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~ Oh Honey, you're Home! ~

Irgendwann hörte der Kleine ein verdächtig lautes trampeln von oben und wieder grinste er. Er stand auf und schnappte sich zwei Gläser und kippte den Kaffee hinein. Etwas Milch und zwei Kugeln Vanilleeis dazu. Fertig. Kaum hatte er jeweils einen Strohhalm hineingesteckt, ging hinter ihm die Tür auf. Ein nur in einer Hose bekleideter Felix mit nassen Haaren stand im Türrahmen. [Ohhh hat sie nicht gemacht! Klischee am Stizzle xD] Als sich der kleinere umdrehte war er erst einmal stutzig, schluckte und musterte den Oberkörper seines Gegenübers. Dieser kratzte sich nur verlegen am Hinterkopf. „Sorry, aber mir war zu heiß", murmelte er verlegen und drehte sich etwas weg um dem Blick des blonden zu entweichen. Dieser fing sich schnell wieder und drückte dem Großen schnell eines der Gläser in die Hand. „Komm mit", befahl er und ging vor raus. Etwas überfordert starrte Felix auf seine Hände, folgte dann aber seinem Freund, der die Treppe nach oben hüpfte und in ein Zimmer verschwand, das er noch nicht kannte. Er hatte auch nichts verpasst, wie es schien, der Raum war klein und relativ leer. Ein paar Eimer plus Wischlappen und ein Staubsauger standen herum. In der hinteren Ecke lagen eine Picknickdecke und ein paar Kissen. „Ich nehm' die Decke, du die Kissen", orderte Alex und öffnete ein Fenster. Felix runzelte die Stirn, balancierte die Polster und versuchte nichts von seinem Eiskaffee zu verschütten, was sich schwieriger herausstellte, als gedacht, als der dunkelblonde vor ihm durch das Fenster stieg und ihn aufforderte nachzukommen. Felix war etwas stutzig, folgte dann aber der Anweisung seines Freundes.

Alex schien an Felix' Blick zu merken, wie überfordert er war und kicherte kurz leise. „Das hier ist das Dach unserer Garage. Ich mag den Platz, weil man den Sonnenuntergang hinter den Bergen so schön angucken kann", stellte er fest und nahm seinem Freund den Ballast ab. Wieder konnte Alex nicht widerstehen, Felix' Körper zu betrachten. Er war wahnsinnig dünn, fast abgemagert, aber dennoch hatte er etwas. „Soll ich mir was anziehen?", fragte Felix verdattert und ließ seinen Freund zusammenschrecken. „Äh nein... nein, das passt schon so", stotterte dieser und wurde rot wie eine Tomate. Schnell starrte er auf seine Füße, betete, dass ihn etwas aus dieser Situation befreien würde. Felix neben ihm breitete die Decke aus und platzierte die Kissen darauf. Es war angenehm schattig und relativ windstill. Die Sonne strahlte vor ihnen auf den steinigen Boden und ließ eine angenehme Stimmung entstehen. Die beiden setzten sich und starrten in die Ferne. Noch immer herrschte eine recht unangenehme Stille, aber sie wagten es nicht, sie zu brechen.

Das Schicksal schien da ganz andere Pläne zu haben. „Alex! Ich bin wieder da,! Was machst-" Erschrocken blickte sein Vater die beiden Jungs an, die vor ihm lagen. Nah. Zu nah. Ja, er wusste von Alex' Sexualität und, dass der zweite Junge, den er ja noch nicht einmal kannte, kein Oberteil trug, war für ihn recht verdächtig. „Ich geh' dann mal wieder", stotterte er etwas verlegen und wollte gerade verschwinden, als ihn Alex am Ärmel festhielt. „Gott nein, Dad, das ist nicht das wonach es aussieht. Boah. Es ist nur der Nachbarsjunge und er hat nichts an, weil wir gefühlt 50 Grad im Schatten haben", stellte er fest und rollte mit den Augen. Er warf einen kurzen Blick auf seinen Freund, der etwas enttäuscht aussah. Enttäuscht? Wieso denn enttäuscht? „Ach-achso. Ja gut, euch viel Spaß noch. Wir sehen uns später bestimmt", murmelte sein Vater und ging jetzt endgültig. Der blonde lief dunkelrot an und sog scharf Luft ein, ehe er sich wieder zu Felix umdrehte. „Sorry, dass du das miterleben musstest. Eigentlich ist er nicht so." Felix verzog den Mund zu einem grinsen und lachte leise. Er fand die Aktion von grade ja ziemlich niedlich, und, dass seinem Freund das augenscheinlich so peinlich war, war einfach zu süß. Zufrieden nippten die beiden an ihren Kaffees und lächelten vor sich hin. Es schien, als hätte die unangenehme Situation die miese Laune weggeweht. Die Stille war nicht mehr unangenehm, sie war beruhigend.



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