-FIVE-

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~He was tired. Physically and mentally. He wanted to close his eyes and never open them up again~

Doch er wurde wach, als er unbekannte Stimmen von außen hörte. Zuerst rieb er sich verschlafen die Augen, doch als das Wort 'Umzugswagen' fiel, saß er aufrecht und hellwach im Bett. Er tapste langsam zum Fenster und spähte hinaus. Geöffnet war es wegen der Hitze sowieso. Sein Blick fiel auf eine knapp vierzig Jährige Frau die mit einem hochgewachsenen Jungen diskutierte. Er schien etwa in seinem Alter zu sein. Nach ein paar Minuten schienen sie sich geeinigt zu haben und der Typ schnappte sich zwei Kartons aus dem Auto, die er aufeinander stapelte und geschickt balancierte. Dann verschwand er im Haus nebenan. Alex konzentrierte sich weiterhin auf das Geschehen unten auf der Straße als er ein knacken hörte. Sein Blick schnellte zu einem Fenster, das seinem ziemlich gegenüber lag. Es wurde geöffnet. Blitzschnell drehte er sich vom Fenster weg und versteckte sich hinter dem Rahmen. Sein Herz schlug schnell und er atmete flach. "Warum versteckst du dich?" Eine angenehme Stimme hallte durch den Raum. Leise seufzte er und trat wieder an das Fenster heran. Der junge Mann von eben stand da und musterte ihn. "Hast du etwa ein blaues Auge?" Alex schluckte und hielt sich die eine Hand vor. Er schüttelte hastig den Kopf. "Ich bin Felix und wie heißt du?" 'Der ist mir zu gesprächig', dachte der kleinere. "Alex", nuschelte er, doch sein Gegenüber hatte ihn verstanden. "Ok, cool. Willst du nachher vorbei kommen? Wir machen eine kleine Grillparty zur Feier des Umzugs, alle Nachbarn sind eingeladen" Energisch schüttelte Alex den Kopf und gab dann ein leises "Tschüss", von sich, ehe er hektisch das Fenster schloss. Er hasste es unter Menschen zu sein, außerdem wollte er nicht, dass jemand sah, wie er zugerichtet war.

Wir haben heute scheinbar neue Nachbarn bekommen. Das Haus stand schon ewig leer und ich hatte gehofft, es würde niemals verkauft werden, doch jetzt ist es soweit. Die Familie scheint aus zwei Leuten zu bestehen. Einer Mutter und ihrem Sohn. Felix. Der sollte nicht viel älter sein, als ich, aber er ist ein Riese. Hässlich ist er auch nicht. Die drei Jungs haben mich vorhin abgefangen und mich ordentlich zusammengeschlagen. Ich sehe schrecklich aus. Jetzt machen die auch noch so eine doofe Grillparty. Ich kann da nicht hin. Wenn jemand merkt was mit mir passiert ist, werden sie mich mit Fragen löchern. Ich hasse Menschen. Das war schon immer so. Keiner versteht mich und meine Gedankengänge. Keiner lässt mich einfach sein, wie ich nun mal bin und jeder will mich verändern. Noch ist dieser Typ ganz nett zu mir, aber wenn er erst mal Bescheid weiß, wird er es tun wie alle anderen: Mich erst immer mehr vernachlässigen, mich dann immer unsympathischer finden und mich am Schluss verachten und hassen. So war es bis jetzt immer und so wird es auch immer sein. Ob man, wenn man erst einmal gesprungen ist, den Schmerz des Aufpralls noch mitbekommt? Oder ist man sofort tot? Was, wenn man nicht stirbt und nur unendliche Schmerzen abbekommt? Sterben ist schwieriger als man denkt.



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