesicht, weil dieser die Augen geschlossen hatte. Der Dunkelblonde schreckte hoch und fluchte, was Felix nur belustigt schmunzeln ließ.  "Arsch", lachte Alex, der mittlerweile aufgestanden war und sprang Felix an, der daraufhin rückwärts auf sein Bett fiel. Der kleinere, der sich an seinem Brustkorb festhielt landete genau aufihm, woraufhin sein Nachbar verkrampft nach Luft schnappte. "Du Fettsack!", keuchte er und grinste dabei. "Selber." Er hielt seinen Freund weiterhin umklammert. So lagen sie eine Weile, dachten nach und lauschten ein wenig den Geräuschen des Fernsehers. Ein wohliges Gefühl überkam Alex, als Felix seine Arme auf seinem Rücken platzierte. Den Fakt, dass das ganze mit hoher Wahrscheinlichkeit nach mehr als Freundschaft aussah, ignorierten beide gekonnt. Es interessierte sie nicht die Bohne, was andere dachten. Wichtig war, dass sie sich wohl fühlten und das taten sie. Sanft begann der größere mit den Zeigefingerspitzen kleine Muster auf Alex' Rücken zu zeichnen. Dieser hatte seinen Kopf auf die Brust von Felix gebettet und brummte zufrieden. Es wäre gelogen, zu behaupten, dass sie sich auf das Geschehen im Film konzentrierten, viel wichtiger war es den beiden, dem jeweils anderen eine schöne Zeit zu bescheren, weshalb Felix unbeirrt mit seinen Berührungen fortfuhr, sogar das Shirt des kleineren ein Stück nach oben zog, um direkt auf seinen Rücken zeichnen zu können. Dieser hatte sich jetzt auch ein Herz gefasst und langsam eine Hand nach oben geschoben, mit der er nun den Kopf des anderen sanft kraulte. Die andere ruhte in dessen Nacken, hatte keine Aufgabe, nur manchmal fuhr er langsam mit dem Daumen den Hals von Felix entlang, wenn ihn das Gefühl erschlug, dass er dem größeren mehr Freude bereiten sollte.

Als der Abspann lief, musste der Blonde zugeben, dass er, wäre nicht der Titel - es war Lucy - über den Bildschirm gerollt, nicht gewusst hätte,welchen Film sie überhaupt gesehen hatten. Er hatte sich jetzt von seiner Unterlage heruntergerollt und lag neben Felix auf dem Rücken, starrte an die Decke. Keiner wusste, wie spät es eigentlich war, aber sie wurden beide mehr oder weniger von der Müdigkeit überrannt, das konnten sie nicht leugnen. "Willst du hier übernachten?",frage Felix irgendwann, worüber der kleinere nicht lange überlegen musste, es machte schließlich keinen Unterschied, ob er nun in seinem oder im Nachbarhaus schlief. "Gern", flüsterte er deshalb, drehte sich auf die Seite, um seinen Freund ansehen zu können und lächelte selig. Ob er bei dieser Entscheidung vielleicht doch ein wenig von seinen Gefühlen beeinträchtigt worden war? Selbst wenn, war es ihm egal. Vorsichtig legte Felix einen Arm um ihn und zog ihn näher zu sich. Wenn er doch wüsste, wie sehr es dem kleinen gefiel, wenn er ihn berührte. Alex drückte sein Gesicht gegen die Brust des braunhaarigen und sog seinen Duft ein. Wie konnte eine einzelne Person so perfekt sein? Sanft fuhr der größere Alex' Seiten auf und ab, war in Gedanken gänzlich bei ihm. Beide waren rundum zufrieden und hätten um keinen Preis zugelassen, dass jemand diesen wundervollen Moment zerstörte. Es dauerte auch nicht lange, bis beide eingeschlafen waren, allerdings nicht, ohne sich vorher ein "Gute Nacht" zuzuflüstern.


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