-TWENTYONE-

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~ You understand me - and I understand you ... even without talking ~

Felix saß vor dem Badezimmer auf dem Boden. Um den Grund für Alex Lachkick zu verstehen muss ich kurz anfügen, dass sich der größere bereiterklärt hatte, den Tisch abzuräumen. Jetzt war er nicht nur leicht um den Mund verschmiert, sondern seine ganzen Klamotten waren rot bespritzt. „Was ist denn mit dir passiert?", kicherte der Blonde. „Ähm, also... Ich.. ich wollte die Ketchupflasche in den Kühlschrank stellen und.. und dann.. na es kann sein, dass sie mir vielleicht runtergefallen und zerbrochen ist, hehe." Ein breites Grinsen schlich sich auf Alex' Lippen, als er den Worten seines Gegenübers lauschte. Dieser war puterrot angelaufen und starrte verkrampft auf den Boden. „Ok, ich geh das wegwischen und du duschst und ziehst dir was frisches an." Felix nickte und lief dann ins Zimmer seines Kumpels. Wieso er nicht einfach die Tür benutzte und stattdessen durchs Fenster kletterte verstand Alex selbst noch nicht so ganz, aber es würde schon seinen Sinn haben.

Die Küche sah nicht ganz so schlimm aus, wie vermutet, es schien, als hätte Felix wohl das meiste von der Explosion abbekommen. Schnell sammelte er die Scherben auf und wischte dann mit einem Lappen den Boden. Draußen dämmerte es mittlerweile und eine angenehm frische Brise wehte durch die Luft. Das passte dem kleinen ganz gut in den Kram, denn so konnte er das Haus etwas abkühlen lassen. Er hasste es, wenn man in der eigenen Wohnung vor Hitze fast schmilzt. Grinsend kochte er eine Kanne Kaffee und stellte diese dann in den Gefrierschrank. Er hoffte jetzt einfach mal, dass sein Freund Eiskaffee mochte. Auch, wenn sie das ja gar nicht ausgemacht hatten, war sich Alex doch recht sicher, dass sein Nachbar wieder kommen würde. Einfach durchs Fenster, als wäre es sein zweites zu Hause.

Noch immer lächeln ließ er sich auf sein Sofa fallen und dachte nach. Darüber, wie es ihm die letzten Tage ging, darüber wie viel Glück ihn doch auf einmal eingeholt hatte, darüber, wie verdammt sinnvoll Felix sein Leben gemacht hatte. Schon immer hatte er sich eine solche Freundschaft gewünscht, in der man sich blind verstand, wo man auf den anderen achtet und den anderen auch mal spaßhaft beleidigen kann, ohne dass dieser dann beleidigt war. Konnte man denn nach so kurzer Zeit schon so gut befreundet sein? War das alles überhaupt echt? Alex wusste es nicht, aber er hoffte es.



Journal - DizziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt